StartBücher & ComicsKinderCool Kid: Die Kunst, es (nicht) allen recht zu machen

Cool Kid: Die Kunst, es (nicht) allen recht zu machen

Cool Kid: Die Kunst, es (nicht) allen recht zu machen ist ein Buch aus dem Loewe Verlag und erschien am 17. Juli 2024. 

Möchten Sie das digitale Leseerlebnis für sich entdecken? Dann empfehle ich Ihnen diesen eReader als ausgezeichnete Wahl: eReader tolino epos 3.

Cool Kid: Die Kunst, es (nicht) allen recht zu machen

Neues Schuljahr, neues Glück? Immerhin hat Drew in Jordan und Liam echte Freunde gefunden. Doch plötzlich fallen ihm immer mehr Unterschiede zwischen sich und Liam auf. Ob die Freundschaft zwischen den beiden Jungs trotzdem funktionieren kann? Und wie soll Drew mit den Erwartungen umgehen, die die ganze Welt an ihn zu haben scheint?

Als ich „Cool Kid: Die Kunst, es (nicht) allen recht zu machen“ aufschlug, hatte ich hohe Erwartungen. Bereits das Vorgängerbuch „New Kid“ von Jerry Craft hatte mich in seinen Bann gezogen, und so war ich gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Gleich vorweg: Ich wurde nicht enttäuscht. Die Handlung knüpft an das Ende von „New Kid“ an und begleitet erneut Drew, einen der wenigen Kids of Color an einer renommierten Privatschule. Drew ist kein Neuling mehr, aber das neue Schuljahr bringt für ihn neue Herausforderungen. Die Freundschaft mit Jordan und Liam, die in „New Kid“ ihren Anfang nahm, entwickelt sich weiter, aber auch die Unterschiede zwischen ihnen werden deutlicher. Besonders Drews Beziehung zu Liam wird auf die Probe gestellt, da die gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiede immer mehr ins Zentrum rücken.

Jerry Craft gelingt es, Themen wie Rassismus, Vorurteile und soziale Ungerechtigkeit mit einer Leichtigkeit und einem Humor zu verpacken, die weder belehrend noch übertrieben wirken. Es ist bemerkenswert, wie er es schafft, komplexe Themen in eine leicht zugängliche Geschichte zu integrieren, die für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geeignet ist. Dabei bleibt der Comic-Stil durchgehend bunt und lebendig, was den ernsten Themen einen angenehmen Rahmen gibt. Was mich besonders berührt hat, ist die Authentizität der Charaktere. Drew ist ein Junge, der mit den Erwartungen von allen Seiten konfrontiert wird – sei es von seinen Lehrern, seinen Freunden oder seiner Familie. Diese Erwartungen prallen aufeinander und machen es ihm schwer, zu wissen, wer er wirklich ist und was er möchte. Gerade diese innere Zerrissenheit macht Drew so menschlich und nachvollziehbar. Jeder, der in einer ähnlichen Situation steckt oder gesteckt hat, kann sich in ihm wiedererkennen.

Jerry Craft selbst ist jemand, der weiß, wovon er spricht. Als New York Times-Bestsellerautor und Illustrator hat er mit „New Kid“ den ersten Comic geschrieben, der jemals die renommierte Newbery Medal gewonnen hat. Craft ist im New Yorker Viertel Washington Heights aufgewachsen und hat selbst die Erfahrung gemacht, als einer der wenigen Schwarzen Schüler auf eine Privatschule geschickt zu werden. Diese persönlichen Erfahrungen fließen spürbar in seine Arbeit ein und verleihen der Geschichte Tiefe und Glaubwürdigkeit. In „Cool Kid“ geht es aber nicht nur um Rassismus und kulturelle Unterschiede. Es ist auch eine Geschichte über Freundschaft, Loyalität und den Mut, zu sich selbst zu stehen. Drew muss lernen, dass es nicht seine Aufgabe ist, es allen recht zu machen – weder seinen Freunden noch seiner Familie. Diese Botschaft ist nicht nur für Kinder und Jugendliche wertvoll, sondern auch für Erwachsene, die oft in ähnlichen Zwängen stecken.

Der Zeichenstil von Jerry Craft trägt maßgeblich zur Wirkung der Geschichte bei. Die Illustrationen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein integraler Bestandteil der Erzählung. Sie helfen, die Emotionen und Gedanken der Charaktere zu transportieren, die in reinem Text vielleicht untergegangen wären. Der Comic-Stil macht das Buch auch für Lesemuffel attraktiv, was es zu einer idealen Lektüre für junge Menschen macht, die sonst vielleicht nicht so leicht zum Buch greifen. Insgesamt ist „Cool Kid: Die Kunst, es (nicht) allen recht zu machen“ eine gelungene Fortsetzung, die dem ersten Band in nichts nachsteht. Es ist ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt – über die Gesellschaft, in der wir leben, und über uns selbst. Jerry Craft beweist einmal mehr, dass Comics mehr sein können als bloße Unterhaltung. Sie können ein starkes Medium sein, um wichtige Botschaften zu vermitteln und die Leser zu inspirieren. Für mich ist „Cool Kid“ ein Muss für jeden, der sich für Geschichten interessiert, die mehr bieten als das Offensichtliche. Die Kunst, es nicht allen recht zu machen, ist eine, die wir alle beherrschen sollten – und Jerry Craft zeigt uns auf wunderbare Weise, wie es geht.

Cool Kid: Die Kunst, es (nicht) allen recht zu machen

8.5

Aufmachung

8.5/10

Umfang

8.5/10

Schreibstil

8.4/10

Thema

8.6/10

Aufbau

8.4/10

Lesbarkeit

8.4/10

Illustrationen

8.7/10

Umsetzung

8.5/10

Hat mir besonders gefallen

  • Das Buch behandelt Alltagsrassismus und soziale Ungerechtigkeit auf eine nachvollziehbare und glaubwürdige Weise, basierend auf den Erfahrungen des Autors Jerry Craft.
  • Besonders Drew wird als komplexe Figur dargestellt, deren innere Zerrissenheit und persönliche Herausforderungen den Leser emotional mitreißen.
  • Trotz ernster Themen gelingt es dem Autor, mit Humor und Leichtigkeit die Geschichte zugänglich zu machen.
  • Die Illustrationen ergänzen die Erzählung perfekt und sprechen auch lesefaule Jugendliche an.
  • Das Buch vermittelt eine inspirierende Lektion über den Mut, zu sich selbst zu stehen und sich nicht von äußeren Erwartungen formen zu lassen.
Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
DIESES KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Mediennerd.de unterstützt

Werbung

WERBUNG: Dieses Produkt und Produkte / Dienstleistungen und Vorstellungen auf Mediennerd.de wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt oder ich habe für die Erstellung eine Vergütung erhalten. (Ab 02/2025 nicht mehr) Die Bewertungen spiegeln trotzdem meine persönliche Meinung wider.

*Affiliate -Links

*AFFILIATE-LINKS: Dieser Beitrag und  Beiträge, Vorstellungen auf Mediennerd.de enthalten Affiliate-Links. Beim Kauf über einen dieser Links erhielt ich eine Provision. (Ab 02/2025 nicht mehr). Das beeinflusst meine Meinung nicht.

AKTUELLE GEWINNSPIELE