StartBücher & ComicsPolitik & GeschichteKein bisschen Frieden: Eine Rebellion gegen die Wehrpflicht

Kein bisschen Frieden: Eine Rebellion gegen die Wehrpflicht

Kein bisschen Frieden (Edition Einwurf)

Oktober 2024

Die frühen 1980er-Jahre waren politisch ereignisreich und turbulent.
Autor: Christoph Bausenwein
Genre: Politik
85%
Umfang
78%
Schreibstil
92%
Thema
80%
Lesbarkeit
70%
Buchcover
70%
Illustrationen
Kein bisschen Frieden ist ein tiefgründiges, persönliches und hochpolitisches Buch, das den Leser nicht unberührt lässt.


79%

Kein bisschen Frieden

Das Buch Kein bisschen Frieden von Christoph Bausenwein ist nicht nur eine spannende Zeitreise in die 1980er-Jahre, sondern auch ein aufrüttelnder Blick auf ein Thema, das gerade wieder an Aktualität gewinnt: die Wehrpflicht. In einer Welt, in der sich politische Konflikte und militärische Bedrohungen erneut zuspitzen, fragt Bausenwein, ob es Zeit ist, die Wehrpflicht wieder einzuführen. Sein Werk bietet nicht nur eine biografische Erzählung, sondern auch eine tiefgehende Analyse der Beweggründe der sogenannten „Totalverweigerer“.

Die Geschichte der Totalverweigerung

Im Mittelpunkt des Buches stehen jene Männer, die sich in der Zeit der geteilten Deutschen Staaten, sowohl in der BRD als auch in der DDR, weigerten, den Kriegs- oder Zivildienst zu leisten. Sie sahen beides als Zwang an, dem sie sich aus moralischen Gründen widersetzten. Interessant ist, dass Bausenwein selbst zu diesen Totalverweigerern gehörte, was der Geschichte eine authentische und sehr persönliche Note verleiht. Sein eigener Erfahrungsbericht über Gefängnisaufenthalte und die ständigen Auseinandersetzungen mit den staatlichen Autoritäten zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Hier wird spürbar, wie belastend die Konsequenzen der Totalverweigerung waren, und wie stark der Glaube an den Frieden und die moralische Überzeugung diese Männer getragen hat.

Zeitgeist der 1980er-Jahre

Die frühen 1980er-Jahre waren eine Zeit des politischen Aufruhrs. Friedensbewegungen, Proteste gegen Atomkraft und militärische Aufrüstung sowie alternative gesellschaftliche Strömungen prägten das politische Klima. Bausenwein nimmt uns mit in diese bewegte Zeit und zeigt auf, wie eng die Totalverweigerung mit anderen Protestbewegungen verbunden war. Es wird deutlich, dass die Verweigerung nicht nur eine persönliche Entscheidung war, sondern eingebettet in größere gesellschaftliche Bewegungen, die sich gegen staatliche und militärische Strukturen auflehnten.

Christoph Bausenwein: Der Autor

Christoph Bausenwein ist nicht nur Historiker und Philosoph, sondern auch Autor zahlreicher Sachbücher. Bekannt wurde er durch Werke wie Geheimnis Fußball, in dem er die Faszination für diesen Sport analysierte. Doch Kein bisschen Frieden ist mehr als nur ein weiteres historisches Sachbuch. Es ist auch die politische Biografie eines Mannes, der bereit war, für seine Überzeugungen in den Konflikt mit dem Staat zu treten. In der heutigen Diskussion über die Wiedereinführung der Wehrpflicht liefert er wertvolle Impulse und zeigt, warum die Frage der Wehrpflicht nichts an ihrer Brisanz verloren hat.

Gegenwärtige Relevanz

Mit Blick auf aktuelle politische Entwicklungen, insbesondere in Europa, stellt das Buch die Frage: Ist die Wehrpflicht heute wieder notwendig? Angesichts der zunehmenden Spannungen, insbesondere durch den russischen Angriff auf die Ukraine, wird diese Debatte neu entfacht. Bausenwein liefert keine einfachen Antworten, sondern fordert den Leser auf, sich selbst Gedanken über den Stellenwert von Dienstpflicht und Wehrdienst zu machen. Das Buch verknüpft geschickt historische Rückblicke mit aktuellen politischen Fragen und bietet dadurch eine umfassende Analyse.

Fazit

Kein bisschen Frieden ist ein tiefgründiges, persönliches und hochpolitisches Buch, das den Leser nicht unberührt lässt. Es zeigt die Kraft von Überzeugungen und die Konsequenzen, die Menschen bereit waren, in den 1980er-Jahren für den Frieden in Kauf zu nehmen. Gleichzeitig ist es ein Weckruf an die heutige Gesellschaft, sich der Verantwortung für den Frieden bewusst zu werden. Das Buch ist klar strukturiert und gut lesbar, auch wenn die Länge von über 500 Seiten manchmal etwas überwältigend wirkt. Dennoch lohnt sich jede Seite für alle, die sich für politische Geschichte, Friedensbewegungen und die gegenwärtige Diskussion um die Wehrpflicht interessieren.

Bausenweins Werk schafft es, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen und uns daran zu erinnern, dass der Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Wer sich intensiver mit den Themen Wehrdienst, Zivildienst und Totalverweigerung auseinandersetzen möchte, wird in diesem Buch auf fundierte und gut recherchierte Inhalte stoßen.

Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
DIESES KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Mediennerd.de unterstützt

Werbung

WERBUNG: Dieses Produkt und Produkte / Dienstleistungen und Vorstellungen auf Mediennerd.de wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt oder ich habe für die Erstellung eine Vergütung erhalten. (Ab 02/2025 nicht mehr) Die Bewertungen spiegeln trotzdem meine persönliche Meinung wider.

*Affiliate -Links

*AFFILIATE-LINKS: Dieser Beitrag und  Beiträge, Vorstellungen auf Mediennerd.de enthalten Affiliate-Links. Beim Kauf über einen dieser Links erhielt ich eine Provision. (Ab 02/2025 nicht mehr). Das beeinflusst meine Meinung nicht.

AKTUELLE GEWINNSPIELE