Über die Würde der Gletscher (Sonderzahl)
Oktober 2024
Über die Würde der Gletscher
In Über die Würde der Gletscher von Johannes Schmidl begegnet uns ein poetisch-essayistisches Werk, das eine Brücke zwischen Wissenschaft, Umweltschutz und persönlicher Reflektion schlägt. Schmidl, Physiker und Experte für erneuerbare Energien, wählt die schwindenden Gletscher als symbolträchtigen Schauplatz für seine Appelle an eine nachhaltigere Welt. Der Autor führt uns in eine Welt des Umweltschutzes, nicht nur durch faktenbasierte Argumente, sondern durch bewegende Bilder und tiefgehende Beobachtungen, die zum Nachdenken anregen.
Eine poetische Reflexion über die Gletscher und ihre Bedeutung
Das Buch beginnt mit einer eindrucksvollen Erzählung, die Schmidl vor rund 40 Jahren erlebt hat – eine nächtliche Wanderung auf einen Alpengipfel. In der kühlen Stille, umgeben vom Licht des Mondes, beschreibt Schmidl die Gletscher als stillen Zeugen der Zeit und Natur. Doch diese atemberaubende Kulisse bleibt nicht nur Kulisse: Sie wird zu einem emotionalen Anker für seine weiteren Gedanken. Die Gletscher stehen für eine „Weiterwohnlichkeit der Welt“, eine Welt, die ihre Balance zu verlieren droht, wenn wir als Gesellschaft nicht nachhaltig handeln.
Ein Plädoyer für die Energiewende
Schmidl verweist in seinem Essay auf die Bedeutung erneuerbarer Energien als alternative und gerechtere Ressource für alle Menschen. Diese Energien sind nicht monopolisierbar – die Sonne scheint und die Winde wehen für alle. Gerade diese zugängliche, kollektive Natur der erneuerbaren Energien hebt Schmidl hervor und stellt sie dem begrenzten, oft umkämpften Potenzial fossiler Ressourcen gegenüber. Er betont, dass eine nachhaltige Energiewende, wie sie im Pariser Abkommen angestrebt wird, nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig ist. Dabei bleibt Schmidl optimistisch und hält an der Hoffnung fest, dass die Katastrophe noch aufzuhalten ist.
Ein emotionaler Appell, der nicht utopisch ist
Besonders beeindruckend ist die Fähigkeit des Autors, zwischen Optimismus und Realität zu balancieren. Die Gletscher, die vor Jahren noch existierten, sind heute zum Teil verschwunden, und auch die Schneefelder, die einst den Berg bedeckten, sind dem Klimawandel zum Opfer gefallen. Schmidl verleiht den Gletschern in seinem Werk eine Stimme und verdeutlicht, dass die Natur sich nicht von wissenschaftlichem Wissen allein retten lässt. Emotionale Verbundenheit und ein Sinn für Verantwortung sind für ihn unerlässlich, um wirklich eine Veränderung herbeizuführen.
Über den Autor Johannes Schmidl
Johannes Schmidl, geboren 1963 in Osttirol, hat Physik und Philosophie in Graz und Technischen Umweltschutz in Wien studiert. Als Experte für erneuerbare Energien arbeitete er unter anderem in Nepal und Tibet, um die nachhaltige Energieversorgung in diesen Regionen zu fördern. Seine Werke zeichnen sich durch eine enge Verknüpfung von technischen Fachkenntnissen und utopischen Idealen aus, was auch in Über die Würde der Gletscher eindrucksvoll zur Geltung kommt. Dabei versteht er es, wissenschaftliche Erkenntnisse mit literarischer Reflexion zu verbinden und den Leser emotional zu erreichen.
Ein Buch für alle, die über Nachhaltigkeit nachdenken
Über die Würde der Gletscher richtet sich an alle, die über ihren eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit nachdenken möchten. Es ist kein wissenschaftlicher Abgesang auf die Gletscher, sondern ein Werk, das Hoffnung auf eine bessere, nachhaltigere Zukunft macht. Schmidl zeigt auf, dass es uns Menschen möglich ist, die Erderwärmung zu begrenzen, wenn wir mutig sind und auf erneuerbare Ressourcen setzen.
Fazit: Ein literarisches und wissenschaftliches Werk mit Botschaft
Schmidls Essay ist mehr als eine Abhandlung über Umweltwissenschaft. Er schafft es, durch seine poetische Sprache eine tiefgehende Wirkung beim Leser zu erzeugen und ihm die Dringlichkeit der Energiewende vor Augen zu führen. Über die Würde der Gletscher ist ein Buch, das nachhaltiges Denken nicht nur theoretisch vermittelt, sondern auch auf emotionaler Ebene bewegt.