Der Unsichtbare (Invisible Man)
Der Unsichtbare (Invisible Man), basierend auf dem weltberühmten Roman von H.G. Wells, ist eine Science-Fiction-Serie, die 1958–1959 produziert wurde. Die Serie erscheint nun bei Pidax in einer Neuauflage auf 4 DVDs, was Fans nostalgischer TV-Serien und Klassikern der Schwarz-Weiß-Ära begeistern wird. Mit insgesamt 26 Episoden erzählt die Serie die Geschichte von Dr. Peter Brady, einem Wissenschaftler, der nach einem fehlgeschlagenen Experiment unsichtbar wird.
Handlung und Atmosphäre
Die Serie konzentriert sich auf die Abenteuer von Dr. Peter Brady, der unfreiwillig zum Unsichtbaren wird, nachdem ein wissenschaftliches Experiment missglückt. Während er verzweifelt versucht, seine Sichtbarkeit zurückzuerlangen, wird seine Fähigkeit von verschiedenen Regierungsbehörden und Geheimdiensten ausgenutzt. Er wird in zahlreiche gefährliche Missionen verwickelt, bei denen seine Unsichtbarkeit eine entscheidende Rolle spielt.
Die Serie schafft es, ein Gefühl von Spannung und Geheimnis zu erzeugen, obwohl sie aufgrund ihrer Schwarz-Weiß-Ästhetik und der damals eingeschränkten technischen Möglichkeiten nicht die gleichen visuellen Effekte bietet, wie moderne Produktionen. Die Effekte zur Darstellung der Unsichtbarkeit von Dr. Brady sind jedoch für die damalige Zeit bemerkenswert gut umgesetzt und verleihen der Serie einen gewissen Charme. Besonders eindrucksvoll ist der Einsatz von Spezialeffekten wie schwebenden Objekten oder sich von selbst öffnenden Türen.
Charaktere und schauspielerische Leistungen
Neben der Hauptfigur Dr. Peter Brady, gespielt von Tim Turner, treten zahlreiche bekannte Schauspieler in Gastrollen auf, darunter Douglas Wilmer und Rupert Davies. Lisa Daniely spielt eine wichtige Nebenrolle als Brady’s Schwester Diane, die ihm hilft, mit den Herausforderungen seiner Unsichtbarkeit umzugehen. Deborah Watling spielt Brady’s junge Nichte Sally, die regelmäßig in die Abenteuer hineingezogen wird. Die Darstellungen sind solide, wenn auch für heutige Verhältnisse stellenweise übertrieben dramatisch. Dies spiegelt jedoch den damaligen Stil wider und trägt zur nostalgischen Atmosphäre bei.
Die literarische Vorlage von H.G. Wells
Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von H.G. Wells, der 1897 veröffentlicht wurde. Wells war ein Pionier der Science-Fiction und ist auch bekannt für Werke wie Die Zeitmaschine und Krieg der Welten. In Der Unsichtbare erzählt er die Geschichte von Dr. Griffin, der durch ein wissenschaftliches Experiment unsichtbar wird und seine Menschlichkeit nach und nach verliert. Während die Serie sich von der düsteren und psychologisch tiefgründigen Handlung des Buches entfernt und stattdessen auf Abenteuer und Spannung setzt, bleibt sie der Idee treu, dass Wissenschaft ein zweischneidiges Schwert sein kann.
Produktionsdetails und Stil
Die Serie wurde von Ralph Smart produziert, der auch für andere britische Serienklassiker wie Geheimauftrag für John Drake bekannt ist. Was die Serie besonders auszeichnet, ist die Zusammenarbeit mit renommierten Drehbuchautoren wie Brian Clemens und Philip Levene, die beide an späteren Erfolgsserien wie Die Profis und Mit Schirm, Charme und Melone beteiligt waren. Auch prominente Gastauftritte, unter anderem von Joan Hickson (bekannt als Miss Marple) und Eric Pohlmann, sorgen für zusätzliche Highlights.
Die Musik von Edwin Astley, die bereits in anderen Serien wie The Saint zum Einsatz kam, untermalt die düstere Atmosphäre und verleiht den Abenteuern von Dr. Brady zusätzliche Dramatik. Der für die damalige Zeit typische Einsatz von Musik und Soundeffekten ist besonders hervorzuheben, da er den Spannungsbogen oft perfekt unterstützt.
Fazit: Nostalgie pur für Liebhaber von klassischen Serien
Für Liebhaber klassischer Science-Fiction-Serien und Fans der Werke von H.G. Wells bietet Der Unsichtbare eine spannende und nostalgische Reise in die 1950er Jahre. Trotz der begrenzten visuellen Effekte und der oft episodischen Handlung bleibt die Serie dank ihrer gut erzählten Geschichten und den sympathischen Charakteren unterhaltsam. Für heutige Zuschauer mag die Serie etwas altmodisch wirken, doch gerade diese zeitlose Qualität macht sie so sehenswert.
Für Fans von Serien wie Die Twilight Zone oder Geheimauftrag für John Drake ist diese Pidax-Veröffentlichung definitiv ein Muss. Die Neuauflage auf DVD, inklusive einer nie ausgestrahlten Pilotfolge, bietet zudem einen zusätzlichen Anreiz für Sammler und Serienliebhaber.
Insgesamt bietet Der Unsichtbare eine interessante Kombination aus Abenteuer, Science-Fiction und britischem Charme der späten 1950er Jahre. Die DVD-Veröffentlichung ist dabei ein würdiges Denkmal an eine Zeit, in der Science-Fiction noch eine Entdeckungsreise in unendliche Möglichkeiten war.
