Ein Krieg in Bildern und Versen: Der Schwaben- oder Schweizerkrieg von 1499, geschildert von einem Zeitgenossen ist ein Buch aus dem Nünnerich-Asmus Verlag und erschien am 26. August 2024.
Möchten Sie das digitale Leseerlebnis für sich entdecken? Dann empfehle ich Ihnen diesen eReader als ausgezeichnete Wahl: eReader tolino epos 3.
Ein Krieg in Bildern und Versen
Die Schilderung kriegerischer Ereignisse – gleichgültig aus welcher Epoche – geschieht im Rückblick, häufig lange Zeit nach den Ereignissen. Dabei stellt sich stets auch die Frage nach den kurz- und langfristigen politischen, sozialen und kulturellen Auswirkungen. Nicht so in der hier vorgestellten bzw. wiederentdeckten Reimchronik des Luzerners Niclas Schradin. Unterstützt von 27 Holzschnitten beschreibt der Chronist den Schwaben- oder Schweizerkrieg fast synchron. Denn dieser Krieg wurde am 22. September 1499 mit einem Friedensschluss beendigt und das Werk Schradins erschien knapp vier Monate später, am 14. Januar 1500, im Druck. Diese beinahe „aktuelle“ Kriegsberichterstattung Schradins, seit langer Zeit in Vergessenheit geraten, verdient es, wiederentdeckt und einer interessierten Leserschaft zugänglich gemacht zu werden. Denn Schradins Schilderung enthält – begleitet von 27 detailreichen Bildern – wichtige Hinweise auf kulturelle Begleiterscheinungen des als Kleinkrieg und in großen Schlachten ausgetragenen Konfliktes. Werner Meyer ergänzt seine Neuausgabe des Werkes von Schradin durch einen Kommentar- und Begleittext, in dem er außer auf die Person des Autors Niclas Schradin und den Inhalt der Reimchronik, auch auf die Auswirkungen des Konfliktes sowie auf dessen Einbindung in die größeren machtpolitischen Auseinandersetzungen im damaligen Abendland eingeht. Eine spannende Geschichte in Bildern – ein aufschlussreiches Sachbuch!
Das Buch „Ein Krieg in Bildern und Versen“ hat mich auf eine außergewöhnliche Reise in die Vergangenheit mitgenommen, die nicht nur lehrreich, sondern auch emotional intensiv war. Es handelt sich um eine neuaufgelegte und kommentierte Version der Reimchronik von Niclas Schradin, einem Luzerner Chronisten, der den Schwaben- oder Schweizerkrieg von 1499 fast in Echtzeit dokumentierte. Dass Schradins Werk, begleitet von 27 Holzschnitten, nur vier Monate nach dem Ende des Krieges veröffentlicht wurde, verleiht dem Buch eine besondere Authentizität und Dringlichkeit. Das Buch beeindruckt durch seine fast „aktuelle“ Kriegsberichterstattung, die für mich als Leser einen direkten Zugang zu den Ereignissen von damals schafft. Diese Chronik ist eine faszinierende Mischung aus literarischem und historischem Werk. Schradins Fähigkeit, die Schrecken des Krieges in Versform zu fassen, und dabei gleichzeitig die kulturellen und politischen Implikationen nicht zu vernachlässigen, hat mich tief beeindruckt. Es ist selten, dass eine historische Quelle so lebendig wirkt und dabei die Atmosphäre der damaligen Zeit so plastisch darstellt.
Werner Meyer, der Herausgeber dieser Neuausgabe, hat das Werk nicht nur in einen modernen Kontext gesetzt, sondern es auch mit einem wertvollen Kommentar versehen. Meyers Hintergrund als Professor für Geschichte und Archäologie des Mittelalters verleiht seiner Bearbeitung zusätzliche Tiefe. Er nimmt den Leser an die Hand und erklärt nicht nur die historischen Hintergründe, sondern auch die Bedeutung der einzelnen Verse und Bilder, was für mich besonders hilfreich war, um die Komplexität des Werkes zu verstehen. Was das Buch zudem besonders macht, ist die Art und Weise, wie Meyer die historischen Ereignisse in einen größeren politischen und kulturellen Kontext einbettet. Ich habe viel über die damaligen Machtstrukturen und die sozialen Auswirkungen des Konflikts gelernt, was das Lesen für mich zu einer intellektuell bereichernden Erfahrung machte. Es ist spürbar, dass Meyer seine Arbeit mit großer Sorgfalt und Respekt vor der historischen Quelle angegangen ist. Sein Kommentar hilft, die Lücken zu füllen, die ein moderner Leser ohne tiefgehendes Vorwissen möglicherweise hat.
Das Zusammenspiel von Text und Bild ist ein weiteres Highlight dieses Buches. Die 27 Holzschnitte, die den Text begleiten, bieten visuelle Ankerpunkte, die die beschriebenen Szenen noch eindringlicher machen. Diese Illustrationen sind nicht nur kunstvoll, sondern bieten auch wertvolle Einblicke in die Ikonographie und die symbolische Darstellung der damaligen Zeit. Als jemand, der sich für die Verbindung von Kunst und Geschichte interessiert, fand ich diese Kombination besonders ansprechend. Ein weiteres Lob verdient das Buch für seine Aufmachung. Die Qualität des Drucks und die Gestaltung des Buches tragen dazu bei, dass es nicht nur ein informatives Werk, sondern auch ein ästhetisches Vergnügen ist. Das Hardcover-Format und die hochwertige Papierqualität vermitteln das Gefühl, ein wirklich besonderes Stück Geschichte in den Händen zu halten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Ein Krieg in Bildern und Versen“ mehr ist als nur ein historisches Dokument. Es ist ein lebendiges Zeugnis einer turbulenten Epoche, das durch die hervorragende Arbeit von Werner Meyer für moderne Leser zugänglich gemacht wurde. Für mich war das Lesen dieses Buches eine tiefgehende Erfahrung, die sowohl mein Wissen über den Schwabenkrieg erweitert hat als auch meine Wertschätzung für die Kunst der Chronik gestärkt hat. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für Geschichte, Literatur oder die Verbindung beider interessiert. Es ist eine Einladung, in die Welt des Spätmittelalters einzutauchen und die Menschen und Ereignisse dieser Zeit durch die Augen eines Zeitgenossen zu erleben. Das macht es zu einem unverzichtbaren Werk in der Sammlung eines jeden Geschichtsinteressierten. Für Leser, die tiefer in die Historie des Mittelalters eintauchen möchten, ist dieses Buch ein wahrer Schatz, und ich freue mich darauf, mehr von Werner Meyer zu lesen, dessen Expertise und Leidenschaft für das Mittelalter in jedem Satz spürbar ist.
Ein Krieg in Bildern und Versen
Hat mir besonders gefallen
- Das Buch bietet eine fast zeitgleiche Darstellung des Schwaben- oder Schweizerkriegs von 1499, was dem Leser einen unmittelbaren Zugang zu den historischen Ereignissen ermöglicht.
- Die 27 Holzschnitte, die das Werk begleiten, bieten nicht nur visuelle Ankerpunkte, sondern vertiefen auch das Verständnis für die beschriebenen Szenen und die damalige Ikonographie.
- Der Herausgeber ergänzt das historische Werk durch tiefgehende Erläuterungen und setzt die Ereignisse in einen größeren politischen und kulturellen Kontext, was besonders lehrreich und wertvoll für das Verständnis ist.
- Das Buch beeindruckt durch seine hochwertige Aufmachung, sowohl in Bezug auf den Druck als auch auf die Papierqualität, was das Lesen zu einem ästhetischen Vergnügen macht.
- Die Kombination aus literarischer Reimchronik und Meyers wissenschaftlicher Expertise macht das Buch sowohl für Geschichtsinteressierte als auch für Laien zugänglich.
