All in! (Murmann Publishers)
Oktober 2024
All in!: Energie und Wohlstand für eine wachsende Welt
In All in! Energie und Wohlstand für eine wachsende Welt untersuchen Franz Josef Radermacher und Bert Beyers die dringende Frage, wie sich die globale Energiekrise mit nachhaltigem Wohlstand vereinen lässt. Radermacher und Beyers vertreten die Ansicht, dass die bisherigen Konzepte, wie etwa der in Deutschland vorangetriebene „All-Electric“-Ansatz, für Schwellenländer und Entwicklungsländer nicht realistisch sind. Die Autoren plädieren daher für ein umsetzbares und technologieoffenes Energiekonzept, das fossile Energien, Erneuerbare und sogar Nuklearenergie vereint. Ihre These: Nur durch eine globale Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung der Industrieländer können nachhaltige Lösungen gefunden werden, die gleichzeitig Wachstum und Klimaschutz fördern.
Ein internationaler Ansatz zur Energiefrage
Die Diskussion im Buch hebt hervor, dass eine pauschale „Energiewende“ für Entwicklungsländer nicht möglich ist. Stattdessen betonen die Autoren, dass diese Länder weiterhin ihre CO₂-Emissionen erhöhen dürfen, um Wachstum zu ermöglichen. Dies bedeutet, dass Wohlstand in diesen Regionen nur durch verstärkten Einsatz fossiler Energien, ergänzt durch Carbon Capture-Technologien, erreichbar ist. Den Wohlstandsländern raten die Autoren, massiv in globale Partnerschaften und technologische Entwicklung zu investieren. Ohne diese Unterstützung werde Europas Anstrengung für erneuerbare Energien laut den Autoren verpuffen, da sie nicht die steigende Energiebedarfe der Welt decken können.
Über die Autoren
Franz Josef Radermacher, ein renommierter Mathematiker und Wirtschaftsexperte, leitet das Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung in Ulm und arbeitet in internationalen Gremien wie dem Council of Engineers for the Energy Transition, das direkt dem UN-Generalsekretär zugeordnet ist. Er gilt als Vordenker auf dem Gebiet der ökosozialen Marktwirtschaft. Sein Co-Autor Bert Beyers, erfahrener Journalist und ehemals Redakteur beim NDR, bringt eine klare Perspektive auf die sozialen und wirtschaftlichen Fragen ein, die diese energiepolitische Debatte betreffen. Gemeinsam haben sie bereits in anderen Publikationen komplexe, globale Themen für ein breites Publikum aufbereitet.
Radikale Ideen und praxisnahe Lösungen
Die Autoren scheuen sich nicht, mit provokativen Ansichten zur derzeitigen Klimapolitik aufzutreten. Ihr Appell für pragmatische Lösungen und ihre Abkehr vom deutschen Ideal des vollständigen Umstiegs auf erneuerbare Energien fordert eine offene Diskussion über Energiequellen wie Kernenergie und Carbon Capture. Die Betonung liegt darauf, dass Wohlstand und Klimaschutz durch eine Kombination vielfältiger Energiequellen erreichbar seien. Dabei bleibt das Buch stets realistisch und vermeidet dystopische Szenarien. Es fordert, politische und ökonomische Rahmenbedingungen anzupassen und eine Strategie zu entwickeln, die tatsächlich dem Energiehunger der Welt entspricht.
Ein Aufruf zur globalen Verantwortung
Mit ihrem Ansatz fordern Radermacher und Beyers die Leser zu einem neuen Denken auf, das die Zukunft der Energieversorgung nicht nur national, sondern global begreift. Das Buch vermittelt, dass wohlhabende Nationen eine besondere Verantwortung tragen, sowohl finanziell als auch in der Zusammenarbeit, um eine wachsende Weltbevölkerung angemessen zu unterstützen. In einer Welt, die so stark von Energie abhängig ist, kann eine nachhaltige Zukunft nur durch technologieoffene, pragmatische Lösungen erreicht werden.