DAIMON BLADES (StreumOn Studio)
Oktober 2025
Daimon Blades ist ein brutaler First-Person-Slasher, der die Tiefe von Action-RPGs mit der Wiederspielbarkeit von Roguelites verbindet. Startet Expeditionen allein oder mit bis zu 4 Spielern und überlebt die vielen Schrecken des Daimon-Reichs.
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Entwickler: StreumOn Studio
Genre: Action
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80%
Spielspaß 82%
Wiederspielbarkeit 78%
Langzeitmotivation 79%
Grafik 77%
Umsetzung |
Daimon Blades wird nicht jeder gefallen – wer schnelle Action ohne Risiko will, wird hier mit dem Roguelite-Ansatz und der Härte nicht glücklich sein. |

Daimon Blades – Blut, Dämonen und der stählerne Wille
Wenn du denkst, du hast genug von Roguelites, Nahkampfgewalt und düsteren Fantasywelten – Daimon Blades erinnert dich daran, warum du das Genre liebst. Es ist kein perfektes Spiel – noch nicht – aber es strahlt ein Versprechen aus: hier wartet etwas Brutales, Schweißtreibendes, ein Abenteuer, das dich fordert und zum Wiederkommen reizt.
Einstieg und Setting: Kult, Dämonen und Verrat
Du spielst als Mitglied der Secreta, einem Orden von Krieger-Mönchen, die geschworen haben, das Aufsteigen dämonischer Bedrohungen zu stoppen. Dein Mentor, der sogenannte Hermit, hat dich verraten, zieht ins Reich des Urchaos und entfesselt ein Ritual, das allem Übel Tür und Tor öffnet. Deine Aufgabe: diesen Verräter zu stellen, seine Machenschaften zu durchbrechen, und dabei durch gefährliche Expeditionen vorzustossen. Das klingt alles sehr klassisch – und doch schafft Daimon Blades es, der Geschichte mit der Mythologie der Daimon Waffen und ihren Verderbnismechaniken eine eigene, finstere Note zu verleihen.
Spielgefühl: Brutal, fordernd, manchmal roh
Das Kernstück ist der Nahkampf. Schwerter, Äxte, Hämmer – jede Waffe fühlt sich anders an. Timing, Ausweichen, Positionierung sind entscheidend. Es gibt kein Bully-Durchrush-Spiel: Gegner reagieren, attackieren, blocken, fliehen. In manchen Expeditionen hab ich Minuten damit verbracht, nur eine kleine Gruppe von Gegnern zu überwinden – weil ein Schlag falsch war, weil die Ausweichrolle zu spät kam, oder weil ein Gegner mit einer unvorhergesehenen Attacke überrascht hat.
Das macht das Spiel spannend. Aber auch frustrierend: Manche Gefechte sind heftig schwer, Balancing scheint an einigen Stellen noch nicht optimal. Wenn du zu viel Verderbnis angesammelt hast, wird das Spiel gnadenloser. Ich hatte ein paar Runden, in denen ich dachte „Okay, jetzt ist Schluss“ – und am nächsten Tag, erholt, hab ich mich daran gemacht, es nochmal zu versuchen, mit veränderter Taktik und besserer Ausrüstung.
Roguelite-Elemente und Progression
Jeder Run, jede Expedition belohnt dich mit Beute, Ressourcen und Erfahrung. Waffen und Ausrüstung lassen sich verbessern, Fähigkeiten freischalten. Ein zentraler Aspekt sind die Daimon Waffen: sie saugen Blut, sie holen dir Macht – aber mit dem Preis der Verderbnis. Diese Mechanik gibt dem Loot-System Tiefe und Risiko. Du denkst dreimal nach, bevor du eine mächtige Waffe benutzt, weil du weißt, sie könnte dich verändern.
Das Loot-Spektrum ist breit: Waffen, Artefakte, Mods, Upgrades – genug, um verschiedene Builds auszuprobieren. Wenn du gern experimentierst, wirst du hier viel Freude haben. Jeder Run ist etwas anderes, dank prozeduraler Biome und variabler Gegnerzusammenstellungen.
Koop und Solo: Gemeinsam stärker
Das Spiel erlaubt Solo-Durchläufe oder Coop mit bis zu vier Spielern. Ich habe ein paar Stunden im Coop gespielt – das verändert das Erlebnis stark. Gruppenarbeit, Taktik, Absprache werden wichtig: Wer heilt, wer zieht Aggro, wer nutzt Spezialfähigkeiten. Einige Bosse sind im Solo fast unbezwingbar, im Team aber machbar. Das fügt dem Spiel Motivation hinzu, besonders wenn man gemeinsam mit Freunden loslegt.
Atmosphäre, Grafik & Sound
Düstere, schmutzige Fantasywelten – Daimon Blades sieht aus wie das, was es sein will: brutal, grotesk, schön hässlich. Die Umgebungen sind mit Blut, Verfall und dämonischen Zeichen versehen. Licht und Schatten wirken gut gesetzt, Nebel und visuelle Effekte tragen zur Stimmung bei. Die Waffen sehen mächtig aus, besonders wenn sie mit dämonischen Effekten glänzen.
Soundtechnisch: Schleifende Klingen, trockenes Fleisch, das Aufschlagen eines Hammers, das Knacken von Rüstung – all das gibt Feedback, das man fühlt. Musik tritt eher zurück, wirkt unterstützend in Bosskämpfen oder wichtigen Momenten, ohne das Geschehen zu übertönen.
Schwächen – noch nicht alles glänzt
Daimon Blades ist noch Early Access – und man merkt’s. Es gibt Ladezeiten, gelegentliche Lags, manchmal KI-Gegner, die merkwürdig stehen bleiben oder nicht ideal reagieren. Die Balance könnte in manchen Builds overpowered sein, in anderen unterfordert. Außerdem fehlt noch Vielfalt in manchen Bereichen: Es könnte mehr Abwechslung in den Biomen geben, mehr Bossarten, und die Progression fühlt sich in manchen Runs etwas langatmig. Für Hardcore-Spieler womöglich kein Problem – für Gelegenheitsspieler kann das zäh sein.
Mein Eindruck – Herausforderung mit Belohnung
Ich habe mehrere Runs gemacht: Solo, mit Freunden, bei schweren Gegnern, mit riskanten Waffen. Es gibt Tage, an denen Daimon Blades mich frustriert hat – weil ich gestorben bin, weil ich meine Ausrüstung verloren habe, weil ein Kampf unfair wirkte. Aber diese Tage sind selten. Viel öfter habe ich Momente erlebt, in denen ich dachte: „Jawohl, hier stimmt’s.“ Wenn man mit einer Waffe durch die Reihen pflügt, mit Verderbnis gespielt, aber nicht verloren – da ist Stolz. Da ist das Gefühl, über sich hinauszuwachsen. Und das bringt einen dazu, immer wieder aufzustehen, neue Varianten auszuprobieren, Builds zu optimieren.
Fazit
Daimon Blades wird nicht jeder gefallen – wer schnelle Action ohne Risiko will, wird hier mit dem Roguelite-Ansatz und der Härte nicht glücklich sein. Aber für alle, die herausfordernde Nahkämpfe lieben, die düstere Stimmung und die Idee genießen, Waffen, Verderbnis und Kooperation zu einem brutalen Erlebnis zu verschmelzen, ist es genau richtig. Ich denke, wenn die Entwickler die kleinen Kanten glätten, die Performance stabilisieren und den Inhalt weiter ausbauen, kann es ein starkes Spiel werden, das lange Spaß macht.