Ausgelöscht

Ausgelöscht: Das mörderische Komplott gegen die Fürstin Auguste Elisabeth von Thurn und Taxis, Prinzessin zu Württemberg und Teck – Ein historischer Kriminalfall – neu aufgerollt aus dem Roderer Verlag erschien am 8. Juli 2024. 

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Ausgelöscht

Die freie Reichsstadt Regensburg im Januar 1776: Die regierende Fürstin Auguste Elisabeth von Thurn und Taxis, Gattin des kaiserlichen Prinzipalkommissars am Immerwährenden Reichstag, folgt voller Erwartungen der Einladung zu einer Reise nach Frankreich und England – doch schon auf der ersten Etappe, auf Schloss Trugenhofen im schwäbischen Dischingen, wird sie in einen Hinterhalt gelockt und gefangen gesetzt. Sie wird nie wieder nach Regensburg zurück kehren… Wenig später werden unter den Gesandten am Reichstag die übelsten Anschuldigungen gegen die Fürstin gestreut. So habe die Fürstin Giftanschläge auf ihren Gatten, Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis, ihren Bruder Herzog Carl Eugen von Württemberg und eine ganze Reihe von Hofkavalieren verübt oder deren Ermordung in Auftrag gegeben. Ohne dass diese Vorwürfe je von unabhängiger Seite untersucht, eine offizielle Anklage gegen Auguste Elisabeth erhoben, geschweige denn ein Prozess gegen sie geführt worden wären, wird die Fürstin in aller Heimlichkeit als Staatsgefangene für immer auf die Festung Hornberg im Schwarzwald verbannt. Elf Jahre später, am 4. Juni des Jahres 1787, verstirbt sie dort unerwartet an einem Schlaganfall. So jedenfalls berichten es seit mehr als 250 Jahren die Historiker. Aber was, wenn sich hinter diesem Kriminalfall in den aller höchsten Kreisen des Deutschen Reiches ganz andere Abgründe öffnen und die Fürstin selbst das Opfer eines mörderischen Komplotts gegen sie geworden ist? Die kritische Auswertung der Quellen jedenfalls weckt begründete Zweifel am überlieferten Hergang der ihr vorgeworfenen Taten und wirft Fragen auf, deren Beantwortung zu neuen, überraschenden Erkenntnissen führt!

Als ich „Ausgelöscht: Das mörderische Komplott gegen die Fürstin Auguste Elisabeth von Thurn und Taxis, Prinzessin zu Württemberg und Teck“ von Herbert Fiedler in die Hand nahm, war ich sofort von der Idee fasziniert, einen historischen Kriminalfall neu aufzurollen. Fiedler, ein erfahrener Journalist und Autor, hat mit diesem Buch einen spannenden und gründlich recherchierten Einblick in eine wenig bekannte Episode der deutschen Geschichte geliefert. Der Autor entführt uns in das Jahr 1776 nach Regensburg, wo die regierende Fürstin Auguste Elisabeth von Thurn und Taxis, die Frau des kaiserlichen Prinzipalkommissars, plötzlich verschwindet. Schon auf der ersten Etappe ihrer Reise nach Frankreich und England wird sie auf Schloss Trugenhofen gefangen genommen und in einen Hinterhalt gelockt. Was folgt, ist eine beispiellose Hetzjagd: Die Fürstin wird beschuldigt, Giftanschläge auf hochrangige Persönlichkeiten, darunter ihren eigenen Ehemann und ihren Bruder, geplant zu haben. Diese Vorwürfe, die niemals unabhängig überprüft wurden, führen letztlich zu ihrer lebenslangen Inhaftierung auf der Festung Hornberg im Schwarzwald, wo sie elf Jahre später unter mysteriösen Umständen stirbt.

Herbert Fiedler gelingt es meisterhaft, diese historische Begebenheit mit Spannung und Detailtreue zu erzählen. Seine kritische Analyse der historischen Quellen weckt berechtigte Zweifel an den überlieferten Ereignissen und stellt die gängige Darstellung der Geschichte in Frage. Er deutet an, dass die Fürstin möglicherweise selbst Opfer eines ausgeklügelten Komplotts war, was den Leser dazu zwingt, die damaligen Machtstrukturen und politischen Intrigen in einem neuen Licht zu sehen. Besonders beeindruckend fand ich Fiedlers Fähigkeit, historische Fakten mit erzählerischer Spannung zu verknüpfen. Die detaillierte Beschreibung der politischen und gesellschaftlichen Umstände jener Zeit bietet nicht nur eine tiefere Einsicht in die Geschehnisse, sondern verleiht dem Buch auch eine Authentizität, die es von vielen anderen historischen Kriminalromanen abhebt. Seine Erzählweise ist fesselnd, die Charakterzeichnungen sind lebendig und vielschichtig, sodass man als Leser förmlich in die Welt des 18. Jahrhunderts eintaucht.

Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist die sorgfältige Recherchearbeit des Autors. Fiedler hat unzählige historische Dokumente und Quellen durchforstet, um die Hintergründe des Falles akribisch zu beleuchten. Diese gründliche Arbeitsweise zeigt sich in den zahlreichen Fußnoten und Quellenangaben, die dem Leser die Möglichkeit geben, die präsentierten Informationen selbst zu überprüfen und weiterführende Recherchen anzustellen. Das Buch bietet nicht nur eine spannende Lektüre, sondern regt auch zum Nachdenken an. Es wirft Fragen auf über die Gerechtigkeit und die Funktionsweise der Justiz in einer Zeit, in der politische Machenschaften und persönliche Fehden das Leben und den Ruf einer Person zerstören konnten. In einer modernen Gesellschaft, die oft schnell Urteile fällt, erinnert uns dieses Buch daran, wie wichtig es ist, kritisch zu hinterfragen und sich nicht von oberflächlichen Anschuldigungen leiten zu lassen.

Herbert Fiedler, der selbst in Schwäbisch Gmünd lebt und als freier Journalist tätig ist, hat mit „Ausgelöscht“ eine beeindruckende Leistung vollbracht. Seine Leidenschaft für Geschichte und sein Engagement, verborgene Wahrheiten ans Licht zu bringen, machen dieses Buch zu einem wertvollen Beitrag zur historischen Literatur. Mit seiner klaren und präzisen Sprache schafft er es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln und eine längst vergangene Epoche wieder lebendig werden zu lassen. Insgesamt ist „Ausgelöscht“ nicht nur ein Muss für Liebhaber historischer Romane, sondern auch für all jene, die sich für die dunklen Seiten der Geschichte interessieren. Es ist ein Buch, das man nicht so schnell aus der Hand legen kann und das noch lange nach der Lektüre im Gedächtnis bleibt. Herbert Fiedler hat es geschafft, ein Stück Geschichte auf spannende und zugleich lehrreiche Weise zu präsentieren und dabei die Bedeutung kritischer Geschichtsforschung zu unterstreichen. Ein absolut lesenswertes Werk!

Ausgelöscht

8.5

Aufmachung

8.4/10

Umfang

8.5/10

Schreibstil

8.5/10

Thema

8.7/10

Aufbau

8.4/10

Lesbarkeit

8.4/10

Illustrationen Cover

8.6/10

Umsetzung

8.5/10

Hat mir besonders gefallen

  • Herbert Fiedler verbindet historische Fakten gekonnt mit erzählerischer Spannung, sodass der Leser in die Welt des 18. Jahrhunderts eintauchen kann.
  • Der Autor hat unzählige historische Dokumente und Quellen durchforstet, was dem Buch Authentizität verleiht und die präsentierten Informationen überprüfbar macht.
  • Fiedler stellt die gängige Darstellung der Geschichte in Frage und weckt Zweifel an den überlieferten Ereignissen, was zum Nachdenken anregt.
  • Die Charaktere sind vielschichtig und lebendig dargestellt, was die Geschichte noch fesselnder macht.
  • Das Buch bietet nicht nur eine spannende Lektüre, sondern auch eine tiefere Einsicht in die politischen und gesellschaftlichen Umstände des 18. Jahrhunderts.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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