Gestehe

Gestehe: Thriller | »Henri Faber beherrscht die Tricks des Genres, das Spiel mit den Perspektiven, die Täuschungsmanöver. Nichts ist, wie es scheint.« Süddeutsche Zeitung erschien am 15. Februar im dtv Verlag.

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Gestehe

Der Wiener Star-Ermittler Johann »Jacket« Winkler kommt an einen Tatort, der die Polizei vor ein Rätsel stellt. Das Opfer wurde grausam ermordet und mit einem mysteriösen Wort markiert: GESTEHE. Doch es ist nicht die Brutalität, die Jackets Welt ins Wanken bringt, sondern die Tatsache, dass er den Tatort kennt – aus seinem eigenen unveröffentlichten Roman, den noch niemand gelesen hat. Er trägt den Titel GESTEHE. Und Jacket ahnt: Das Morden hat gerade erst begonnen.

Ich habe monatelang gespannt der Veröffentlichung von „Gestehe“ entgegengefiebert und gestehe: Henri Faber hat mich nun schon zum dritten Mal in meinen Erwartungen übertroffen. Mit „Gestehe“ präsentiert Faber ein Meisterwerk, das sich nahtlos in die Riege seiner bisherigen Erfolge einreiht und dennoch mit frischen, überraschenden Elementen überzeugt. Bereits die Grundprämisse – ein berühmter Ermittler steht im Zentrum der Ermittlungen eines Serienkillers, der Morde nach dem Vorbild des Ermittlers unveröffentlichtem Roman begeht – ist fesselnd. Die Verquickung von Fiktion und Realität, von persönlicher Schuld und beruflicher Pflicht, bietet einen spannenden Rahmen für die Handlung. Faber nutzt diese Ausgangslage, um tief in die Psyche seiner Protagonisten einzutauchen und sie vor Herausforderungen zu stellen, die weit über die Aufklärung von Mordfällen hinausgehen.

Die Charakterzeichnung, insbesondere die des Duos Jacket und Mo, ist brillant. Während Jacket mit den Schatten seiner Vergangenheit und dem Druck, der durch seine öffentliche Person entsteht, kämpft, steht Mo vor ganz anderen Herausforderungen. Sein Kampf um Anerkennung und Identität in einer von Vorurteilen geprägten Gesellschaft fügt der ohnehin schon spannenden Handlung eine weitere Ebene hinzu. Die Dynamik zwischen den beiden, ihre Entwicklung von anfänglicher Antipathie zu einer tiefen, komplexen Beziehung, ist meisterhaft erzählt. Henri Faber beweist erneut sein außerordentliches Talent für Spannungsaufbau und -erhaltung. Die geschickte Verwendung von Cliffhangern, die flüssige Erzählweise und die unerwarteten Wendungen halten die Spannung konstant hoch und machen „Gestehe“ zu einem echten Pageturner. Dabei schafft es Faber, die Handlung trotz der raschen Entwicklungen und zahlreichen Plot-Twists jederzeit nachvollziehbar und logisch zu gestalten. Seine Fähigkeit, komplexe Sachverhalte präzise und verständlich darzulegen, ohne dabei den Lesefluss zu beeinträchtigen, ist bemerkenswert.

Besonders hervorzuheben ist auch die Einbettung aktueller gesellschaftlicher Themen wie Populismus, Rassismus und Medienkritik in die Handlung. Diese Themen werden nicht nur oberflächlich gestreift, sondern spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Charaktere und der Handlung. Faber gelingt es, diese Aspekte glaubwürdig und ohne moralisierenden Zeigefinger in die Geschichte zu integrieren, was „Gestehe“ eine zusätzliche Tiefe verleiht. Zusammenfassend ist „Gestehe“ ein hervorragender Thriller, der durch seine intelligente Handlung, die tiefgründige Charakterzeichnung und die Einbindung aktueller gesellschaftlicher Themen besticht. Henri Faber bestätigt seinen Ruf als Meister der Spannung und beweist einmal mehr, dass er zu den besten Autoren des Genres gehört. „Gestehe“ ist nicht nur ein Muss für Fans von Faber, sondern für alle, die auf der Suche nach einem fesselnden, intelligenten und emotional berührenden Thriller sind.

Gestehe

9.1

Aufmachung

9.2/10

Umfang

9.0/10

Schreibstil

9.3/10

Thema

9.5/10

Aufbau

8.9/10

Lesbarkeit

9.0/10

Illustrationen Cover

9.0/10

Umsetzung

9.1/10

Hat mir besonders gefallen

  • Die Vermischung von Fiktion und Realität, in der ein Ermittler zum Hauptverdächtigen in einer Serie von Morden wird, die seinem unveröffentlichten Roman nachempfunden sind, sorgt für eine hochspannende Ausgangssituation.
  • Die Protagonisten, insbesondere das Ermittlerduo Jacket und Mo, sind komplex und vielschichtig gestaltet. Ihre persönlichen Kämpfe und Entwicklungen tragen maßgeblich zur Faszination der Geschichte bei.
  • Henri Faber beweist sein außergewöhnliches Talent, durchgängig Spannung zu erzeugen und zu halten. Geschickte Cliffhanger und unvorhersehbare Wendungen machen das Buch zum Pageturner.
  • Faber verwebt Themen wie Rassismus, Populismus und Medienkritik geschickt in die Handlung, was dem Thriller eine zusätzliche Ebene und Aktualität verleiht.
  • Trotz der komplexen Plots und zahlreichen Twists bleibt die Geschichte stets nachvollziehbar und logisch, was für ein durchweg befriedigendes Leseerlebnis sorgt.
Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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