Baby Steps

Baby Steps (Devolver Digital)

September 2025

Spiele als Nate, einem arbeitslosen Taugenichts, der zu nichts zu gebrauchen ist, bis er eines Tages eine Fähigkeit entdeckt, von der er nie wusste, dass er sie besitzt … er kann einen Fuß vor den anderen setzen.
Entwickler: Gabe Cuzzillo, Maxi Boch, Bennett Foddy
Genre: Laufsimulation
78%
Spielspaß
80%
Wiederspielbarkeit
76%
Langzeitmotivation
74%
Grafik
72%
Umsetzung
Baby Steps ist kein Spiel für zwischendurch oder für Spieler, die niedrige Frustrationstoleranz haben.


75%

Vom Stolpern zum ersten Schritt

In Baby Steps übernimmt man die Rolle von Nate, einem arbeitslosen Taugenichts, der plötzlich entdeckt, dass er laufen kann. Auf den ersten Blick klingt das banal – doch das physikbasierte Gameplay macht jeden Schritt zu einer kleinen Herausforderung. Die Steuerung ist ungewohnt und schwerfällig, jeder Fußtritt muss bedacht sein, jeder Schritt auf unebenem Gelände kann in einem Sturz enden. Wer hier nur gemütlich spazieren möchte, wird schnell feststellen: Das Spiel testet Geduld und Präzision.

Schon nach wenigen Minuten merkt man, dass Frust hier ein ständiger Begleiter ist. Berge werden zu wahren Hürden, Rutschen und Stolpern passieren häufig, und selbst kleine Hindernisse können zu einer Kette von Fehlschlägen führen. Aber genau darin liegt auch die Faszination: Wer durchhält, der erlebt ein triumphales Gefühl, wenn er endlich einen schwierigen Abschnitt überwunden hat.

Eine Welt im Nebel

Die Spielwelt von Baby Steps ist ruhig, nebelverhangen und dennoch eindrucksvoll gestaltet. Sanfte Hügel, Bäume, Wiesen – alles wirkt friedlich und lädt zum Erkunden ein. Doch die physikbasierten Bewegungen machen jeden Schritt zu einer Übung in Geduld. Man spürt förmlich, wie Nate mit jedem Schritt kämpft, und jedes kleine Erfolgserlebnis vermittelt ein überraschend befriedigendes Gefühl.

Das Spiel inszeniert die Landschaft gekonnt: Nebel, Lichtstimmungen und sanfte Windbewegungen erzeugen eine fast meditative Atmosphäre. Wer bereit ist, sich auf das langsame Spieltempo einzulassen, wird den meditativen Rhythmus genießen.

Physikbasierte Herausforderungen

Das Herzstück von Baby Steps ist die Steuerung. Sie ist physikbasiert, aber auch tückisch: Stürze, Rutschen und verlorenes Gleichgewicht sind an der Tagesordnung. Spieler werden häufig scheitern, besonders an steilen Hängen oder unebenem Gelände. Geduld und Übung sind hier entscheidend – das Spiel verlangt ein hohes Maß an Frustrationstoleranz.

Doch genau hier zeigt sich die Stärke des Spiels. Wer durchhält, wird mit kleinen Erfolgen belohnt. Jeder erklommene Hügel, jeder sicher absolvierte Schritt vermittelt ein Gefühl von Leistung, das bei einfacheren Spielen oft fehlt. Es ist ein Spiel, das den Spieler fordert, aber auch das Durchhaltevermögen belohnt.

Ästhetik und Sound

Optisch ist Baby Steps schlicht, aber atmosphärisch. Die Nebelstimmung, Lichtreflexe und Vegetation wirken stimmig, unterstützen die ruhige, aber fordernde Spielerfahrung. Die Sounds sind dezent: Wind, Vogelgezwitscher, gelegentlich Schritte auf unterschiedlichem Untergrund. Musik gibt es kaum, was die meditative, aber auch etwas einsame Atmosphäre verstärkt.

Die Grafik unterstützt die Spielerfahrung, ohne zu glänzen. Es ist kein Augenschmaus à la AAA-Titel, aber die minimalistische Ästhetik passt zum Spielkonzept: Konzentration auf die Bewegung und die Umgebung.

Frust und Belohnung

Baby Steps ist nicht leicht zugänglich. Die Schwierigkeit liegt nicht in Gegnern oder Rätseln, sondern in der simplen, aber fordernden Mechanik, jeden Schritt zu kontrollieren. Wer nach einem Walking Simulator sucht, bei dem man gemütlich die Landschaft betrachtet, wird hier mehrfach scheitern und an Grenzen stoßen.

Doch genau das macht den Reiz aus. Wer die hohen Frustrationsgrenzen überwindet, erlebt Momente echter Zufriedenheit. Jede gemeisterte Passage wird belohnt, jede Entdeckung der Welt ein Erfolgserlebnis. Es ist ein Spiel, das Geduld, Präzision und Durchhaltevermögen belohnt – und damit einen besonderen Platz im Genre der physikbasierten Spiele einnimmt.

Fazit – Geduld zahlt sich aus

Baby Steps ist kein Spiel für zwischendurch oder für Spieler, die niedrige Frustrationstoleranz haben. Die Steuerung ist schwerfällig, die Stürze häufig, die Berge tückisch. Doch wer bereit ist, diese Herausforderung anzunehmen, wird ein Spiel erleben, das kleine Erfolge und die ruhige, atmosphärische Welt umso intensiver belohnt. Es ist meditativ, fordernd, manchmal absurd – und am Ende doch befriedigend.

Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
DIESES KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Mediennerd.de unterstützt

Werbung

WERBUNG: Dieses Produkt und Produkte / Dienstleistungen und Vorstellungen auf Mediennerd.de wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt oder ich habe für die Erstellung eine Vergütung erhalten. (Ab 02/2025 nicht mehr) Die Bewertungen spiegeln trotzdem meine persönliche Meinung wider.

*Affiliate -Links

*AFFILIATE-LINKS: Dieser Beitrag und  Beiträge, Vorstellungen auf Mediennerd.de enthalten Affiliate-Links. Beim Kauf über einen dieser Links erhielt ich eine Provision. (Ab 02/2025 nicht mehr). Das beeinflusst meine Meinung nicht.

AKTUELLE GEWINNSPIELE