StartBücher & ComicsComputer & InternetBarrierefreie Webseiten: Der Leitfaden für Accessibility, Nutzerführung und Inklusion im Web

Barrierefreie Webseiten: Der Leitfaden für Accessibility, Nutzerführung und Inklusion im Web

Barrierefreie Webseiten (Rheinwerk Verlag)

August 2025

Optimieren Sie Ihre Website mit Blick auf das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)
Autor: Tobias Aubele (Autor), Detlef Girke (Autor)
Genre: Computer & Internet
92%
Umfang
95%
Schreibstil
98%
Thema
88%
Lesbarkeit
75%
Buchcover
70%
Illustrationen
Tobias Aubele und Detlef Girke haben mit Barrierefreie Webseiten ein Werk vorgelegt, das zum Standard für alle werden dürfte.


86%

Einleitung: Ein Buch im richtigen Moment

Manchmal erscheinen Bücher genau dann, wenn sie am dringendsten gebraucht werden. So auch dieses Werk von Tobias Aubele und Detlef Girke. Mit dem Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) am 28. Juni 2025 steht die digitale Welt vor einer entscheidenden Weichenstellung. Webseiten, Apps und digitale Dokumente müssen barrierefrei gestaltet werden – nicht mehr als Option, sondern als gesetzliche Pflicht. Für viele Unternehmen, Organisationen und Entwickler bedeutet das einen gewaltigen Umbruch. Genau hier setzt dieses 525 Seiten starke Handbuch an und bietet das, was der Untertitel verspricht: einen Leitfaden für Accessibility, Nutzerführung und Inklusion im Web.

Doch ist das Buch wirklich der „unverzichtbare Begleiter“, als den es der Verlag anpreist? Lohnt sich die Investition von Zeit und Geld für Entwickler, Designer, Redakteure und Projektleiter? Die Antwort darauf erfordert einen genaueren Blick in Aufbau, Inhalte und Lesbarkeit.

Aufbau und Struktur: Systematisch und praxisnah

Das Buch ist klar gegliedert und folgt einem roten Faden, der den Leser vom allgemeinen Überblick bis hin zu sehr konkreten Handlungsanleitungen führt. Die Autoren beginnen mit den Grundlagen der digitalen Barrierefreiheit. Hier wird nicht nur erklärt, warum Barrierefreiheit wichtig ist, sondern auch, wie sie das Nutzererlebnis insgesamt verbessert. Das macht deutlich: Accessibility ist kein Nischenthema für eine kleine Zielgruppe, sondern ein Qualitätsmerkmal, das allen zugutekommt.

Anschließend steigen die Autoren in die technischen Details ein – von HTML und CSS über JavaScript bis hin zu WAI-ARIA-Rollen und -Attributen. Hier werden Best Practices vermittelt, die direkt in der täglichen Arbeit angewandt werden können. Besonders hilfreich ist, dass sie nicht nur abstrakte Standards erklären, sondern anhand nachvollziehbarer Beispiele zeigen, wie man diese im Code umsetzt.

Ein großes Plus sind die Kapitel zu Content und Medien: Texte in leichter Sprache, barrierefreie Audio- und Videoformate, Untertitel, Transkripte und Audiodeskriptionen – alles wird detailliert beschrieben. Gerade für Redakteure und Content-Teams, die nicht aus der Programmierung kommen, sind diese Abschnitte Gold wert.

Abgerundet wird der Leitfaden durch Themen wie Formulare, barrierefreie PDFs, Apps und – besonders wichtig – Testing. Denn Barrierefreiheit ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Die Autoren gehen dabei sowohl auf automatisierte Tests als auch auf manuelle Prüfverfahren mit Screenreadern ein.

Praxisnähe: Zwischen Gesetz und Umsetzung

Ein herausragendes Merkmal des Buches ist seine Verbindung von Theorie und Praxis. Auf der einen Seite liefern Aubele und Girke eine solide Einführung in die rechtlichen Rahmenbedingungen des BFSG. Sie erklären, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, wie Unternehmen Risiken minimieren können und welche Fristen gelten. Dabei bleiben sie nie trocken-juristisch, sondern übersetzen die Vorschriften in konkrete Handlungsempfehlungen.

Auf der anderen Seite vermitteln sie praxisnahes Know-how: Wie baue ich ein Formular, das wirklich barrierefrei ist? Welche Fehler machen Entwickler am häufigsten bei der Implementierung von WAI-ARIA? Wie teste ich Videos auf Barrierefreiheit? Solche Fragen werden nicht nur gestellt, sondern präzise beantwortet.

Lesbarkeit: Fachbuch mit klarer Sprache

Bei einem 525 Seiten starken Fachbuch stellt sich zwangsläufig die Frage: Ist es überhaupt lesbar, oder ist es ein reines Nachschlagewerk? Hier haben die Autoren eine gute Balance gefunden. Die Sprache ist klar, verständlich und didaktisch aufbereitet. Man merkt, dass beide nicht nur Fachleute sind, sondern auch Erfahrung in der Vermittlung von Wissen haben.

Besonders angenehm ist, dass die Kapitel nicht in Fachjargon ersticken. Stattdessen werden Begriffe erklärt, oft mit anschaulichen Metaphern oder Beispielen. Gleichzeitig bleibt das Buch fundiert genug, um auch erfahrene Entwickler nicht zu langweilen.

Zielgruppen: Wer profitiert von diesem Buch?

Dieses Werk ist kein Buch, das man „mal eben“ durchliest. Es ist eher ein Werkzeugkasten, den man immer wieder zur Hand nimmt. Für Webentwickler und Frontendentwickler bietet es detaillierte Anleitungen zur technischen Umsetzung. Designer finden wertvolle Hinweise zur nutzerzentrierten Gestaltung. Content-Redakteure und Kommunikationsabteilungen lernen, wie sie Texte, Bilder, Videos und PDFs barrierefrei aufbereiten können. Und Projektleiter oder Manager bekommen das Rüstzeug, um Accessibility strategisch im Unternehmen zu verankern.

Besonders bemerkenswert ist, dass auch App-Entwickler berücksichtigt werden. Damit geht das Buch über viele andere Standardwerke hinaus, die sich meist nur auf Webseiten konzentrieren.

Stärken des Buches

  • Umfassend: Alle relevanten Aspekte der Barrierefreiheit werden abgedeckt.

  • Praxisnah: Viele konkrete Beispiele und Anleitungen.

  • Aktuell: Bezieht das BFSG mit ein und ist damit rechtlich auf der Höhe der Zeit.

  • Vielseitig: Für unterschiedliche Zielgruppen gleichermaßen relevant.

  • Didaktisch gelungen: Verständliche Sprache, klare Struktur, nachvollziehbare Beispiele.


Mögliche Schwächen

Bei aller Begeisterung gibt es auch Punkte, die man kritisch sehen kann. Das Buch ist mit 525 Seiten sehr umfangreich. Wer nur schnelle Antworten sucht, könnte sich erschlagen fühlen. Auch wenn es ein Register gibt, wäre ein noch stärker modularer Aufbau – etwa mit Checklisten am Kapitelende – hilfreich gewesen.

Zudem ist die Lektüre für absolute Neulinge im Webbereich möglicherweise anspruchsvoll. Zwar erklären die Autoren vieles, aber ein Grundverständnis von HTML, CSS und grundlegenden Webtechnologien sollte man mitbringen.

Fazit: Ein Standardwerk für die Zukunft

Tobias Aubele und Detlef Girke haben mit Barrierefreie Webseiten ein Werk vorgelegt, das zum Standard für alle werden dürfte, die in den kommenden Jahren digitale Inhalte gestalten. Das Buch ist umfassend, praxisnah, aktuell und verständlich. Es bietet nicht nur Antworten auf technische Fragen, sondern macht auch klar, warum Barrierefreiheit ein Gewinn für alle ist – für Nutzer wie für Unternehmen.

Gerade in Anbetracht des BFSG ist es mehr als nur ein Fachbuch. Es ist ein Wegweiser in eine digitale Zukunft, die niemanden ausschließt. Und genau deshalb sollte es in keinem Entwicklerbüro, keiner Agentur und keinem Unternehmen fehlen, das seine digitale Präsenz ernst nimmt.

Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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