Arbeit: Tierstudien 26

Arbeit: Tierstudien 26 (Neofelis)

Oktober 2024

Dieser Band von Tierstudien beleuchtet den Begriff, das Konzept, das Phänomen sowie die Praxis der Arbeit in Bezug auf nichtmenschliche Tiere. Es geht um die Arbeit von Tieren, mit Tieren und für Tiere, z.B. als Subsistenzarbeit, Lohnarbeit, Erwerbsarbeit, Fronarbeit, Sklavenarbeit, Gastarbeit, Mitarbeit, emotionale Arbeit, entfremdete Arbeit, Kollaboration, Charity- oder Care-Arbeit.
Autor: Martin Bartelmus (Autor), Charlotte E. Blattner (Autor)
85%
Umfang
80%
Schreibstil
90%
Thema
75%
Lesbarkeit
70%
Buchcover
80%
Illustrationen
„Arbeit: Tierstudien 26“ ist ein beeindruckendes Werk, das durch seine thematische Tiefe und interdisziplinäre Herangehensweise besticht.


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Arbeit: Tierstudien 26

„Arbeit: Tierstudien 26“ ist eine außergewöhnliche Publikation, die sich dem komplexen Thema der Arbeit im Kontext von Mensch und Tier widmet. Diese Ausgabe der Zeitschrift „Tierstudien“ geht weit über eine oberflächliche Betrachtung hinaus und beleuchtet sowohl die theoretischen als auch die praktischen Aspekte tierlicher Arbeit. Sie zeigt auf, wie Tiere nicht nur als passive Objekte menschlicher Nutzung betrachtet werden, sondern selbst aktive, arbeitende Subjekte sein können – ein Gedanke, der sowohl provokativ als auch faszinierend ist. Die interdisziplinären Ansätze in diesem Buch machen es zu einem unverzichtbaren Werk für alle, die sich mit Tierrechten, Arbeitssoziologie oder ethischen Fragen der Mensch-Tier-Beziehung befassen.

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Ausgabe ist in mehrere thematische Schwerpunkte unterteilt, die jeweils einen eigenen Blickwinkel auf die Frage der tierlichen Arbeit eröffnen:

  • Theoretisierungen tierlicher Arbeit: Die erste Sektion widmet sich der grundsätzlichen Frage, was tierliche Arbeit überhaupt ist und wie sie definiert werden kann. Dabei wird unter anderem ein Kontinuum zwischen menschlicher und tierlicher Arbeit entworfen, das zeigt, wie stark diese beiden Bereiche miteinander verwoben sind. Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage, ob und wie Tiere in eine gerechte Interspezies-Gesellschaft integriert werden können.
  • Historisierungen tierlicher Arbeit: Hier werden historische Beispiele herangezogen, um die Beziehung von Mensch und Tier im Arbeitskontext zu beleuchten. Von Jagdhunden im Mittelalter bis hin zu Cochenilleschildläusen im kolonialen Neuspanien – die Beiträge zeigen auf, wie tief Tiere in die menschliche Arbeitswelt eingebunden waren und wie sich diese Beziehungen im Laufe der Zeit verändert haben.
  • Arbeit von und mit Tieren: Diese Sektion bietet spannende Einblicke in aktuelle Beispiele tierlicher Arbeit. Ob streikende Esel, die ihre eigene Autonomie einfordern, oder Biber, die als Ökosystemingenieure aktiv Landschaften gestalten – diese Beiträge zeigen eindrucksvoll, wie vielseitig und bedeutend die Tätigkeiten von Tieren sein können.

Relevanz des Themas

Die Frage nach der Arbeit von Tieren hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Kontext von Tierrechten und ethischen Überlegungen. Die Beiträge in dieser Ausgabe hinterfragen nicht nur, wie Tiere für den Menschen arbeiten, sondern auch, welche Rechte sie als arbeitende Subjekte haben sollten. Können Tiere Streikrechte haben? Sollten sie für ihre Arbeit entlohnt werden? Solche Fragen mögen zunächst ungewöhnlich erscheinen, doch sie öffnen die Tür zu einer neuen Art des Nachdenkens über unsere Beziehung zu nichtmenschlichen Lebewesen.

Über die Autor*innen

Martin Bartelmus und Charlotte E. Blattner sind zwei herausragende Wissenschaftler*innen, die sich auf unterschiedliche Weise mit den Schnittstellen von Tieren, Recht und Gesellschaft auseinandersetzen.

Martin Bartelmus hat Germanistik, Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaft studiert und bringt somit eine breite geisteswissenschaftliche Perspektive in das Werk ein. Seine Forschungen an der Schnittstelle von Materialität und Produktion geben den theoretischen Überlegungen zur tierlichen Arbeit eine solide Grundlage.

Charlotte E. Blattner hingegen kommt aus der juristischen Perspektive und ist eine führende Stimme im Bereich des internationalen Tierrechts. Ihre Arbeiten zur Regulierung von Mensch-Tier-Beziehungen und ihre Expertise im Umwelt- und Klimarecht machen sie zu einer idealen Mitautorin dieses interdisziplinären Werks.

Gestaltung und Illustrationen

Ein besonderes Highlight der Ausgabe sind die zahlreichen Illustrationen. Mit 34 Farb- und 22 Schwarz-Weiß-Abbildungen bietet das Buch nicht nur eine visuelle Unterstützung zu den behandelten Themen, sondern macht die Inhalte auch greifbarer. Die Bilder tragen dazu bei, die Vielfalt der tierlichen Arbeit anschaulich darzustellen, sei es durch historische Aufnahmen oder zeitgenössische Darstellungen von arbeitenden Tieren.

Schreibstil und Lesbarkeit

Der Schreibstil der Beiträge ist anspruchsvoll, aber zugänglich. Die wissenschaftliche Tiefe wird durch klare Argumentationen und nachvollziehbare Beispiele ergänzt, sodass sowohl Fachleute als auch interessierte Laien von der Lektüre profitieren können. Allerdings erfordert die Komplexität der Thematik mitunter eine intensivere Auseinandersetzung, was die Lesbarkeit für weniger erfahrene Leser*innen herausfordernd machen kann.

Fazit

„Arbeit: Tierstudien 26“ ist ein beeindruckendes Werk, das durch seine thematische Tiefe und interdisziplinäre Herangehensweise besticht. Es regt zum Nachdenken über die Rolle von Tieren in unserer Gesellschaft an und stellt grundlegende Fragen nach Gerechtigkeit, Autonomie und Anerkennung im Kontext tierlicher Arbeit. Die gelungene Mischung aus theoretischen und praktischen Ansätzen sowie die hochwertige Gestaltung machen dieses Buch zu einer wertvollen Ergänzung für jede Sammlung, die sich mit Tieren, Ethik oder Gesellschaft auseinandersetzt.

Alle Autoren die an diesem Buch beteiligt waren

von Jessica Ullrich (Herausgeber), Martin Bartelmus (Autor), Charlotte E. Blattner (Autor), Leonie M. Bossert (Autor), Marc Bubeck (Autor), Kendra Coulter (Autor), Martin Gabriel (Autor), Anne Heimerl (Autor), Fabian Holzinger (Autor), Marcello Pocai (Autor), Alix Ricau (Autor), Anna K. E. Schneider (Autor), Oliver Schnoor (Autor), Tom Ullrich (Autor), Simone Wagner (Autor), Marta Bogdańska (Künstler), Julia Gunther (Künstler), Terike Haapoja (Künstler), Timo Stammberger (Künstler)

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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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