DDR-Führer: Reise in einen vergangenen Staat ist ein Buch aus dem DDR Museum Verlag und erschien am 15. Juli 2024.
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DDR-Führer: Reise in einen vergangenen Staat
Das DDR Museum im Herzen Berlins geht seit seiner Eröffnung 2006 einen besonderen Weg. Die Ausstellung erzählt von der Lebenswirklichkeit der Menschen, die in diesem Land gelebt haben. Sie tut das ohne Beschönigung und ohne Verteufelung. Dies versucht auch das vorliegende Buch. Es will mehr sein als ein Museumskatalog, nämlich eine Art Reiseführer durch den Irrgarten widerstreitender Erinnerungen. Hier wird der aktuelle Stand der Forschung und der öffentlichen Debatten über die DDR in verständlicher Form dargestellt und bietet Denkanstöße für eine weitere Beschäftigung mit der Vergangenheit und der Zukunft unserer Gesellschaft. Gegliedert in zehn Themenbereiche schildert das Buch in kurzen pointierten und reich bebilderten Beiträgen die verschiedenen Aspekte des Lebens in der DDR. 21 »Besondere Objekte« aus der Dauerausstellung werden vorgestellt und bieten einen roten Faden durch die Exposition des DDR Museum. Die Publikation ist zur Vorbereitung einer Reise nach Berlin geeignet, aber auch nützlich für Besucher*innen, die nach dem Gang durch die Ausstellung ihre Kenntnisse vertiefen wollen.
Als ich das Buch „DDR-Führer: Reise in einen vergangenen Staat“ aus dem DDR Museum Verlag in die Hand nahm, war ich gespannt auf die versprochene Reise in die Vergangenheit. Das Buch wird von Quirin Graf Adelmann von Adelmannsfelden und Gordon Freiherr von Godin herausgegeben, wobei die inhaltlichen Beiträge von Dr. Stefan Wolle und Sören Marotz verfasst wurden, die beide als Experten für DDR-Geschichte bekannt sind. Schon beim ersten Durchblättern fiel mir die reichhaltige Bebilderung und die klare Struktur auf, die es dem Leser leicht machen, sich in den verschiedenen Themenbereichen zurechtzufinden. Das Buch gliedert sich in zehn Themenbereiche, die jeweils einen anderen Aspekt des Lebens in der DDR beleuchten. Diese reichen von der politischen Struktur über das alltägliche Leben bis hin zu speziellen kulturellen Phänomenen. Besonders eindrucksvoll sind die 21 „Besonderen Objekte“, die aus der Dauerausstellung des DDR Museums stammen und im Buch detailliert beschrieben werden. Diese Objekte bieten einen greifbaren und visuellen Anker, um die dargestellten Informationen besser zu verinnerlichen.
Ein Highlight des Buches ist die Mischung aus Texten und Bildern. Die kurzen, prägnanten Texte sind verständlich geschrieben und bieten tiefe Einblicke in die komplexe Welt der DDR. Ergänzt werden diese durch zahlreiche Fotografien und Illustrationen, die das Geschriebene visuell unterstützen und das Buch zu einem wahren Erlebnis machen. Die Fotos von Harald Hauswald und Siegfried Wittenburg sind dabei besonders hervorzuheben, da sie authentische Momentaufnahmen des Lebens in der DDR darstellen und somit einen unverfälschten Blick in die Vergangenheit ermöglichen. Was mir an dem Buch besonders gefällt, ist die ausgewogene Darstellung der DDR. Es wird weder verklärt noch verteufelt, sondern versucht, ein differenziertes Bild dieses untergegangenen Staates zu zeichnen. Dies spiegelt sich auch in den Beiträgen wider, die sich sowohl mit den positiven als auch den negativen Aspekten des Lebens in der DDR auseinandersetzen. So entsteht ein facettenreiches Gesamtbild, das zur Reflexion und Diskussion anregt.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Aktualität der Informationen. Das Buch wurde überarbeitet und erscheint pünktlich zum 35. Jahrestag des Mauerfalls und der Friedlichen Revolution. Diese Aktualisierung garantiert, dass der Leser den neuesten Stand der Forschung und der öffentlichen Debatten zur DDR-Geschichte präsentiert bekommt. Die Autoren des Buches, Dr. Stefan Wolle und Sören Marotz, haben beide eine langjährige Erfahrung im Bereich der DDR-Forschung und arbeiten eng mit dem DDR Museum zusammen. Ihre Expertise ist in jedem Kapitel spürbar und trägt maßgeblich zur hohen Qualität des Buches bei. Dr. Wolle ist als Historiker und wissenschaftlicher Leiter des DDR Museums bekannt und hat zahlreiche Publikationen zur DDR-Geschichte veröffentlicht. Sören Marotz, ebenfalls Historiker, ist Kurator am DDR Museum und hat sich intensiv mit der Alltagskultur der DDR auseinandergesetzt.
Die Herausgeber, Quirin Graf Adelmann von Adelmannsfelden und Gordon Freiherr von Godin, sind ebenfalls erfahrene Kenner der Materie und haben mit diesem Buch einen wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur geleistet. Ihre Arbeit am DDR Museum zeigt sich in der sorgfältigen Auswahl und Aufbereitung der Inhalte, die das Buch nicht nur zu einem informativen Nachschlagewerk, sondern auch zu einem lebendigen Erzählband machen. Insgesamt ist „DDR-Führer: Reise in einen vergangenen Staat“ mehr als nur ein Begleitbuch zur Ausstellung des DDR Museums. Es ist ein eigenständiges Werk, das sowohl als Vorbereitung für einen Museumsbesuch als auch als vertiefende Lektüre nach dem Besuch genutzt werden kann. Durch die klare Struktur, die ansprechende Gestaltung und die fundierten Inhalte ist es sowohl für Laien als auch für Experten ein Gewinn. Wer sich für die Geschichte der DDR interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Es bietet eine umfassende, differenzierte und anschauliche Darstellung eines wichtigen Kapitels deutscher Geschichte.
DDR-Führer: Reise in einen vergangenen Staat
Hat mir besonders gefallen
- Das Buch ist reich bebildert und unterstützt die Texte mit authentischen Fotos und Illustrationen, die das Geschriebene visuell ergänzen und veranschaulichen.
- Die Darstellung der DDR ist weder verklärt noch verteufelt, sondern bietet ein differenziertes Bild, das sowohl positive als auch negative Aspekte beleuchtet.
- Das Buch enthält aktuelle Informationen und den neuesten Stand der Forschung und Debatten zur DDR, insbesondere passend zum 35. Jahrestag des Mauerfalls.
- Die Autoren Dr. Stefan Wolle und Sören Marotz sind erfahrene Experten im Bereich der DDR-Forschung und ihre langjährige Erfahrung ist in jedem Kapitel spürbar.
- Das Buch kann sowohl zur Vorbereitung eines Besuchs im DDR Museum als auch zur vertiefenden Lektüre nach dem Besuch genutzt werden und bietet somit Mehrwert für verschiedene Lesergruppen.