Die traut sich was!: Geschichten aus dem Leben einer Fernsehjournalistin ist ein Buch aus dem Kopp Verlag vom 19. November 2020.
Die traut sich was!
Katrin Huß bewegte Tausende Menschen, als sie auf dem Höhepunkt ihrer Fernsehkarriere einfach ausstieg. Seit 1992 in der Medienwelt zu Hause, gehörte sie zu den Publikumslieblingen im MDR-Fernsehen. Mehr als 20 Jahre lang arbeitete sie bei Funk und Fernsehen, unter anderem für das Nachmittagsmagazin Hier ab vier, später MDR um 4. Sie interviewte rund 2000 Gäste aus allen Lebensbereichen und bereiste als Reporterin für den MDR die Welt.
Im Januar 2016 interviewte sie in MDR um 4 Professor Hans-Joachim Maaz. Der Psychotherapeut und Autor ist ein Kritiker der Merkel’schen Flüchtlingspolitik. In dem Interview vertrat Maaz die Ansicht, dass es unmöglich sei, alle Flüchtlinge in Deutschland zu integrieren. Die Zuschauer reagierten begeistert auf die Offenheit und Ausführlichkeit, mit der über das Thema gesprochen wurde. Doch innerhalb des MDR brach ein Sturm der Entrüstung über Katrin Huß herein. In mehreren Gesprächen wurde sie von Vorgesetzten aufs Heftigste kritisiert. Man warf ihr vor, Professor Maaz nicht genügend widersprochen zu haben. Ihr wurde unterstellt, sie hätte »Naziwörter« in den Mund genommen, wie »Überfremdung«, und die ganze Sendung wäre wie eine Pegida-Demo gewesen.
Katrin Huß wurde im MDR massiv unter Druck gesetzt und gemobbt. In diesem Buch beschreibt die Journalistin in allen Einzelheiten die Demütigungen, Beleidigungen und Schikanen, denen sie ausgesetzt war. Der schockierende Bericht enthüllt nicht nur die politische Einseitigkeit des öffentlich-rechtlichen MDR, er beleuchtet auch die äußerst bedenklichen Zustände bei diesem Sender. Macht Fernsehen (machen) glücklich? Die Antwort darauf fand Katrin Huß im Yoga und auf ihren Reisen durch Indien. Ehrlichkeit, Respekt und Wertschätzung fehlten ihr in der »Sende-Anstalt«. Sie zog die Konsequenzen. Die traut sich was! ist auch ein sehr persönliches Buch über Katrin Huß. Sie erzählt aus ihrem Leben, sagt ihren Zuschauern danke und macht ihren Lesern Mut, sich in ihrem Leben mehr zuzutrauen.
Ich kann mich nur noch sehr dunkel an den Vorfall im MDR erinnern, den Katrin Huß da erlebt hat, aber sie schildert es aus ihrer Sicht ziemlich detailreich zum Ende des Buchs. Das war für mich auch die einzige Situation die spannend war, vorher beschreibt sie ihre Karriere. Da ich sie nicht wirklich kenne und nun auch kein großer Fan bin hat mich das weniger interessiert. Wie gesagt, ich fand die letzten Kapitel spannend, bei der es um ihre letzte Beschäftigung beim MDR ging und muss sagen, dass sie, wenn es sich wirklich so zugetragen hat auch recht hat. Andererseits muss man natürlich als Journalistin auch in einer Sendung aufpassen, dass eben alle Meinungen vertreten werden, schwieriges Thema auf jeden Fall das für viel Diskussionen sorgt, daher kann ich euch das Buch, die letzten Kapitel sehr empfehlen, schaut doch einfach selbst mal rein.