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Gespräche zwischen Erde und Himmel

Gespräche zwischen Erde und Himmel: Momente aus dem Leben einer Krankenhaus-Seelsorgerin ist ein Buch aus dem St. Benno Verlag und erschien am 27. August 2024.

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Gespräche zwischen Erde und Himmel

„Haben Sie einen Moment Zeit?“ – so beginnen viele Gespräche im Krankenhaus. Und manchmal braucht es nur einen kurzen Moment des Zuhörens, Daseins und Mitfühlens. Manchmal braucht es aber auch viel Zeit: Wochen, Monate und Jahre mit Höhen und Tiefen. Maria Radziwon durfte in den zehn Jahren, die sie als Seelsorgerin Kranke und Sterbende begleitet, viel erleben. In diesem Buch erzählt sie aus ihrem Alltag und von den Augenblicken, die sie tief berührt und im Herzen bewegt haben. Gespräche, die nachklingen. Fragen, die nicht loslassen. Erinnerungen, die bleiben. Ein Buch voller Menschlichkeit, das sich mit Zuversicht und auch Staunen den letzten Dingen nähert und den Blick dafür öffnet, wie kostbar und einzigartig jedes Leben ist.

Schon beim ersten Blick auf das Buch „Gespräche zwischen Erde und Himmel: Momente aus dem Leben einer Krankenhaus-Seelsorgerin“ wird klar, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche biografische Erzählung handelt. Maria Radziwon gewährt uns tiefe Einblicke in ihren Alltag als Krankenhaus-Seelsorgerin, die Menschen in den schwierigsten Momenten ihres Lebens beisteht – Momente des Abschieds, der Trauer und manchmal auch der Hoffnung. Was dieses Buch so besonders macht, ist die Authentizität und Wärme, mit der Radziwon von ihren Begegnungen mit Kranken und Sterbenden berichtet. Die Autorin, die seit 2014 in diesem Beruf tätig ist, hat über die Jahre hinweg viele berührende und tiefgreifende Erfahrungen gemacht. Dabei ist jede ihrer Erzählungen geprägt von einer besonderen Nähe zu den Menschen, die sie begleitet hat. Die Situationen, die Radziwon beschreibt, sind häufig von großer Emotionalität durchdrungen, aber dennoch in einer ruhigen und reflektierten Art erzählt, die Raum für eigene Gedanken und Reflexionen lässt.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Art und Weise, wie Radziwon es schafft, die Tiefe und Kostbarkeit eines jeden Lebens in ihren Geschichten spürbar zu machen. Obwohl sie über den Tod spricht, vermittelt sie gleichzeitig die Schönheit und Einzigartigkeit des Lebens selbst. Ihre Gespräche mit den Menschen sind nicht nur Abschiede, sondern auch Momente, die voller Leben und Bedeutung sind. Die Geschichten handeln oft von den letzten Worten und Gesten, die für die Betroffenen und ihre Angehörigen eine immense Bedeutung haben. Dabei stellt Radziwon nie sich selbst oder ihre eigenen Gefühle in den Vordergrund, sondern lässt die Erfahrungen und Emotionen derer, denen sie begegnet, sprechen. Diese Demut und Empathie machen das Buch zu einem bewegenden Zeugnis menschlicher Verbundenheit und Mitgefühl.

Maria Radziwon, die 1982 geboren wurde und Theologie studiert hat, bringt nicht nur ihre berufliche Erfahrung als Seelsorgerin in dieses Buch ein, sondern auch ihre Rolle als Mutter von vier Kindern und als Ehefrau. Diese Verbindung zwischen ihrem beruflichen und privaten Leben schafft eine zusätzliche Tiefe in ihren Erzählungen. Radziwon selbst hat vor ihrer Tätigkeit als Seelsorgerin als Grund- und Sonderschullehrerin gearbeitet und war viele Jahre Redakteurin eines erfolgreichen Frauenkalenders. Diese vielfältigen Erfahrungen spiegeln sich in ihrer Art zu schreiben wider: mitfühlend, ehrlich und zugleich pragmatisch. Interessant ist auch, dass dies nicht Radziwons erstes Buch ist. Zuvor hat sie bereits ein Werk über das Leben auf einem Bergbauernhof in Kärnten veröffentlicht. Diese Erfahrungen der Einfachheit und der Nähe zur Natur scheinen in ihren Erzählungen aus dem Krankenhausalltag mitzuschwingen. Es entsteht der Eindruck, dass Radziwon in der Lage ist, in den kleinen Momenten des Lebens – sei es auf einem Bauernhof oder im Krankenhaus – das Wesentliche zu erkennen und festzuhalten.

In einer Gesellschaft, in der der Tod oft tabuisiert wird, leistet Maria Radziwon mit ihrem Buch einen wertvollen Beitrag dazu, dieses schwierige Thema auf eine sensible und menschliche Weise zu behandeln. Ihre Erzählungen regen zum Nachdenken an: über den Umgang mit dem Tod, über das Loslassen und die Bedeutung von Nähe und Mitgefühl. Die Gespräche, die sie mit ihren Patienten führt, werfen Fragen auf, die nicht nur in der Situation des Sterbens relevant sind, sondern auch für unser tägliches Leben. Was zählt wirklich? Was hinterlassen wir? Diese Fragen stellen sich dem Leser unweigerlich beim Lesen. Radziwons Werk erinnert uns daran, wie wichtig es ist, einander zuzuhören und füreinander da zu sein. Besonders in Zeiten der Einsamkeit und des Schmerzes sind es oft die kleinen Gesten, die den größten Unterschied machen können. Ihr Buch zeigt uns, dass selbst im Angesicht des Todes Raum für Hoffnung und Trost besteht.

„Gespräche zwischen Erde und Himmel“ ist ein berührendes und inspirierendes Buch, das weit über den Moment des Lesens hinaus wirkt. Es lädt dazu ein, das eigene Leben zu reflektieren und die Beziehungen zu unseren Mitmenschen neu zu betrachten. Maria Radziwon schenkt uns mit diesem Werk einen tiefen Einblick in das, was es bedeutet, in den schwierigsten Momenten für andere da zu sein. Ihre Erzählungen sind geprägt von Menschlichkeit, Empathie und einem tiefen Verständnis für die Zerbrechlichkeit und zugleich die Kostbarkeit des Lebens. Wer sich für die Themen Tod, Abschied und das Menschliche im Leben interessiert, wird dieses Buch mit großem Gewinn lesen. Es bietet nicht nur einen Einblick in die Arbeit einer Krankenhaus-Seelsorgerin, sondern auch wertvolle Impulse für das eigene Leben. Radziwons Geschichten bleiben im Herzen und machen deutlich: Es ist die Menschlichkeit, die zählt.

Gespräche zwischen Erde und Himmel

8.3

Aufmachung

8.5/10

Umfang

8.0/10

Schreibstil

8.2/10

Thema

8.6/10

Aufbau

8.4/10

Lesbarkeit

8.5/10

Illustrationen

8.0/10

Umsetzung

8.3/10

Hat mir besonders gefallen

  • Die Erzählungen von Maria Radziwon sind tief bewegend und geben authentische Einblicke in die menschlichen Erfahrungen am Ende des Lebens.
  • Das Buch legt großen Wert auf die Bedeutung von Mitgefühl und Zwischenmenschlichkeit, besonders in schwierigen Momenten.
  • Es lädt den Leser dazu ein, über existenzielle Fragen nachzudenken und das eigene Leben zu reflektieren.
  • Radziwon verbindet ihre Erfahrungen als Krankenhaus-Seelsorgerin mit ihrem Leben als Mutter und Ehefrau, was den Geschichten eine zusätzliche Tiefe verleiht.
  • Das Buch behandelt Themen, die oft tabuisiert werden, und leistet einen wertvollen Beitrag zur Auseinandersetzung mit Tod und Sterben.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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