Blaulicht im Kessel: Stuttgarter Polizeigeschichte(n) (Regionalgeschichte im GMEINER-Verlag) erschien am 13. März 2024.
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Blaulicht im Kessel: Stuttgarter Polizeigeschichte(n)
Michael Kühner und Heidi Debschütz entfalten detailreich und bildgewaltig ein Panorama der Stuttgarter Polizeigeschichte von ihren Anfängen bis zu Gegenwart: Von der peinlichen Befragung, der Entstehung der Residenzpolizei im Königreich Württemberg, der zur Zeit der Industrialisierung wachsenden »Stuttgarter Schutzmannschaft«, der Entwicklung der Kriminalpolizei Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Stuttgarter Chaos-Nacht. Spektakuläre Kriminalfälle wie die Ermordung der Operndiva Anna Sutter oder Europas größter Serienbandstifter führen den Leser auf schaurige Tuchfühlung mit der Verbrechensbekämpfung.
Mit „Blaulicht im Kessel: Stuttgarter Polizeigeschichte(n)“ legen Michael Kühner und Heidi Debschütz ein beeindruckendes Werk vor, das die facettenreiche Historie der Stuttgarter Polizei von den frühen Anfängen bis zur heutigen Zeit spannend und detailreich erzählt. Das Buch ist nicht nur ein Muss für historisch Interessierte, sondern auch für alle, die sich für die Entwicklung städtischer Institutionen und die Rolle der Polizei in der Gesellschaft interessieren. Der strukturelle Aufbau des Buches ermöglicht es den Lesern, sich schnell in den unterschiedlichen Epochen der Polizeigeschichte zurechtzufinden. Angefangen bei der „Peinlichen Gerichtsordnung“ Karls V. aus dem Jahr 1551, über die Gründung der Staatlichen Residenzpolizei um 1820, bis hin zu den neuesten Ereignissen rund um Stuttgart 21 – dieses Buch deckt alles ab. Besonders faszinierend finde ich die vielen historischen Aufnahmen und Dokumente, die das Gelesene lebendig machen und den historischen Kontext greifbarer gestalten.
Die Autoren schaffen es, durch eine klare und prägnante Sprache die Geschichte der Stuttgarter Polizei zugänglich zu machen. Dabei schrecken sie auch nicht davor zurück, dunklere Kapitel, wie die Rolle der Polizei während der Nazi-Zeit oder in der Nachkriegszeit, zu beleuchten. Dies verleiht dem Werk eine kritische Tiefe und zeigt die verschiedenen Facetten der polizeilichen Arbeit in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten auf. Die Porträts spektakulärer Kriminalfälle, wie die Ermordung der Operndiva Anna Sutter oder die Aufklärung der Giftmorde durch Christiane Ruthardt, sind besonders packend geschrieben. Diese Fälle dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern illustrieren auch die Entwicklung der kriminaltechnischen Methoden und der forensischen Wissenschaften, die heute einen unverzichtbaren Teil der Polizeiarbeit ausmachen.
Die persönlichen Erfahrungen und das umfassende Wissen von Michael Kühner, der als ehemaliger Chef der Schutz- und Kriminalpolizei und als passionierter Polizeihistoriker auftritt, verleihen dem Buch eine Authentizität und Tiefenschärfe, die in anderen Werken oft vermisst wird. Seine Beiträge, gepaart mit den akademischen und professionellen Hintergründen von Heidi Debschütz, machen „Blaulicht im Kessel“ zu einem fundierten und gleichzeitig packenden Leseerlebnis. Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet und die vielen Bilder, darunter auch Schwarzweiß- sowie Farbfotografien, machen es zu einem echten Hingucker im Bücherregal. Obwohl die Texte knapp gehalten sind, vermitteln sie ein umfassendes Verständnis der Themen und laden zum weiteren Nachforschen und Vertiefen ein.
Abschließend kann ich sagen, dass „Blaulicht im Kessel“ ein herausragendes Werk ist, das nicht nur informiert und aufklärt, sondern auch zum kritischen Nachdenken anregt. Es ist ein Beispiel dafür, wie lokale Geschichte spannend und zugänglich aufbereitet werden kann, und verdient daher eine breite Leserschaft. Für jeden, der sich für die Geschichte Stuttgarts, Polizeiarbeit oder historische Kriminalfälle interessiert, ist dieses Buch eine absolute Empfehlung.
Blaulicht im Kessel: Stuttgarter Polizeigeschichte(n)
Hat mir besonders gefallen
- Das Buch bietet eine ausführliche und detaillierte Darstellung der Stuttgarter Polizeigeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, was ein tiefes historisches Verständnis ermöglicht.
- Viele historische Aufnahmen und Dokumente machen die Geschichte lebendig und visuell ansprechend.
- Es wird auch auf dunklere Kapitel eingegangen, wie die Rolle der Polizei während der Nazi-Zeit und der Nachkriegszeit, was dem Buch eine kritische Tiefe verleiht.
- Die Schilderung spektakulärer Kriminalfälle, wie die Ermordung der Operndiva Anna Sutter, macht das Buch nicht nur informativ, sondern auch spannend.
- Die Autoren bringen sowohl praktische Erfahrung als auch akademische Hintergründe ein, was die Glaubwürdigkeit und Tiefe des Werkes erhöht.