Hegemonie oder Untergang: Amerikas Kampf um die Weltherrschaft ist ein Buch aus dem Nomen Verlag und erschien am 21. Oktober 2024.
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Hegemonie oder Untergang
2/3 der Satelliten im All sind amerikanisch und tragen zur Stabilisierung der US-Dominanz bei. Um ihre strategischen Interessen und ihre Vormachtstellung im Weltraum auszubauen, beschlossenen die USA 2019, eine Armee – das Strategic Space Command – speziell fürs All zu gründen. Diese schon seit Präsident Clinton laufende Planung unter dem Titel »Vision for 2020« formulierte als Hauptziel: »Beherrschung der Weltraumdimension militärischer Operationen zum Schutz US-amerikanischer Interessen und Investitionen«. Noam Chomskys Klassiker von 2003, der nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat und lt. Penguin Books »Chomskys wichtigste Streitschrift gegen die amerikanische Außenpolitik« ist, beschreibt die Entwicklung der Außenpolitik der USA nach dem 2. Weltkrieg bis zum in den letzten Jahren in Osteuropa stationierten Raketenabwehrsystem BMD und der US-amerikanischen Beherrschung des Weltraums. Die Kosten dieser Strategie sind gigantisch und verschleudern finanzielle Ressourcen, die anderweitig sinnvoller eingesetzt werden könnten.
„Hegemonie oder Untergang: Amerikas Kampf um die Weltherrschaft“ von Noam Chomsky ist ein kraftvolles, kritisches Werk, das die Außenpolitik der USA scharf unter die Lupe nimmt. Chomsky, ein renommierter Linguist und politischer Aktivist, legt in diesem Buch seine Analysen über die amerikanischen Bestrebungen dar, globale Dominanz zu sichern, und stellt die langfristigen Konsequenzen dieser Strategie infrage. Diese Streitschrift erschien ursprünglich 2003 und bleibt in ihrer Aktualität erschreckend relevant, vor allem angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen. Die Übersetzung von Michael Haupt bringt Chomskys scharfsinnige Kritik auch dem deutschsprachigen Publikum näher. Chomsky nimmt in seinem Werk kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die US-Politik zu entlarven. Er beschreibt, wie die USA seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine globale Hegemonie anstreben, sei es durch direkte militärische Interventionen oder durch wirtschaftliche und politische Einflussnahme. Besonders beunruhigend ist seine Analyse über die Militarisierung des Weltraums, die in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Chomsky zeigt auf, wie die USA das Strategic Space Command gründeten, um ihre Interessen im All zu schützen und ihre Vormachtstellung weiter auszubauen.
Als ich das Buch las, war ich beeindruckt von Chomskys detailliertem Wissen und seiner Fähigkeit, die komplexen Zusammenhänge globaler Machtpolitik verständlich darzulegen. Er analysiert die Rolle der USA nicht nur als dominierende militärische Kraft, sondern auch als Wirtschaftsmacht, die ihre Interessen auf der ganzen Welt durchsetzt, oft auf Kosten anderer Nationen. Ein Beispiel dafür ist die Schilderung, wie die USA ihre militärischen Ressourcen nutzen, um wirtschaftliche Hegemonie zu erreichen, und dabei auf scheinbare „humanitäre Einsätze“ zurückgreifen, um ihre eigentlichen Ziele zu verschleiern. Ein besonders denkwürdiger Abschnitt beschäftigt sich mit der Irak-Connection und den imperialistischen Motiven hinter dem Irak-Krieg. Chomsky führt überzeugend aus, dass dieser Krieg nicht um Demokratie oder die Befreiung der irakischen Bevölkerung geführt wurde, sondern um wirtschaftliche und strategische Interessen der USA zu sichern. Seine Argumentation macht klar, dass die vermeintlichen Befreiungskriege der USA häufig nur Vorwände sind, um geopolitische und ökonomische Machtansprüche durchzusetzen.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist Chomskys Fähigkeit, historische Entwicklungen mit der Gegenwart zu verbinden. So zeigt er auf, dass viele der heutigen geopolitischen Probleme – vom Konflikt in Osteuropa bis hin zur Situation im Nahen Osten – direkt auf die Außenpolitik der USA zurückzuführen sind. Chomsky analysiert scharfsinnig, wie sich diese Strategien in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben und welchen Preis die Weltgemeinschaft dafür zahlt. Das Buch ist kein leichtes Lesematerial, sowohl inhaltlich als auch emotional. Chomskys Kritik an den USA ist schonungslos und lässt den Leser oftmals erschüttert zurück. Gleichzeitig regt es jedoch zum Nachdenken an. Es ist ein Weckruf, sich intensiver mit den globalen Machtstrukturen auseinanderzusetzen und die Rolle der USA in diesen kritisch zu hinterfragen. Dabei bleibt Chomsky trotz seiner scharfen Kritik stets sachlich und fundiert. Seine Analysen basieren auf sorgfältiger Recherche und einem tiefen Verständnis der internationalen Politik.
Wer sich für internationale Beziehungen, Geopolitik und die Rolle der USA in der Welt interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Es bietet eine fundierte Analyse, die aufzeigt, wie die US-amerikanische Hegemonialpolitik die globale Stabilität gefährdet und wie dringend eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Machtstrukturen notwendig ist. Für mich war die Lektüre ein intensives und bereicherndes Erlebnis, das mein Verständnis der aktuellen Weltlage vertieft hat. Insgesamt ist „Hegemonie oder Untergang“ eine eindringliche Streitschrift, die Chomskys Status als einer der wichtigsten politischen Intellektuellen unserer Zeit untermauert. Sein Werk ist von erschreckender Aktualität, und auch wenn es keine einfachen Lösungen bietet, so zeigt es doch auf, dass es dringend einer globalen Reflexion und Umkehr in der Außenpolitik bedarf, um die Welt von weiteren Konflikten und Krisen zu bewahren.
Hegemonie oder Untergang
Hat mir besonders gefallen
- Chomsky bietet detaillierte Einblicke in die hegemonialen Bestrebungen der USA seit dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere in Bezug auf militärische und wirtschaftliche Dominanz.
- Trotz der Veröffentlichung im Jahr 2003 bleibt das Buch erschreckend aktuell, insbesondere angesichts aktueller geopolitischer Entwicklungen wie der Militarisierung des Weltraums.
- Chomsky verknüpft historische Ereignisse geschickt mit heutigen Krisen und Konflikten, was zu einem vertieften Verständnis der Weltpolitik führt.
- Chomsky übt klare Kritik an der Außenpolitik der USA, ohne Rücksicht auf politische Korrektheit, und fordert eine tiefere Auseinandersetzung mit den globalen Machtstrukturen.
- Die Aussagen und Analysen des Autors basieren auf umfangreicher Recherche und bieten eine gut belegte Grundlage für seine Kritik.