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Wall Town Wonders

Wall Town Wonders (Cyborn B.V.)

Mai 2025

Wall Town Wonders ist eine gemütliche Lebenssimulation, in der du eine charmante Stadt von Grund auf aufbaust, schrullige Charaktere durch bezaubernde Quests führst und jedes Detail individuell gestaltest.
Entwickler: Cyborn B.V.
Genre: Simulation / VR
75%
Spielspaß
60%
Wiederspielbarkeit
62%
Langzeitmotivation
85%
Grafik
70%
Umsetzung
Wall Town Wonders ist ein ungewöhnliches Spiel, das vor allem durch seine Idee und Umsetzung punktet.


70%

Wall Town Wonders

Wall Town Wonders hat bei mir sofort Neugier geweckt. Die Idee, eine eigene Stadt an der Wand meines Zimmers zu bauen, klang wie ein Kindheitstraum in moderner Mixed-Reality-Umsetzung. Schon die ersten Minuten im Spiel machten deutlich: Hier steckt viel Liebe zum Detail und ein hohes Maß an Innovation drin. Es ist nicht einfach ein weiteres Aufbauspiel – es ist ein ungewöhnlicher Hybrid aus City-Builder, Minispielsammlung und Rauminteraktion.

Die Illusion, dass meine Wand lebendig wird, funktionierte direkt beim Einstieg überraschend gut. Kleine Gebäude wuchsen förmlich aus dem Putz, animierte Bewohner liefen zwischen ihnen herum, und ich konnte mit einfachen Gesten eingreifen. Ein wirklich starker Einstieg, der Lust auf mehr macht – zumindest anfangs.

Gameplay: Solide Grundidee mit Luft nach oben

Das Kernkonzept ist schnell erklärt: Man baut Gebäude, sammelt Ressourcen und entwickelt die Stadt Schritt für Schritt weiter. Viele Spielmechaniken wirken vertraut, wurden aber neu interpretiert – vor allem durch die Mixed-Reality-Komponente. Einzelne Aktionen wie das Aktivieren von Produktionsstätten oder das Einsammeln von Erträgen laufen über kleine Interaktionen ab, teils sogar durch Minispiele.

Diese Minispiele sind anfangs spaßig und eine nette Abwechslung, doch mit der Zeit fehlte mir die nötige Tiefe. Die Aufgaben wiederholen sich schnell, und neue Gebäude oder Stadtteile bringen wenig wirklich neue Mechaniken mit sich. Trotzdem: Die Steuerung ist intuitiv und die Spielfortschritte motivieren in den ersten Stunden sehr.

Ein besonderes Feature ist die Art, wie man durch die Stadt navigiert – nämlich per Heißluftballon. Das klingt erstmal wie ein Gimmick, fühlt sich im Spiel aber überraschend immersiv an. Es gibt mir das Gefühl, über meiner eigenen kleinen Metropole zu schweben, während ich Entscheidungen treffe. Die Interaktion mit der Spielwelt geschieht fast vollständig über Gesten und Blicksteuerung, was gut funktioniert, solange das Tracking mitmacht.

Technik und Mixed Reality: Beeindruckend, mit kleinen Schwächen

Technisch macht Wall Town Wonders einen sehr modernen Eindruck. Die Mixed-Reality-Umsetzung ist für ein Spiel dieses Umfangs erstaunlich präzise. Gebäude platzieren sich recht genau an der Wand, die Lichtverhältnisse im Raum werden gut eingebunden, und die Stadt fühlt sich tatsächlich wie Teil meines Wohnzimmers an.

Allerdings gibt es auch hier kleinere Schwächen. In manchen Situationen hatte ich Tracking-Probleme, was vor allem bei präzisen Platzierungen nervig sein kann. Auch das Scannen der Wand funktionierte nicht immer beim ersten Anlauf – aber das ist bei der aktuellen Hardware-Generation fast schon Standard. Abgesehen davon lief das Spiel stabil, ohne merkliche Performanceeinbrüche.

Grafik und Sound: Charmant, aber nicht überambitioniert

Visuell erinnert Wall Town Wonders an eine Mischung aus Diorama und Modellbahnwelt. Die Grafik ist nicht fotorealistisch, sondern stilisiert – aber genau das passt zum Konzept. Alles wirkt stimmig, durchdacht und liebevoll animiert. Besonders gefallen haben mir kleine Details, wie die Animationen der Bewohner oder die Beleuchtung bei Nacht.

Der Soundtrack ist zurückhaltend, aber stimmig. Musik und Umgebungsgeräusche untermalen das Geschehen angenehm, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Nach einigen Stunden wünschte ich mir allerdings etwas mehr Abwechslung – sowohl musikalisch als auch bei den Soundeffekten.

Langzeitmotivation: Charmanter Anfang, aber danach?

In den ersten Stunden hatte ich eine Menge Spaß mit Wall Town Wonders. Ich war motiviert, meine Stadt zu erweitern, neue Gebäude freizuschalten und die Interaktionen auszuprobieren. Doch mit zunehmender Spielzeit ließ der Reiz nach. Das lag vor allem daran, dass neue Inhalte sich oft nur marginal von bereits Bekanntem unterschieden. Es fehlen echte Gameplay-Überraschungen oder strategische Tiefe, um langfristig bei der Stange zu bleiben.

Was das Spiel dennoch rettet, ist sein entspannter Charakter. Wer keine tiefgreifenden Wirtschaftssimulationen erwartet, sondern ein ruhiges, charmantes Spiel für zwischendurch sucht, wird hier durchaus zufrieden sein. Die Möglichkeit, regelmäßig neue kleine Aufgaben zu erledigen und die Stadt über längere Zeit wachsen zu sehen, bringt immerhin eine gewisse Grundmotivation mit.

Wiederspielbarkeit: Eher begrenzt

Ein großer Pluspunkt ist die Immersion – doch sobald man die meisten Gebäude freigeschaltet und die Interaktionen durchgespielt hat, gibt es wenig Anreiz, von vorn zu beginnen. Es fehlt ein Sandbox-Modus mit echten Herausforderungen oder alternative Szenarien, um die Wiederspielbarkeit wirklich attraktiv zu machen. Auch ein kompetitiver oder kooperativer Modus mit anderen Spielern wäre denkbar gewesen, wurde aber nicht umgesetzt.

Cyborn B.V.: Kreative Köpfe mit Ambitionen

Der Entwickler und Publisher Cyborn B.V. ist kein Unbekannter. Mit Projekten wie Hubris im VR-Bereich hat das Studio bereits seine technischen Ambitionen gezeigt. Wall Town Wonders ist ein weiterer Beleg dafür, dass Cyborn sich in neue Richtungen wagt – und mit diesem Spiel beweist das Team erneut Mut zur Innovation. Auch wenn nicht alles perfekt funktioniert, ist der kreative Ansatz erfrischend und macht Lust auf kommende Projekte des Studios.

Fazit: Eine charmante Spielerei mit Raum für mehr

Wall Town Wonders ist ein ungewöhnliches Spiel, das vor allem durch seine Idee und Umsetzung punktet. Die Kombination aus Stadtaufbau, Minispielen und Mixed Reality ist in dieser Form einzigartig. Spielerisch bleibt es eher flach und richtet sich klar an eine Zielgruppe, die entspannte Unterhaltung und Technik-Spielereien mag.

Wer tiefgehende Strategie oder endlose Inhalte sucht, wird schnell an Grenzen stoßen. Doch wer Lust hat, seiner Wand neues Leben einzuhauchen und dabei ein bisschen zu bauen, zu beobachten und zu interagieren, wird mit Wall Town Wonders gut unterhalten. Ich sehe es als charmante Erweiterung meines Wohnzimmers – mehr nicht, aber auch nicht weniger.

Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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