Das Leben ist ein Buch aus dem adakia Verlag und erschien am 20. März 2024.
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Das Leben
»In der nächsten Zeit werden wir uns häufiger zusammenfinden, denn wir haben uns vorgenommen, genau darüber zu sprechen – über das Leben und all die guten und weniger guten Erlebnisse und Erfahrungen, die es bereithielt, wenn man bereits siebenundneunzig Jahre auf dieser Welt verbrachte.« DAS LEBEN zeichnet nicht nur die persönliche Geschichte einer höchst charmanten Dame aus dem Brandenburgischen nach, sondern versinnbildlicht ebenso exemplarisch den beschwerlichen Weg der Frauen, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, ohne sich pausenlos großen und kleinen gesellschaftlich auferlegten Konventionen unterwerfen zu müssen. Entlang den Schreckensjahren des Nationalsozialismus und dem mehrfach wiederholten Wandel der Gesellschaftsformen bis ins Heute beleuchtet DAS LEBEN die Themen unserer Zeit im erstaunlich aktuellen Spiegel der Vergangenheit.
Das Buch „Das Leben“ von Dana Schwarz-Haderek entführt uns in die Welt einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, deren Lebenserfahrungen sich über fast ein Jahrhundert erstrecken. Als Leser begleite ich die Protagonistin, eine charmante Dame aus dem Brandenburgischen, auf ihrer Reise durch die Zeit. Ihre Erzählungen bieten einen tiefen Einblick in die Veränderungen, die sie und die Gesellschaft um sie herum durchgemacht haben. Diese Geschichten, die sowohl die guten als auch die weniger guten Zeiten umfassen, sind nicht nur persönliche Anekdoten, sondern spiegeln auch die größeren Themen unserer Zeit wider. Eines der markantesten Ereignisse, die in dem Buch beleuchtet werden, ist der Einfluss des Nationalsozialismus auf die damalige Gesellschaft und insbesondere auf die Kinder. Ich finde es faszinierend und zugleich beängstigend, wie die neue Ideologie in den Alltag und die Bildung der Kinder integriert wurde, wie es der Klappentext eindrucksvoll schildert. Die Darstellung des Lehrers Larraz, der plötzlich in Uniform vor der Klasse erscheint und fortan den Unterricht unter dem Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie gestaltet, bietet einen erschreckenden Einblick in die Manipulation und Indoktrination junger Köpfe. Diese Passagen im Buch rufen zum Nachdenken auf und erinnern uns daran, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben und uns kritisch mit den uns präsentierten Informationen auseinanderzusetzen.
Ebenso berührend ist der Abschnitt über die Veränderungen in der Grabkultur, der eine tiefgreifende Reflexion über unsere heutige Einstellung zu Tod und Trauer anregt. Die Protagonistin, Ursel, beklagt den Verlust der traditionellen Grabkultur und die zunehmende Anonymisierung der Bestattungen. Ihre Sehnsucht nach den verschwundenen, kunstvoll geschmiedeten Eisenkreuzen auf den Friedhöfen und ihre Bedenken gegenüber den praktischen, aber seelenlosen Alternativen berühren mich tief. Diese Gespräche zwischen Ursel und mir verdeutlichen, wie sich gesellschaftliche Normen und Werte verändern und wie diese Veränderungen die Art und Weise beeinflussen, wie wir Gedenken und Erinnern. Das Buch ist jedoch mehr als eine Sammlung von Erinnerungen. Es ist ein Zeugnis der Stärke und des Mutes einer Frau, die trotz der Herausforderungen ihrer Zeit ein selbstbestimmtes Leben führte. Ihre Geschichten verdeutlichen den langen und beschwerlichen Weg der Frauen hin zu mehr Selbstbestimmung und die ständige Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Konventionen. Als Leser bin ich beeindruckt von ihrer Fähigkeit, sich immer wieder anzupassen und doch ihre Identität und ihre Überzeugungen zu bewahren.
Dana Schwarz-Hadereks Schreibstil ist eingängig und lässt den Leser tief in die Gedankenwelt der Protagonistin eintauchen. Die Mischung aus historischem Kontext und persönlicher Erzählung macht „Das Leben“ zu einem beeindruckenden Leseerlebnis. Die Themen, die das Buch anspricht, sind zeitlos und regen dazu an, über das eigene Leben und die Veränderungen in der Gesellschaft nachzudenken. Insgesamt ist „Das Leben“ ein bewegendes und inspirierendes Werk, das den Leser auf eine Reise durch ein Jahrhundert voller Veränderungen mitnimmt. Es lädt dazu ein, über die Vergangenheit nachzudenken und gleichzeitig die Gegenwart und die Zukunft zu reflektieren. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für die persönlichen Geschichten hinter den großen historischen Ereignissen interessiert oder einfach nur eine tiefgründige und berührende Lektüre sucht.
Das Leben
Hat mir besonders gefallen
- Das Buch bietet einen eindrucksvollen Einblick in die Veränderungen der Gesellschaft und insbesondere in den Einfluss des Nationalsozialismus, was zum Nachdenken anregt und historisches Bewusstsein schärft.
- Durch die Ich-Perspektive und die intimen Gespräche mit der Protagonistin entsteht eine starke emotionale Bindung zum Leser, die die Geschichten lebendig und berührend macht.
- Die Erzählungen verknüpfen Vergangenheit mit Gegenwart und behandeln zeitlose Themen wie Tod, Trauer und Selbstbestimmung, was das Buch auch für heutige Leser relevant macht.
- Besonders hervorzuheben ist die Darstellung des langen Wegs der Frauen zu mehr Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, die inspiriert und zum Nachdenken über eigene Konventionen anregt.
- Dana Schwarz-Hadereks Fähigkeit, historische Ereignisse mit persönlichen Erlebnissen zu verweben, macht das Buch zu einem fesselnden Leseerlebnis, das sowohl informativ als auch unterhaltsam ist.