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Elemental: Reforged

Elemental: Reforged (Stardock Entertainment)

Oktober 2025

Erschaffe deinen Helden und führe deine Zivilisation in diesem epischen, rundenbasierten Fantasy-Strategie-spiel. Erforsche Magie und Technik, baue Einheiten, erkunde Welten und kämpfe um die Vorherrschaft.
Entwickler: Stardock Entertainment
Genre: Rollenspiel / Rundenbasiert
88%
Spielspaß
90%
Wiederspielbarkeit
87%
Langzeitmotivation
78%
Grafik
85%
Umsetzung
Es ist langsam, komplex, manchmal sperrig. Aber wer Geduld mitbringt und Freude daran hat, Systeme zu durchdringen und seine eigene Geschichte zu schreiben, wird hier viele Stunden verbringen – und das mit einem zufriedenen Lächeln.


85%

Wenn Legenden wiedergeboren werden

Es gibt Spiele, die verschwinden still und leise, kaum jemand erinnert sich an sie. Und dann gibt es jene, die wie ein schlafender Riese wieder auferstehen – verbessert, erweitert, gereift. Elemental: Reforged gehört zur zweiten Sorte. Stardock Entertainment hat nicht einfach nur ein altes Konzept aufpoliert, sondern eine seiner umstrittensten Serien noch einmal komplett neu gedacht. Wo früher technische Fehler und unausgereifte Mechaniken standen, findet man heute ein rundes, detailverliebtes Strategiespiel, das spürbar mit Herzblut entwickelt wurde.

Ich habe in den letzten Wochen viele Stunden darin verbracht, Reiche gegründet, Armeen geführt, Magie entfesselt und Städte untergehen sehen – manchmal meine eigenen. Und genau das ist das Schöne an Elemental: Reforged: Es ist nicht perfekt, aber es fühlt sich lebendig an, unvorhersehbar und organisch, wie ein klassisches 4X-Strategiespiel es sein sollte.

Eine Welt aus Asche und Hoffnung

Die Geschichte von Elemental: Reforged spielt in einer Welt, die einst von Magie regiert wurde – bis alles in einem katastrophalen Krieg in Schutt und Asche fiel. Übrig geblieben sind die Splitter einer untergegangenen Zivilisation, verstreut in einem Land, das noch immer von alten Zaubern, Monsterwesen und den Resten uralter Götter durchzogen ist.

Als Spieler übernehmen wir die Rolle eines Herrschers – eines sogenannten „Sovereign“ – und versuchen, das Erbe dieser Welt neu zu formen. Wir erforschen alte Zauber, errichten Städte, kämpfen gegen Rivalen und bauen ein Reich auf, das entweder durch Diplomatie, Wissen oder rohe Gewalt dominiert. Dabei ist jeder Durchgang anders, weil die Karte prozedural generiert wird. Keine Partie gleicht der anderen.

Was mich besonders beeindruckt hat: Die Welt erzählt ihre eigene Geschichte. Man stolpert über Ruinen, die von längst gefallenen Königreichen zeugen, über alte Artefakte, die Magie aus Zeiten vor der Zerstörung speichern. In diesen Momenten merkt man, dass Elemental: Reforged nicht nur eine Wirtschaftssimulation mit Fantasy-Touch ist, sondern ein Spiel über Wiedergeburt, über das Erneuern von Macht und Glauben.

Gameplay: Zwischen Aufbaukunst und Kriegsstrategie

Im Kern bleibt Elemental: Reforged ein klassisches 4X-Spiel – Explore, Expand, Exploit, Exterminate. Aber es schafft es, diese altbekannte Formel mit seinem eigenen Stil zu versehen.

Man beginnt klein, mit einer Handvoll Siedler und einer Hauptstadt, und muss die Balance finden zwischen Expansion und Stabilität. Zu schnelle Ausbreitung führt zu Versorgungsproblemen, zu langsame zu militärischer Schwäche. Das Spiel belohnt Planung – aber auch Mut.

Das Kampfsystem ist rundenbasiert, wie man es von Civilization oder Endless Legend kennt, aber mit einem entscheidenden Unterschied: Magie spielt hier eine zentrale Rolle. Jeder Herrscher hat Zugriff auf bestimmte Elementarkräfte – Feuer, Wasser, Erde oder Luft – und diese beeinflussen nicht nur Kämpfe, sondern auch die Welt selbst. Eine Feuermagierin kann Wälder in Brand setzen, ein Wassermagier Flüsse gefrieren lassen, um Armeen über das Eis zu führen.

Solche Details erzeugen immer wieder diese kleinen „Wow“-Momente, die das Spiel von der Konkurrenz abheben. Es fühlt sich taktisch und kreativ zugleich an. Ich habe mehrfach einfach innegehalten, um die Wirkung eines Zaubers auf die Landschaft zu beobachten.

Stadtmanagement und Wirtschaft

Ein zentraler Bestandteil ist das Stadtmanagement. Jede Stadt in Elemental: Reforged ist ein kleines Puzzle: Wo platziert man die Farmen, wo die Schmieden, wo die Magiertürme? Jede Entscheidung wirkt sich direkt auf die Effizienz des Reiches aus. Zu viele Schmieden treiben den Materialverbrauch in die Höhe, zu wenig Nahrung führt zu Unruhen.

Neu im Vergleich zu den früheren „Elemental“-Spielen ist das überarbeitete Produktionssystem. Es zwingt den Spieler dazu, langfristig zu denken, statt sich nur auf kurzfristige Boni zu verlassen. Besonders im mittleren Spielverlauf, wenn mehrere Städte gleichzeitig wachsen und die Ressourcenkette komplex wird, entfaltet das System seine Tiefe.

Auch diplomatisch hat Stardock nachgebessert. KI-gesteuerte Fraktionen reagieren nachvollziehbarer, verhalten sich weniger erratisch und erkennen Stärke und Schwäche realistisch ein. Wer freundlich verhandelt, kann Allianzen schmieden, wer gierig expandiert, zieht Feinde an. Es ist keine Revolution, aber eine solide Evolution, die das Spielgefühl stimmiger macht.

Atmosphäre, Sound und Grafik

Visuell ist Elemental: Reforged kein technisches Wunderwerk, aber ästhetisch stimmig. Der Stil erinnert an eine Mischung aus „Age of Wonders“ und „Heroes of Might and Magic“ – leicht stilisiert, aber mit genug Detail, um Tiefe zu erzeugen. Besonders die Weltkarte ist wunderschön gelungen: Nebelschwaden ziehen über Wälder, Magieblitze zucken in der Ferne, und jede Region wirkt eigenständig.

Der Soundtrack ist ein weiteres Highlight. Epische Orchesterklänge wechseln sich mit leisen, melancholischen Melodien ab. Wenn man abends durch das Reich scrollt und das ferne Rufen eines Drachen hört, entsteht dieser Zauber, den nur wenige Strategiespiele schaffen: das Gefühl, dass die Welt auch dann weiterlebt, wenn man nicht hinsieht.

Schwächen und Kritikpunkte

Natürlich hat Elemental: Reforged seine Makel. Die Performance auf großen Karten ist manchmal nicht stabil, besonders im späten Spielverlauf, wenn mehrere Fraktionen mit dutzenden Armeen agieren. Auch die Benutzeroberfläche könnte an manchen Stellen übersichtlicher sein – gerade Einsteiger werden anfangs etwas überfordert sein von der Vielzahl an Menüs und Unterpunkten.

Zudem hätte ich mir in den diplomatischen Optionen noch mehr Tiefe gewünscht. Zwar ist das System verbessert, aber politische Manöver bleiben oft oberflächlich. Auch die KI in taktischen Schlachten verhält sich nicht immer klug – manchmal rennt sie blind in Feuerzonen, was ärgerlich, aber auch amüsant sein kann. Trotzdem: Diese Schwächen mindern nicht den Gesamteindruck, weil der Spielkern stark ist.

Mein Fazit: Eine Wiedergeburt mit Charakter

Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass Elemental noch einmal relevant werden könnte. Die ursprünglichen Teile waren ambitioniert, aber fehlerhaft. Mit Reforged beweist Stardock, dass man aus Fehlern lernen kann. Das Spiel hat Ecken und Kanten, ja – aber es hat auch Seele. Es fühlt sich nicht wie ein Produkt aus der Retorte an, sondern wie ein Herzensprojekt.

Jede Partie erzählt ihre eigene Geschichte: vom einsamen Magier, der ein Königreich aus dem Nichts erschafft, bis zur letzten, verzweifelten Verteidigung gegen übermächtige Feinde. Es sind diese Momente, die hängen bleiben – Momente, in denen man spürt, warum man Strategiespiele liebt.

Elemental: Reforged ist kein Spiel für alle. Es ist langsam, komplex, manchmal sperrig. Aber wer Geduld mitbringt und Freude daran hat, Systeme zu durchdringen und seine eigene Geschichte zu schreiben, wird hier viele Stunden verbringen – und das mit einem zufriedenen Lächeln.

Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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