Der 1. Patient

Der 1. Patient ist ein Justiz-Krimi aus dem Knaur Verlag und erschien am 3. Juni 2024. 

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Der 1. Patient

Der neue Fall des Berliner Strafverteidigers Rocco Eberhardt sorgt für hitzige Debatten in den Medien: Eine Routine-Operation der Chefärztin Dr. Sasha Müller endet für den Patienten tödlich. Nach der Obduktion kommt Rechtsmediziner Justus Jarmer zu dem eindeutigen Schluss, dass ein Behandlungsfehler vorliegt. Die Staatsanwaltschaft klagt Dr. Müller daraufhin wegen fahrlässiger Tötung an. Doch die Ärztin wurde bei dem Eingriff von einem KI-System unterstützt … Während der Fall in der Öffentlichkeit immer weiter hochkocht, stellt Rocco Eberhardt, der Sasha Müller vor Gericht vertritt, eine berechtigte Frage: Gehört statt seiner Mandantin nicht eigentlich die KI auf die Anklagebank – oder gar der Entwickler?

„Der 1. Patient“ von Florian Schwiecker und Michael Tsokos ist der vierte Band einer Justizkrimireihe, die erneut in die Tiefen des Justizsystems und der Rechtsmedizin eintaucht. Diesmal wird die Geschichte durch ein hochaktuelles und brisantes Thema bereichert: den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin. In diesem Werk wird der Leser direkt in einen dramatischen Gerichtsprozess hineingezogen, bei dem die Grenzen der Verantwortung und Technik auf die Probe gestellt werden. Die Geschichte beginnt mit einem tragischen Zwischenfall: Eine Routineoperation unter Leitung der Chefärztin Dr. Sasha Müller, unterstützt durch ein KI-System, endet tödlich. Die Obduktion deutet auf einen Behandlungsfehler hin, und schnell findet sich Dr. Müller im Zentrum einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung wieder. Der Strafverteidiger Rocco Eberhardt übernimmt ihre Verteidigung und stellt dabei provokative Fragen nach der wahren Verantwortung – sollte nicht die KI oder gar deren Entwickler auf der Anklagebank sitzen?

Die Autoren Schwiecker und Tsokos, beide mit profundem Insider-Wissen ausgestattet, weben geschickt fachliche Details in die Erzählung ein, die sowohl informativ als auch spannend sind. Besonders beeindruckend ist, wie die Thematik der Künstlichen Intelligenz im medizinischen Kontext aufgegriffen wird, was das Buch nicht nur zu einem Krimi, sondern auch zu einem Denkanstoß über zukünftige technologische Entwicklungen macht. Der Schreibstil ist präzise und dynamisch, mit kurzen Kapiteln, die den Lesefluss beschleunigen und für stetige Spannung sorgen. Die wechselnden Perspektiven, darunter die der Medien und verschiedenen Protagonisten, verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und Vielschichtigkeit. Obwohl die Charakterentwicklung vielleicht etwas oberflächlich bleibt, liegt der Fokus klar auf der faszinierenden Hauptfragestellung und dem gerichtlichen Verfahren.

Ein kritischer Punkt, der im Laufe der Geschichte aufkommt, wird erst relativ spät adressiert, was zuvor zu einer gewissen Frustration führen kann. Dennoch mündet die Handlung in ein unerwartetes und zufriedenstellendes Ende, das die vorherige Spannung wirksam auflöst. „Der 1. Patient“ ist also kein typischer Krimi mit rasanten Wendungen und tiefgründigen Ermittlungen. Vielmehr handelt es sich um eine detaillierte und gründliche Auseinandersetzung mit einem speziellen Aspekt des Justizsystems und der medizinischen Praxis. Leser, die Interesse an rechtlichen Fragestellungen und der ethischen Dimension technologischer Innovationen haben, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Insgesamt ist dieser Justizkrimi eine empfehlenswerte Lektüre für all jene, die sich für eine fundierte, thematisch relevante und gesellschaftlich bedeutsame Auseinandersetzung mit der Rolle von KI in der Rechtsprechung interessieren. Es ist eine gelungene Mischung aus Spannung, Fachwissen und moralischen Fragestellungen, die zum Nachdenken anregt und den Leser bis zur letzten Seite fesselt.

Der 1. Patient

8.7

Aufmachung

9.0/10

Umfang

8.6/10

Schreibstil

8.5/10

Thema

8.6/10

Aufbau

8.7/10

Lesbarkeit

8.6/10

Illustrationen Cover

9.0/10

Umsetzung

8.7/10

Hat mir besonders gefallen

  • Die Einbindung von Künstlicher Intelligenz in der Medizin bietet eine zeitgemäße und relevante Thematik, die sowohl fachlich interessant als auch gesellschaftlich bedeutend ist.
  • Die Autoren nutzen ihre Expertise, um detaillierte Einblicke in das Justizsystem und die Rechtsmedizin zu geben, was dem Buch eine zusätzliche Authentizität verleiht.
  • Die kurzen Kapitel und der präzise Schreibstil sorgen für eine hohe Lesegeschwindigkeit und kontinuierliche Spannung.
  • Die Geschichte profitiert von verschiedenen Erzählperspektiven, einschließlich der medialen Darstellung, was die Handlung greifbarer und interessanter macht.
  • Das Buch führt zu einem überraschenden und gut umgesetzten Abschluss, der die vorangegangene Spannung effektiv auflöst.
Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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