Dirty Diana: Das Erwachen (Rowohlt)
Oktober 2024
Dirty Diana: Das Erwachen
In Dirty Diana: Das Erwachen begleiten wir Diana, eine Frau in ihren Vierzigern, die sich in einer festgefahrenen Ehe wiederfindet. Sie ist Mutter, Ehefrau und ehemalige Künstlerin – Rollen, die einst klar waren, aber mit der Zeit zu ersticken scheinen. Der Verlust von Intimität und Leidenschaft zwischen ihr und ihrem Mann Oliver treibt sie dazu, ihre eigene sexuelle Identität neu zu erkunden. Dieser Roman, der von Jen Besser und Shana Feste verfasst wurde, ist der Auftakt einer Trilogie, die auf einem erfolgreichen Podcast basiert und eine geplante Verfilmung mit Demi Moore in der Hauptrolle beinhaltet.
Eine Reise zu sich selbst
Diana findet auf einem Trödelmarkt ein altes Foto ihres ehemaligen Liebhabers Jasper. Diese Begegnung weckt tief verborgene Erinnerungen und Gefühle, die sie dazu motivieren, ein altes Kunstprojekt wieder aufzunehmen. In diesem Projekt haben Frauen die Möglichkeit, offen über ihre erotischen Fantasien zu sprechen. Durch diese Reise in die verborgenen Wünsche anderer Frauen hofft Diana, ihre eigene Sexualität neu zu entdecken und ihre Ehe mit Oliver zu beleben. Die zentrale Frage, die das Buch aufwirft, lautet: Wie gehen wir mit der sich wandelnden Erotik und den Veränderungen in Langzeitbeziehungen um?
Ehrliche und mutige Themen
Was dieses Buch besonders auszeichnet, ist der unzensierte und mutige Umgang mit weiblichem Begehren und der Ehrlichkeit, die es in Bezug auf die Herausforderungen einer langjährigen Beziehung bietet. Die Autorinnen schaffen es, diese ernsthaften Themen auf eine humorvolle und zugleich tiefgründige Weise zu beleuchten. Besonders die sexuelle Selbstfindung von Frauen in der Mitte ihres Lebens wird hier eindrucksvoll thematisiert. Diana hinterfragt nicht nur die Beziehung zu Oliver, sondern auch ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte, die im Laufe der Jahre verschüttet wurden.
Erotik ohne Klischees
Das Buch ist durchaus erotisch, jedoch niemals plump oder vulgär. Die Sexszenen sind realistisch und ohne übermäßige Beschönigungen, was dem Roman Authentizität verleiht. Dabei wird auch die Balance zwischen Humor und Erotik gehalten, sodass das Buch einerseits zum Nachdenken anregt, andererseits aber auch unterhaltsam bleibt. Diese Mischung aus Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit macht das Lesen angenehm und fesselnd. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Protagonistin als starke Frau dargestellt wird, die sich den Herausforderungen in ihrem Leben mutig stellt.
Über die Autorinnen
Jen Besser und Shana Feste sind seit ihrer Kindheit befreundet und entwickelten die Idee zu Dirty Diana zunächst als Podcast. Dieser stieß auf große Resonanz und erreichte Platz 1 der Apple-Podcast-Charts. Die beiden Autorinnen sind bekannt dafür, Tabuthemen zu brechen und das weibliche Begehren ins Zentrum ihrer Werke zu stellen. In ihrem Debütroman behandeln sie nicht nur Erotik, sondern auch die alltäglichen Herausforderungen des Frauseins in der modernen Welt. Jen Besser arbeitet als Lektorin und Verlagsleiterin, während Shana Feste als Regisseurin und Drehbuchautorin tätig ist. Zusammen haben sie mit Dirty Diana: Das Erwachen ein Werk geschaffen, das Frauen ermutigt, ihre eigene Sexualität und Wünsche zu erkunden.
Fazit
Dirty Diana: Das Erwachen ist ein mutiger und ehrlicher Roman, der tief in die Seele einer Frau eintaucht, die nach Jahren in ihrer Ehe ihre eigene Sexualität neu entdeckt. Es ist eine Geschichte über weibliches Begehren, Intimität und den Mut, die eigenen Wünsche nicht zu unterdrücken, sondern ihnen Raum zu geben. Das Buch ist leicht zu lesen, bietet jedoch genügend Tiefe, um zum Nachdenken anzuregen. Wenn du auf der Suche nach einer erotischen, aber dennoch tiefgründigen Geschichte bist, die sich mit den Realitäten und Herausforderungen des Lebens auseinandersetzt, dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich. Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung dieser vielversprechenden Trilogie.
Dieses Buch ist nicht nur eine fesselnde Lektüre, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur weiblichen Selbstfindung und Selbstermächtigung.