Der Igel, der wissen wollte, wie viele Stacheln er hat
Dezember 2024
Der Igel, der wissen wollte, wie viele Stacheln er hat
Als ich das Bilderbuch „Der Igel, der wissen wollte, wie viele Stacheln er hat“ aufschlug, wurde ich sofort von seiner liebevollen Gestaltung und der charmanten Geschichte eingefangen. Die Autoren Moritz Herzog und Annemarie Fritz haben zusammen mit der Illustratorin Angela Kommoß ein Werk geschaffen, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen anspricht. Dabei handelt es sich nicht nur um eine einfache Erzählung – das Buch vereint eine zauberhafte Geschichte mit einem wertvollen Lerneffekt.
Eine Reise voller Fragen und Begegnungen
Die Geschichte dreht sich um einen kleinen Igel, der nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf etwas Merkwürdiges feststellt: Ihm fehlt ein Stachel! Besorgt stellt er sich die Frage, wie viele Stacheln ihm eigentlich noch geblieben sind. Doch anstatt in Panik zu geraten, begibt er sich auf eine Reise durch den Wald, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Unterwegs begegnet er anderen Tieren wie einem Hasen, einem Fuchs und einem Hirsch. Jede Begegnung bringt nicht nur Unterhaltung, sondern regt auch dazu an, gemeinsam mit dem Igel zu zählen und nachzudenken.
Die verschiedenen Tiere können dem Igel zwar nicht helfen, seine genaue Stachelanzahl zu ermitteln, doch durch diese Begegnungen wird deutlich, wie wichtig und wertvoll es ist, Fragen zu stellen und nach Lösungen zu suchen. Die einfache, aber tiefgründige Botschaft der Geschichte ermutigt Kinder, ihre Neugier zu bewahren und sich Herausforderungen spielerisch zu nähern.
Spielerisches Lernen durch Zählen
Eines der herausragenden Merkmale des Buches ist die gelungene Integration von Zahlen und Zählübungen in die Handlung. Kinder im Alter von etwa drei bis sieben Jahren können gemeinsam mit dem Igel die Stacheln zählen und dabei die Zahlen von eins bis zehn besser verstehen. Besonders interessant finde ich, wie das Buch auch die Idee des Zerlegens von Zahlen vermittelt. So lernen Kinder ganz nebenbei, dass Zahlen nicht nur statische Gebilde sind, sondern sich auf unterschiedliche Weise zusammensetzen lassen.
Am Ende des Buches finden sich hilfreiche Vorlesehinweise, die Erwachsene dabei unterstützen, Kinder gezielt zu fördern. Diese Anregungen bieten einen echten Mehrwert, denn sie machen es Eltern und Pädagogen leicht, das Zählen in den Alltag zu integrieren und die mathematische Entwicklung der Kinder spielerisch zu begleiten.
Die Illustrationen: Ein Fest für die Sinne
Die farbenfrohen und detailreichen Illustrationen von Angela Kommoß verleihen der Geschichte eine besondere Tiefe. Jede Seite ist liebevoll gestaltet und lädt dazu ein, kleine Details zu entdecken – sei es ein Marienkäfer auf einem Blatt oder ein kleiner Vogel, der den Igel neugierig beobachtet. Diese visuellen Elemente sind nicht nur dekorativ, sondern auch funktional, denn sie unterstützen das Zählen und regen Kinder dazu an, sich intensiver mit den Bildern zu beschäftigen.
Die Illustrationen schaffen eine warme und freundliche Atmosphäre, die perfekt zur Geschichte passt. Besonders beeindruckend finde ich, wie gut die Mimik und Gestik der Tiere eingefangen wurde, was die Charaktere lebendig und sympathisch macht. Kinder können sich dadurch noch besser mit dem kleinen Igel identifizieren.
Über die Autoren
Moritz Herzog und Annemarie Fritz bringen eine beeindruckende Expertise in das Buch ein. Moritz Herzog ist Dyskalkulietherapeut und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Methodik und Didaktik in den Förderschwerpunkten Lernen und emotionale/soziale Entwicklung an der Bergischen Universität Wuppertal. Seine berufliche Erfahrung spiegelt sich deutlich in den didaktischen Elementen des Buches wider.
Annemarie Fritz, Professorin für pädagogische Psychologie und Vorsitzende der internationalen Akademie Wort + Zahl, ist eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der frühkindlichen Bildung. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung mathematischer Kompetenzen bei Kindern, was in diesem Werk auf besonders zugängliche und kreative Weise umgesetzt wurde. Diese Kombination aus wissenschaftlichem Hintergrund und erzählerischem Geschick macht das Buch einzigartig.
Fazit: Ein Buch, das in Erinnerung bleibt
„Der Igel, der wissen wollte, wie viele Stacheln er hat“ ist mehr als nur ein Bilderbuch. Es ist eine gelungene Mischung aus Unterhaltung, Lernen und ästhetischem Genuss. Die Geschichte berührt durch ihre einfache, aber wirkungsvolle Botschaft, und die Illustrationen von Angela Kommoß machen das Buch zu einem visuell ansprechenden Erlebnis.
Was mich besonders begeistert hat, ist der klare Fokus auf die Förderung von Zählkompetenzen und mathematischem Verständnis bei Kindern. Die didaktischen Elemente sind so geschickt in die Handlung eingebunden, dass sie nie aufgesetzt wirken, sondern ganz natürlich und intuitiv daherkommen.
Für Eltern, Pädagogen und alle, die auf der Suche nach einem besonderen Bilderbuch sind, kann ich „Der Igel, der wissen wollte, wie viele Stacheln er hat“ wärmstens empfehlen. Es ist ein Buch, das Kinder spielerisch fördert und gleichzeitig viel Freude bereitet.