Bleib

Bleib ist ein Roman aus dem dtv Verlag und erschien am 13. Juni 2024. 

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Bleib

Eine Frau und ihr Geliebter verbringen das Wochenende in einem Chalet in den französischen Alpen. Doch mit einem Mal ist er tot. Außer sich vor Schmerz bleibt die Erzählerin mit seinem Körper zurück. In den Tagen, die folgen, weicht sie ihm nicht von der Seite. Schläft bei ihm, spricht mit ihm, fährt mit ihm auf dem Rücksitz durch die Berge. Und sie beginnt, seiner Ehefrau zu schreiben. In den Briefen erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe – und die Geschichte einer Frau, die lernt, selbstbestimmt zu leben.

„Bleib“ von Adeline Dieudonné ist ein Buch, das mich tief bewegt und nachdenklich gemacht hat. Die Geschichte beginnt mit einer Frau und ihrem Geliebten, die ein Wochenende in einem Chalet in den französischen Alpen verbringen. Doch das vermeintliche Paradies verwandelt sich schnell in einen Albtraum, als der Geliebte plötzlich stirbt. Was darauf folgt, ist eine außergewöhnliche Reise, sowohl physisch als auch emotional. Die Erzählerin bleibt mit dem Körper ihres Geliebten zurück, überwältigt von Schmerz und Verlust. Statt den Notruf zu wählen, entscheidet sie sich, ihren Geliebten auf eine letzte Reise mitzunehmen. Sie spricht mit ihm, schläft neben ihm und fährt mit ihm auf dem Rücksitz durch die Berge. Diese skurrile und zugleich herzzerreißende Handlung wird von der Protagonistin in Briefen an die Ehefrau ihres Geliebten erzählt.

Dieudonné schafft es, die innere Zerrissenheit und den Schmerz der Erzählerin auf beeindruckende Weise darzustellen. Die Briefe sind ein Stilmittel, das der Geschichte eine besondere Intimität und Tiefe verleiht. Sie bieten Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Erzählerin, die trotz ihrer ungewöhnlichen Situation erstaunlich nachvollziehbar sind. Was mich besonders fasziniert hat, ist die Art und Weise, wie Dieudonné das Thema Liebe und Verlust behandelt. Die Beziehung zwischen der Erzählerin und ihrem Geliebten wird in all ihren Facetten beleuchtet – von der leidenschaftlichen Liebe bis hin zum tiefen Schmerz des Abschieds. Die Briefe an die Ehefrau sind ehrlich, schonungslos und voller Emotionen. Sie zeigen die Erzählerin als eine Frau, die versucht, ihre eigene Existenz und Bedeutung in der Welt zu verstehen.

Das Buch ist auch ein kraftvoller Kommentar zum Frausein in unserer Gesellschaft. Die Erzählerin ist stark und verletzlich zugleich, und ihre Reise ist nicht nur eine physische, sondern auch eine emotionale und geistige. Sie sucht nach einem Weg, ihren Schmerz zu verarbeiten und einen Sinn in ihrem Leben zu finden. Dieser Prozess wird eindrucksvoll und bewegend beschrieben. Dieudonnés Schreibstil ist poetisch und dennoch klar. Sie verwendet eine Sprache, die Bilder im Kopf des Lesers entstehen lässt und die Emotionen der Protagonistin greifbar macht. Die Mischung aus Zärtlichkeit, Humor und Abgründigkeit macht das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis.

Insgesamt ist „Bleib“ ein Roman, der sich deutlich vom Mainstream abhebt. Die Geschichte ist außergewöhnlich, die Charaktere sind tiefgründig und die Themen sind universell. Es ist ein Buch über Liebe, Verlust und die Suche nach sich selbst. Es ist berührend, intensiv und bleibt lange im Gedächtnis. Adeline Dieudonné hat mit „Bleib“ ein Werk geschaffen, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Es ist ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann und das einen noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Wer bereit ist, sich auf diese ungewöhnliche und emotionale Reise einzulassen, wird mit einem tief bewegenden Leseerlebnis belohnt.

Dieses Buch ist ein absolutes Muss für alle, die literarische Tiefe und emotionale Wucht schätzen. Adeline Dieudonné hat mit „Bleib“ erneut bewiesen, dass sie zu den großen Erzählerinnen unserer Zeit gehört.

Bleib

8.8

Aufmachung

9.0/10

Umfang

8.5/10

Schreibstil

8.8/10

Thema

8.7/10

Aufbau

8.5/10

Lesbarkeit

8.7/10

Illustrationen Cover

9.0/10

Umsetzung

8.8/10

Hat mir besonders gefallen

  • Die Geschichte bietet eine außergewöhnliche und bewegende Reise durch Liebe und Verlust, die den Leser tief berührt.
  • Die Verwendung von Briefen verleiht der Erzählung Intimität und Tiefe, was die Gedanken und Gefühle der Protagonistin eindrucksvoll darstellt.
  • Der Roman bietet einen kraftvollen Kommentar zur Rolle und den Herausforderungen von Frauen in der Gesellschaft.
  • Dieudonnés Sprache ist sowohl poetisch als auch klar, was die Emotionen und Bilder im Kopf des Lesers lebendig macht.
  • Die Charaktere sind vielschichtig und tiefgründig, was die Geschichte noch fesselnder macht.
Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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