Breaking the Ice ist ein Film mit u.a. Tobias Resch und Judith Altenberger im Vertrieb von Salzgeber erschien der Film am 9. November 2023 auf DVD.
Breaking the Ice
Mira ist Anfang 20 und lebt fürs Eishockey. Auf dem Eis hat Mira die Kontrolle und kann die Sorgen um ihren dementen Opa und die Arbeitsbelastung auf dem elterlichen Weingut vergessen. Doch Theresa, die Neue im Team, lockt sie nach und nach aus ihrer Deckung. Als dann auch noch ihr lange verschollener Bruder Paul wieder auftaucht und alle drei sich im nächtlichen Wien verlieren, fasst Mira den Entschluss, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen – und sich neu zu erfinden.
„Breaking the Ice“ ist ein beeindruckendes österreichisches Werk, das durch seine visuelle Erzählweise und die authentische Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen überzeugt. Der Film fokussiert sich auf Mira, eine leidenschaftliche Eishockey-Captain, die auf dem Eis Trost vor den Herausforderungen des Lebens findet. Mira’s Leben, geprägt von der Sorge um ihren demenzkranken Opa und den Belastungen auf dem elterlichen Weingut, nimmt eine Wendung, als Theresa, eine neue Spielerin im Team, auftaucht. Der Film erkundet mutig eine queere Liebesgeschichte auf dem österreichischen Land, und dabei gelingt es Regisseurin Clara Stern, die Themen Coming-of-Age und Selbstfindung einfühlsam zu verbinden.
Die visuelle Kraft des Films kommt besonders zum Ausdruck, wenn die Bilder Emotionen transportieren, auch wenn die Dialoge gelegentlich konfus wirken und die Handlung an einigen Stellen schwer nachvollziehbar ist. Die Entscheidung, Geschlechterrollen spielerisch zu behandeln und Raum für Interpretation zu lassen, verleiht dem Film eine interessante Tiefe. Clara Stern, geboren 1987 in Wien, beeindruckt mit ihrem Debütfilm, der nicht nur unterhält, sondern auch gesellschaftskritische Themen aufgreift. Der queere Aspekt, eingebunden in die Sapphic Lovestory, ist ein integraler Bestandteil der Handlung, auch wenn die Entwicklung an manchen Stellen etwas holprig erscheinen mag.
Die Darstellung von Mira als Captain, die nicht nur auf dem Eis, sondern auch im familiären Kontext Verantwortung trägt, ist beeindruckend. Die Beziehung zu Theresa und die Auftauchen ihres lange verschollenen Bruders Paul verleihen der Handlung eine zusätzliche Dimension. Die Sportelemente, insbesondere die Eishockeyszenen, sind überzeugend umgesetzt. Die Verwendung von Profis aus dem österreichischen Nationalteam und den Vienna Sabres auf dem Eis verleiht dem Film Authentizität, auch wenn einige Szenen möglicherweise zu stark inszeniert wirken. Persönlich hatte ich als Zuschauer Schwierigkeiten, den Dialekten und österreichischem Slang zu folgen, was zuweilen den Dialogverständnis beeinträchtigte. Dennoch beeindruckten die non-verbalen Elemente, die Raum für eigene Interpretationen ließen.
Insgesamt betrachtet ist „Breaking the Ice“ ein sehenswerter Film, der durch seine visuelle Kraft, emotionale Tiefe und die gekonnte Verbindung von Coming-of-Age und queeren Themen besticht. Die Schauspieler*innen tragen maßgeblich dazu bei, die Emotionen des Films intensiv zu vermitteln. Trotz einiger inszenierter Momente in den Kabinenszenen bleibt der Film unterhaltsam und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck.
Breaking the Ice
Hat mir besonders gefallen
- Visuelle Erzählweise und starke Bildsprache.
- Authentische Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen.
- Mutige Exploration einer queeren Liebesgeschichte.
- Beeindruckende Leistung der Schauspieler*innen.
- Überzeugende Umsetzung der Eishockey-Szenen mit professionellen Athlet*innen.
War nicht ganz so toll
- Gelegentlich konfuse Dialoge.
- Holprige Entwicklung in einigen Handlungssträngen.
- Inszenierte Kabinenszenen wirken zuweilen unrealistisch.