Ed & Edda: GRAND PRIX – Racing Champions (Tivola Games GmbH)
Juli 2025
Ed & Edda: GRAND PRIX – Racing Champions ist ein rasantes Rennspiel für die ganze Familie, das die berühmten Maskottchen des Europa-Parks zum Leben erweckt. Die Spieler können – allein oder mit ihren Freunden – über Rennstrecken in ganz Europa rasen…
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Entwickler: Tivola Games GmbH, Funatics Software
Genre: Rennspiel
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86%
Spielspaß 80%
Wiederspielbarkeit 75%
Langzeitmotivation 78%
Grafik 84%
Umsetzung |
Für Familien mit jüngeren Kindern und Fans des Europa-Parks super geeignet. |

Ed & Edda: GRAND PRIX – Racing Champions
Es gibt Spiele, die wollen beeindrucken – mit Bombast, Realismus, High-End-Grafik. Und dann gibt es Spiele wie Ed & Edda: GRAND PRIX – Racing Champions, die vor allem eines wollen: Spaß machen. Mit einem Augenzwinkern, einem dicken Farbpinsel und einem klaren Zielpublikum – Familien, Kinder und Fans des Europa-Parks.
In diesem familienfreundlichen Fun-Racer übernimmt man das Steuer eines quietschbunten Fahrzeugs, gesteuert von tierischen Maskottchen wie Ed dem frechen Maulwurf oder Edda, seiner abenteuerlustigen Freundin. Das Spiel nimmt sich dabei zu keinem Zeitpunkt ernst – und genau das ist seine große Stärke. Denn wer sich auf die farbenfrohe Welt einlässt, entdeckt ein sympathisches Rennspiel, das nicht mit Realismus, sondern mit Herz punkten will.
Tierische Fahrer, verrückte Karren
Acht spielbare Charaktere warten darauf, sich hinter das Lenkrad zu klemmen – vom coolen Elefanten bis zum hibbeligen Ziegenbock. Jeder Fahrer bringt seine eigenen Werte mit: Der eine ist schneller, der andere robuster, ein dritter kann länger boosten. Das wirkt simpel, reicht aber vollkommen, um jüngeren Spielern eine Idee von Taktik und Fahrzeugwahl zu vermitteln.
Auch bei den Karts selbst darf geschraubt, lackiert und frisiert werden. Verschiedene Reifenarten, Turbo-Module und kleine optische Spielereien sorgen dafür, dass sich jedes Fahrzeug ein wenig anders fährt. Keine Science-Fiction, kein Gran Turismo – aber charmant genug, um Kinderaugen leuchten zu lassen.
Strecken mit Herz – und Ecken
Wer den Europa-Park kennt, wird sich sofort heimisch fühlen. Die zwölf Strecken orientieren sich grob an europäischen Themenwelten: Da fährt man durch eine neblige Alpenlandschaft, flitzt am Pariser Eiffelturm vorbei oder donnert durch ein bayerisches Dorf mit Fachwerkcharme. Alles wirkt wie eine überdrehte Postkarte, gezeichnet von einem Kind mit Farbkasten und viel Fantasie.
Doch trotz aller Liebe zum Detail: Die Strecken selbst sind spielerisch recht einfach gestrickt. Es gibt zwar Abkürzungen, Boost-Felder und Hindernisse, aber nach drei, vier Runden kennt man jede Kurve auswendig. Für Profis mag das zu wenig sein – für Kinder reicht’s völlig. Die Welt ist bunt, freundlich und einladend. Und das ist bei einem Spiel dieser Art wohl wichtiger als realistisches Streckendesign.
Power-Ups, Drifts und Familienspaß
Natürlich dürfen in einem Fun-Racer die bekannten Spielmechaniken nicht fehlen. Man driftet durch enge Kurven, sammelt bunte Power-Ups auf, feuert Raketen ab oder legt Bananenschalen-ähnliche Hindernisse. Die Steuerung ist dabei leicht zu lernen und verzeiht kleine Fehler – perfekt für jüngere Spieler oder Eltern, die sonst nicht viel mit Spielen zu tun haben.
Drei Spielmodi stehen zur Auswahl: Einzelrennen, Zeitrennen und der Grand-Prix-Modus, bei dem man sich durch eine Serie von Rennen kämpft. Der wahre Held aber ist der lokale Mehrspieler: Bis zu vier Spieler können im Splitscreen gegeneinander antreten. Und das macht Laune – sei es beim Familienabend, Kindergeburtstag oder beim spontanen Rennen mit Papa auf dem Sofa.
Technik mit Schönheitsfehlern
Optisch versprüht das Spiel jede Menge Charme. Die Figuren sind liebevoll animiert, die Farben leuchten, und jedes Level hat eine ganz eigene Stimmung. Doch technisch merkt man dem Spiel sein begrenztes Budget an. Die Texturen sind einfach, gelegentlich ruckelt es, und im Vergleich zu anderen Genregrößen wirkt alles etwas veraltet. Aber – und das ist entscheidend – Kinder stört das kaum. Sie sehen die Farben, hören die Musik, lachen über eine Explosion in Zuckerwatteform – und vergessen die fehlenden Schattenwürfe oder die gelegentliche Kollision, die nicht ganz realistisch wirkt.
Auch der Soundtrack schlägt in die passende Kerbe. Fröhlich, unaufdringlich und passend zum Setting dudeln die Melodien im Hintergrund. Die Soundeffekte – von hupenden Karts bis zu ploppenden Hindernissen – sind funktional, manchmal ein wenig überdreht, aber immer kindgerecht. Sprachausgabe gibt es nur vereinzelt – die Figuren bleiben stumm, aber das stört den Spielfluss nicht wirklich.
Kindgerecht, aber kurzlebig
Die Zielgruppe ist glasklar: Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, vielleicht noch jüngere Geschwister, die über die Schulter schauen. Für sie ist das Spiel ideal. Die Rennen sind nicht zu schwer, das Design ist fröhlich, die Steuerung einfach. Es gibt keinen Zeitdruck, keine Frustration, keine komplizierten Menüs.
Allerdings fehlt dem Spiel die Langzeitmotivation. Es gibt zwar freischaltbare Items, aber keine tiefgreifende Progression, keine Online-Ranglisten, keine Herausforderung für erfahrene Spieler. Wer ein paar Abende Spaß sucht, wird fündig. Wer jedoch auf Dauer immer wieder zurückkehren möchte, wird früher oder später das Interesse verlieren.
Fazit: Fröhlicher Kart-Spaß mit Herz, aber ohne Tiefe
Ed & Edda: GRAND PRIX – Racing Champions ist kein Meilenstein in der Geschichte des Kart-Racings. Es ist auch kein technisches Wunderwerk. Aber es will das auch gar nicht sein. Stattdessen liefert es ehrlichen, unkomplizierten Spaß – ideal für Kinder, Eltern und alle, die einfach mal durch eine bunte Welt rasen wollen, ohne sich Gedanken über perfekte Rundenzeiten oder Online-Matches zu machen.
Für Familien mit jüngeren Kindern, Fans des Europa-Parks oder Spieler, die ein leicht zugängliches Rennspiel für zwischendurch suchen, ist dieses Spiel eine warme Empfehlung. Wer allerdings strategische Tiefe, High-End-Grafik oder kompetitive Herausforderung erwartet, sollte sich lieber woanders umsehen.