Fräulein Else: Nach der Novelle von Arthur Schnitzler gestaltete Manuele Fior ganz im Stil der Wiener Sezession seine Seiten. Um ihren Vater vor dem drohenden Bankrott zu retten wendet sich Fräulein Else an den reichen Kunsthändler Dorsay. Dieser willigt einem Darlehen zu, stellt aber eine Bedingung: Er will Else nackt sehen. In atemberaubenden, eleganten Bildern wird die Geschichte des Scheiterns der Protagonistin vor den familiären und gesellschaftlichen Zwängen geschildert.
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Die Geschichte um Fräulein Else erschien schon 1924, in dieser Zeit ungefähr spielt es auch. Diese Comicumsetzung fand ich interessant und mal was anderes, denn die meiste Zeit hält die Protagonistin Else einen inneren Monolog, ja schon beinahe einen Dialog mit sich selbst. Für diese Erzähltechnik ist der Autor wohl berühmt geworden damals, das zumindest habe ich gelesen. Ich finde diese Technik klasse, Comics sind dafür ein hervorragendes Medium. Ich fand auch diesen inneren Kampf zwischen Scham und Aufopferungsbereitschaft interessant, man muss sich dann immer bewusst machen in welcher Zeit diese Novelle spielt. Aber ich will nicht zu viel verraten. Den Zeichenstil fand ich okay, oft liegen die Details auf wenigen Dingen, das muss man eben mögen, weil sonst sehr wenige Details vorhanden sind und das eher aussieht wie schnell gemalt, ich bin da nicht so der riesen Fan, fand aber die Geschichte, die Story umso besser, schauts euch einfach selbst mal an, es lohnt sich.