pedalverse (FuristicStudio)
November 2024
pedalverse
Das PC-Spiel pedalverse, entwickelt und veröffentlicht von FuristicStudio, hat mich mit seinem innovativen Konzept direkt begeistert. Eine Welt, in der Mountainbike-Downhill-Rennen und FPV-Drohnenfliegen miteinander verschmelzen, klingt auf dem Papier schon spannend. Doch wie schlägt sich dieses Indie-Spiel in der Praxis? Bereits nach den ersten Spielstunden wurde mir klar: pedalverse ist mehr als nur ein Spiel – es ist eine Erfahrung. Die Kombination aus rasanten Abfahrten, atemberaubenden Landschaften und der Möglichkeit, die Welt aus der Vogelperspektive einer Drohne zu erkunden, macht das Spiel zu einem besonderen Erlebnis.
Gameplay und Spielmechanik
Was mich am meisten fasziniert hat, ist die Dualität des Gameplays. Auf der einen Seite gibt es die Mountainbike-Downhill-Sequenzen, bei denen Geschwindigkeit, Geschick und Präzision gefragt sind. Jede Strecke hat ihren eigenen Charakter: enge Kurven, weite Sprünge und schwierige Hindernisse, die alle meine Fähigkeiten forderten. Die dynamischen Wetterbedingungen wie Regen, Schnee oder Nebel bringen zusätzliche Herausforderungen mit sich und sorgen dafür, dass sich keine Strecke gleich anfühlt.
Auf der anderen Seite steht der FPV-Drohnenmodus, der dem Spiel eine ganz neue Dimension verleiht. Hier konnte ich mich frei in der Welt bewegen, versteckte Geheimnisse entdecken oder einfach spektakuläre Stunts aus der Luft ausführen. Besonders gut fand ich, dass beide Modi nahtlos ineinander übergehen. Mit nur einem Tastendruck kann man vom Boden abheben und sich in die Lüfte schwingen. Dieses Wechselspiel zwischen Boden und Luft schafft eine völlig neue Spielerfahrung, die ich so noch in keinem anderen Spiel erlebt habe.
Welt und Erkundung
Die Welt von pedalverse ist eine wahre Augenweide. FuristicStudio hat hier ein semi-offenes Weltdesign geschaffen, das mich ständig dazu motivierte, neue Gebiete zu entdecken. Von dichten Wäldern über felsige Berghänge bis hin zu ruhigen Tälern ist die Vielfalt beeindruckend. Besonders schön fand ich die Integration von geheimen Pfaden und Bonuszonen, die oft nur mit der Drohne erreicht werden können. Dadurch entstand eine spannende Verbindung zwischen Erkundung und den eigentlichen Wettkämpfen.
Ein weiteres Highlight war der Tag-Nacht-Zyklus. Es hat einen besonderen Reiz, eine Strecke bei Tageslicht zu meistern und dann bei Nacht, wenn nur der Lichtkegel meiner Drohne oder die Stirnlampe meines Fahrers den Weg erhellten. Diese Dynamik macht die Welt lebendig und abwechslungsreich.
Grafik und Sounddesign
Die Grafik von pedalverse ist für ein Indie-Spiel beeindruckend. Die Umgebungen wirken detailliert und liebevoll gestaltet. Besonders die Licht- und Schatteneffekte, die bei Sonnenuntergängen oder in dunklen Wäldern zur Geltung kommen, haben mich immer wieder staunen lassen. FuristicStudio hat hier wirklich Wert auf Atmosphäre gelegt.
Auch das Sounddesign trägt erheblich zur Immersion bei. Der Soundtrack kombiniert entspannte Melodien mit spannenden Beats, die perfekt zur jeweiligen Spielsituation passen. Die Geräusche der Reifen auf verschiedenen Untergründen, das Rauschen des Windes oder das Surren der Drohne wirken realistisch und tragen zur Atmosphäre bei.
Steuerung und Technik
Die Steuerung von pedalverse ist insgesamt gelungen. Besonders das Mountainbiking fühlt sich dynamisch und präzise an. Jeder Sprung, jede Kurve und jede Bodenwelle ist spürbar, was ein realistisches Fahrgefühl vermittelt. Auch die Drohnensteuerung hat mir gut gefallen, obwohl sie eine kurze Eingewöhnungszeit erfordert. Nach ein paar Minuten fühlte ich mich jedoch sicher und konnte die beeindruckenden Flugmanöver genießen.
Technisch ist das Spiel solide, wenn auch nicht perfekt. Auf maximalen Grafikeinstellungen kam es gelegentlich zu kleinen Frame-Drops, besonders in Bereichen mit vielen Details oder dynamischen Wetterwechseln. Dies war jedoch kein größeres Problem und ließ sich durch das Heruntersetzen der Grafikeinstellungen auf „Hoch“ leicht beheben. Bugs oder Abstürze sind mir während meiner Spielzeit nicht begegnet.
Der Entwickler FuristicStudio
Hinter pedalverse steht das Indie-Studio FuristicStudio, das von zwei Brüdern gegründet wurde, die ihre Leidenschaft für Extremsport und Gaming teilen. Ihre Vision war es, ein Spiel zu schaffen, das die Freiheit und die Herausforderungen des Mountainbikens und Drohnenfliegens kombiniert. Was mir besonders imponiert hat, ist die Liebe zum Detail, die sich in jedem Aspekt des Spiels widerspiegelt. Für ein kleines Studio ist es beeindruckend, ein solch ambitioniertes Projekt so erfolgreich umzusetzen.
Kritikpunkte und Verbesserungsmöglichkeiten
Auch wenn mich pedalverse begeistert hat, gibt es einige Aspekte, die verbesserungswürdig sind. So könnte die Langzeitmotivation noch stärker ausgebaut werden, etwa durch mehr Freischaltmöglichkeiten oder individuelle Anpassungen für Bikes und Drohnen. Die Online-Multiplayer-Funktion ist zwar vorhanden, wirkt jedoch noch etwas rudimentär und könnte durch weitere Modi oder Ranglisten aufgewertet werden.
Ein weiterer Punkt ist das Tutorial. Dieses erklärt zwar die Grundlagen, lässt aber einige fortgeschrittene Techniken und Tipps aus, die vor allem im Drohnenmodus hilfreich gewesen wären. Für Neueinsteiger könnte das zu einer steileren Lernkurve führen.
Fazit
pedalverse ist ein erfrischendes und innovatives Spiel, das vor allem durch seine einzigartige Mischung aus Mountainbiking und FPV-Drohnenfliegen überzeugt. Die detailreiche Welt, die dynamischen Wetterbedingungen und die nahtlose Integration der beiden Spielmodi machen es zu einem besonderen Erlebnis. Zwar gibt es kleine Schwächen in der Langzeitmotivation und im technischen Bereich, doch insgesamt hat FuristicStudio hier ein beeindruckendes Werk geschaffen, das Indie- und Extremsport-Fans gleichermaßen begeistern dürfte.