Die Zeugen. Wahre Verbrechen | Von Mord und Totschlag. Das Buch zu den beliebten Podcasts ist ein Buch aus dem Carl Ueberreuter Verlag und erscheint am 19. September 2024.
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Die Zeugen
Eine Mutter, die den Mord an ihrer Tochter rächt. Eine Polizistin, die sich nicht unterkriegen lässt und mit ihrem kriminalistischen Spürsinn einem brutalen Mörder das Handwerk legt. Ein Politiker, der krank vor obsessiver Liebe ist. Die Crime-Experten und erfolgreichen Podcaster Steffi (»Von Mord und Totschlag«) und Alex (»Wahre Verbrechen«) nähern sich in ihren Kurzgeschichten, basierend auf wahren Kriminalfällen aus Deutschland, dem Verbrechen von einer ganz neuen Seite. Fiktive Ich-Erzähler berichten über ihre Begegnungen mit der dunklen Seite der Täter. Grausame Fakten eingebettet in spannende Augenzeugenberichte lassen keinen Zweifel: Das Interesse an Kriminalfällen ist so alt wie das Verbrechen selbst.
Das Buch Die Zeugen, geschrieben von den bekannten True-Crime-Podcastern Stefanie Plugge-Henze und Alexander Apeitos, bietet eine ungewöhnliche Herangehensweise an reale Kriminalfälle. Es verwebt wahre Verbrechen mit fiktionalen Berichten von Zeugen, die das Geschehen aus ihrer persönlichen Perspektive schildern. Diese besondere Erzählweise, die ich sofort fesselnd fand, erlaubt es den Lesern, tiefer in die emotionalen und psychologischen Dimensionen der Verbrechen einzutauchen. Bereits nach den ersten Seiten wird deutlich, dass die Autoren hier mehr als nur die trockenen Fakten der Kriminalfälle liefern wollen. Stattdessen geben sie den Opfern und Zeugen eine Stimme, um die wahren Begebenheiten auf eine eindrucksvolle und packende Weise zu beleuchten. Beispielsweise erzählt eine Mutter von ihrem Drang nach Rache für den Mord an ihrer Tochter, während eine Polizistin detailliert beschreibt, wie sie einen brutalen Mörder zur Strecke bringt. Diese Geschichten, obwohl sie auf realen Verbrechen basieren, schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die mich als Leser in ihren Bann gezogen hat.
Was Die Zeugen besonders macht, ist die gekonnte Verflechtung von Realität und Fiktion. Durch die fiktiven Ich-Erzähler bekommt man einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Dieser Ansatz verleiht dem Buch eine emotionale Tiefe, die ich bei vielen anderen True-Crime-Werken oft vermisse. Die grausamen Fakten werden so in Augenzeugenberichte eingebettet, die es dem Leser ermöglichen, sich ein genaueres Bild von den schockierenden Ereignissen zu machen. Diese persönliche Erzählweise hat mich oft innehalten lassen und zum Nachdenken angeregt. Stefanie Plugge-Henze und Alexander Apeitos sind keine Unbekannten in der True-Crime-Szene. Beide sind durch ihre Podcasts Von Mord und Totschlag sowie Wahre Verbrechen bekannt, in denen sie sich ebenfalls mit realen Verbrechen beschäftigen. Ihre Erfahrung in diesem Bereich spiegelt sich deutlich in Die Zeugen wider. Sie verstehen es, mit den Emotionen des Lesers zu spielen, ohne dabei den Respekt vor den Opfern und den tatsächlichen Ereignissen zu verlieren. Besonders hervorzuheben ist ihre intensive Recherchearbeit. Es ist offensichtlich, dass die beiden Autoren viel Zeit investiert haben, um die Fälle genau zu untersuchen und die Informationen korrekt und einfühlsam darzustellen.
Apeitos, der 1987 in Berlin geboren wurde und als Fachwirt im Gesundheitswesen tätig ist, startete 2018 mit dem Podcast Wahre Verbrechen, der seither Millionen Hörer erreicht hat. Seine Co-Autorin Stefanie Plugge-Henze, geboren 1988 in Detmold, ist ebenfalls tief in der True-Crime-Welt verwurzelt und schreibt unter dem Pseudonym Caja Berg Kurzgeschichten über wahre Verbrechen. Diese kreative Partnerschaft sorgt dafür, dass Die Zeugen nicht nur spannend, sondern auch hochgradig authentisch wirkt. Jede der Geschichten hat mich auf eine andere Weise berührt. Mal war es der tief empfundene Schmerz einer Mutter, die den Mord an ihrer Tochter nicht verarbeiten kann, mal war es die Spannung, die ich spürte, als eine Polizistin einem Mörder auf die Spur kam. Diese emotionale Bandbreite ist es, die das Buch so besonders macht. Es geht nicht nur um die Verbrechen selbst, sondern auch um die Auswirkungen auf die Menschen, die damit in Berührung kamen.
Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist seine klare und zugängliche Sprache. Trotz der oft schweren Themen bleibt der Text stets flüssig und leicht lesbar. Die Erzählungen sind kurzweilig, und doch bleibt genug Raum, um die Tiefe der menschlichen Abgründe zu erkunden. Gleichzeitig vermeiden die Autoren sensationslüsterne Darstellungen und setzen stattdessen auf einfühlsame, respektvolle Berichterstattung. Insgesamt hat mich Die Zeugen nachhaltig beeindruckt. Es ist nicht nur ein weiteres True-Crime-Buch, sondern ein Werk, das die Grenzen zwischen Fiktion und Realität geschickt verwischt und den Leser in die düsteren Ecken menschlichen Handelns führt. Wer sich für wahre Verbrechen interessiert und dabei nicht nur an den blanken Fakten hängen bleibt, sondern auch die psychologischen und emotionalen Dimensionen erforschen möchte, wird in diesem Buch eine packende Lektüre finden.
Die Zeugen
Hat mir besonders gefallen
- Fiktive Zeugenberichte über reale Kriminalfälle bieten eine frische und packende Perspektive auf wahre Verbrechen
- Die persönliche Sichtweise der Zeugen erlaubt tiefere Einblicke in die Gedanken und Gefühle der beteiligten Personen
- Das Verweben von realen, grausamen Fakten mit fiktiven Erzählungen schafft eine besondere Spannung und Faszination
- Verschiedene Erzählungen wie der Vierfachmord von Eislingen oder der Fall eines obsessiven Politikers bieten Vielfalt und Abwechslung
- Die Autoren bringen ihre Expertise aus erfolgreichen Podcasts wie „Von Mord und Totschlag“ und „Wahre Verbrechen“ mit, was sich positiv auf die Recherche und Authentizität der Geschichten auswirkt