Die Freundin meiner Freundin ist ein Film von Salzgeber und erschien am 4. Juli 2024 auf DVD.
Die Freundin meiner Freundin
Zaida ist Mitte 30, lebt aber so, als wäre sie noch Anfang 20. Die Nachwuchsregisseurin und Content Creatorin träumt sich durch den Tag, ist verliebt in die Liebe und stän dig auf der Suche, ohne genau zu wissen nach was. Als sie frisch getrennt zurück nach Barcelona kommt, steigt sie etwas ratlos, aber voller Leidenschaft in das Liebes karussell ihrer FreundinnenClique ein. Während verkuschelter Vormittage im Bett, durchphilosophierter Nachmittage im KinoCafé und geselliger KunstSoirees entwirft Zaida einen romantischen Plan für ihre Zukunft. Für ihren wunderbar charmanten und eloquenten Debütfilm schöpft Regisseurin und Hauptdarstellerin Zaida Carmona aus ihrem eigenen BohemienLeben in Barcelona. Ihr lesbisches Figurenensemble setzt sie in knallbunten Interieurs, sowie mit verspielten Dialogen und französischen Chansons zu einer smarten und sehr queeren RomCom zusammen, die spürbar von den Filmen Éric Rohmers und Pedro Almodóvars inspiriert ist. Eine hinreißende lesbische Sommerkomödie mit ganz viel spanischem Flair.
„Die Freundin meiner Freundin“ von Zaida Carmona ist eine charmante und eloquente queere Rom-Com, die das Lebensgefühl einer Generation einfängt, die sich zwischen jugendlicher Leichtigkeit und dem Erwachsensein bewegt. Die Geschichte dreht sich um Zaida, eine Mitte 30-jährige Nachwuchsregisseurin und Content Creatorin, die nach einer schmerzhaften Trennung nach Barcelona zurückkehrt. Dort taucht sie erneut in das Liebeskarussell ihrer Freundinnen-Clique ein und findet sich bald in einem Netz aus Flirts, komplizierten Beziehungen und intellektuellen Gesprächen wieder. Der Film ist geprägt von einer spürbaren Nostalgie und einer starken Affinität zur Filmgeschichte, insbesondere zur französischen Nouvelle Vague. Diese Einflüsse sind deutlich in der Inszenierung und in den Dialogen zu spüren, die eine Mischung aus Leichtigkeit und Tiefgang vermitteln. Die Regisseurin und Hauptdarstellerin Zaida Carmona schöpft dabei aus ihrem eigenen Leben und setzt sich selbst und ihre Freundinnen in Szene, um eine lesbische Überschreibung des klassischen Filmmotivs zu schaffen.
Was den Film besonders auszeichnet, ist die Art und Weise, wie er mit dem Thema Liebe umgeht. Es geht weniger um das Finden des einen wahren Glücks, sondern vielmehr um den Spaß und die Komplexität, die das Liebesleben mit sich bringt. Die Figuren, alle kreativ tätig und fest in einem bestimmten Milieu verankert, navigieren durch eine Welt, in der Beziehungen ebenso flüchtig sind wie die Inspiration für das nächste Kunstprojekt. Der Film hält dem Lebensstil einer Generation den Spiegel vor, die sich in ihren 30ern noch immer so verhält, als wäre sie Anfang 20 – ein Zustand, der von einer Mischung aus Selbstzweifel, Sehnsucht und Abenteuerlust geprägt ist. Die visuelle Gestaltung des Films ist ebenso hervorzuheben. Die knallbunten Interieurs und die verspielten Dialoge tragen dazu bei, eine warme und einladende Atmosphäre zu schaffen, die den Zuschauer in die Welt von Zaida und ihren Freundinnen eintauchen lässt. Unterstützt wird diese Ästhetik durch den Soundtrack, der eine Mischung aus französischem Disco-Pop und melancholischen Synthesizerklängen bietet, die die Stimmung des Films perfekt unterstreichen.
Trotz der scheinbaren Leichtigkeit gibt es auch tiefere Momente im Film, in denen Themen wie Selbstwertgefühl und die Suche nach Sinn im Leben angesprochen werden. Zaida, die immer noch an ihrer letzten Trennung knabbert, lässt sich von einer Therapeutin beraten, die eher wie eine Freundin agiert. Diese Gespräche zeigen, dass hinter der farbenfrohen Fassade des Films auch ernste und nachdenkliche Töne mitschwingen. Insgesamt ist „Die Freundin meiner Freundin“ ein Film, der sowohl unterhält als auch nachdenklich macht. Er zeigt die Komplexität moderner Beziehungen auf eine humorvolle und dennoch tiefgründige Weise und fängt das Lebensgefühl einer Generation ein, die zwischen Freiheit und Verpflichtungen schwankt. Für Fans von queeren Rom-Coms und alle, die einen Einblick in das Leben kreativer Bohemiens in Barcelona bekommen möchten, ist dieser Film ein absolutes Muss.
Die Freundin meiner Freundin
Hat mir besonders gefallen
- Der Film überzeugt durch seine charmante und verspielte Inszenierung, die eine warme und einladende Atmosphäre schafft.
- Die knallbunten Interieurs und die sorgfältig ausgewählten Soundtracks tragen zur besonderen Ästhetik des Films bei und unterstreichen die Stimmung perfekt.
- Der Film thematisiert auf humorvolle Weise die Komplexität moderner Beziehungen, ohne dabei die ernsthaften Untertöne zu vernachlässigen.
- Die Einflüsse der Nouvelle Vague und von Éric Rohmer sind klar erkennbar und verleihen dem Film eine besondere filmhistorische Tiefe.
- Als queere Rom-Com ist der Film erfrischend anders und bietet eine einzigartige Perspektive auf das Thema Liebe und Beziehungen in einem spezifischen Milieu.
