Am Meer

Am Meer ist ein Roman aus dem Luchterhand Verlag und erschien am 14. Februar 2024. 

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Am Meer

Elizabeth Strout schreibt die Geschichte von Lucy Barton weiter, ihrer feinsinnigen, von den Härten des Lebens nicht immer verschonten Heldin. Mit ihrem Ex-Mann William sucht sie während des Lockdowns Zuflucht in Maine, in einem alten Haus am Meer. Eine unvergessliche Geschichte über Familie und Freundschaft, die Zerbrechlichkeit unserer Existenz und die Hoffnung, die uns am Leben erhält, selbst wenn die Welt aus den Fugen gerät. Sie hatte es so wenig kommen sehen wie die meisten. Lucy Barton, erfolgreiche Schriftstellerin und Mutter zweier erwachsener Töchter, erhält im März 2020 einen Anruf von ihrem Ex-Mann – und immer noch besten Freund – William. Er bittet sie, ihren Koffer zu packen und mit ihm New York zu verlassen. In Maine hat er für sie beide ein Küstenhaus gemietet, auf einer abgelegenen Landzunge, weit weg von allem. Nur für ein paar Wochen wollen sie anfangs dort sein. Doch aus Wochen werden Monate, in denen Lucy und William und ihre komplizierte Vergangenheit zusammen sind in dem einsamen Haus am Meer.

Elizabeth Strouts Roman „Am Meer“ hat mich tief berührt und nachhaltig beeindruckt. Diese Fortsetzung der Lebensgeschichte von Lucy Barton, einer Figur, die mir bereits aus früheren Werken der Autorin ans Herz gewachsen ist, trifft den Nerv der Zeit und spiegelt auf feinsinnige Weise die Herausforderungen wider, denen wir uns als Gesellschaft stellen mussten und müssen. Die Handlung, die während des ersten Lockdowns in der Corona-Pandemie angesiedelt ist, hat mich besonders fasziniert. Lucy und ihr Ex-Mann William, die sich in einem einsamen Haus in Maine wiederfinden, umgeben von der rauen, aber auch beruhigenden Natur des Meeres, durchleben eine Zeit der Isolation und des Innehaltens. Ihre Beziehung, geprägt von einer tiefen Verbundenheit trotz ihrer Trennung, bietet einen interessanten Rahmen für die Erzählung.

Strouts Fähigkeit, alltägliche Momente mit einer solchen Tiefe und Einfühlsamkeit zu beschreiben, dass sie universelle Wahrheiten enthüllen, ist beeindruckend. Die Dialoge zwischen Lucy und William, ihre Gedanken und die Begegnungen mit anderen Charakteren sind so lebendig und authentisch geschildert, dass ich mich als Leser direkt in die Geschichte hineinversetzt fühlte. Die Reflexionen über Familie, Freundschaft und die Zerbrechlichkeit unserer Existenz, die in diesem Roman eine zentrale Rolle spielen, haben mich nachdenklich gestimmt. Insbesondere die Auseinandersetzung mit dem Thema Verlust – sei es der Verlust eines geliebten Menschen, der Verlust der Normalität oder der Verlust von Sicherheit – ist Strout auf bewegende Weise gelungen.

Die Atmosphäre des Romans, eingefangen durch die detaillierte und bildhafte Sprache der Autorin, hat mir besonders gut gefallen. Das Meer, das sowohl als Kulisse als auch als Metapher dient, verstärkt die Stimmung der Handlung und symbolisiert die wechselhaften Gezeiten des Lebens. Strouts Meisterschaft zeigt sich nicht nur in ihrer charakteristischen klaren Sprache und der tiefen psychologischen Einsicht in ihre Figuren, sondern auch in der Art und Weise, wie sie es schafft, große gesellschaftliche Ereignisse auf das intimste menschliche Erleben herunterzubrechen. Dies macht „Am Meer“ zu einem Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und Trost spendet.

Zusammenfassend ist „Am Meer“ eine Lektüre, die ich wärmstens empfehlen kann. Elizabeth Strouts Werk berührt das Herz und den Verstand gleichermaßen und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Es ist ein Roman, der von der menschlichen Resilienz erzählt, von der Fähigkeit, Hoffnung zu bewahren und weiterzumachen, selbst wenn das Leben uns auf die Probe stellt.

Am Meer

8.6

Aufmachung

8.7/10

Umfang

8.6/10

Schreibstil

8.5/10

Thema

8.5/10

Aufbau

8.5/10

Lesbarkeit

8.6/10

Illustrationen Cover

8.8/10

Umsetzung

8.6/10

Hat mir besonders gefallen

  • Elizabeth Strout gelingt es, die Protagonisten mit einer solchen Tiefe und Authentizität zu zeichnen, dass man als Leser tief in die Geschichte eintauchen kann.
  • Die Handlung greift die Corona-Pandemie auf und reflektiert über deren Auswirkungen auf das persönliche und soziale Leben, was den Roman besonders relevant macht.
  • Die klare und bildhafte Sprache der Autorin schafft es, die Atmosphäre und die Emotionen der Charaktere lebendig werden zu lassen.
  • Die Auseinandersetzung mit Verlust, Hoffnung und der Zerbrechlichkeit unserer Existenz verleiht dem Roman eine nachdenkliche und berührende Dimension.
  • Die komplexe Beziehung zwischen Lucy und ihrem Ex-Mann William bietet einen fesselnden Einblick in menschliche Bindungen und deren Entwicklungen.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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