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Cellini – Ein Leben im Furor

Cellini – Ein Leben im Furor (Verlag Klaus Wagenbach)

September 2024

Die Kunstgeschichte zeigte sich vom Leben des Benvenuto Cellini, dem überragenden Skulpteur der Renaissance, gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen.
Autor: Andreas Beyer
Genre: Biografie
82%
Umfang
89%
Schreibstil
85%
Thema
88%
Lesbarkeit
78%
Buchcover
60%
Illustrationen
Ein Muss für alle, die sich für die Renaissance, ihre Kunst und ihre oft widersprüchlichen Figuren interessieren.


81%

Cellini – Ein Leben im Furor

Benvenuto Cellini, ein Name, der in der Kunstgeschichte der Renaissance für Genialität, Exzess und Dramatik steht. In Andreas Beyers Biografie Cellini – Ein Leben im Furor, die im Klaus Wagenbach Verlag erschienen ist, taucht der Leser tief in das Leben dieses exzentrischen Künstlers ein. Cellini war nicht nur ein Meister seines Handwerks, sondern auch ein Mensch, der an den moralischen und gesellschaftlichen Normen seiner Zeit rüttelte.

Eine Biografie voller Dramatik

Schon beim ersten Aufschlagen des Buches spürt man, dass es sich hier nicht um eine herkömmliche Künstlerbiografie handelt. Cellini, Schöpfer des berühmten Perseus und der Saliera, lebte ein Leben voller Widersprüche. Er war Mörder und Dieb, aber auch ein Künstler, der sich mit filigraner Präzision in seinen Werken verewigte. Andreas Beyer gelingt es, diese Dualität eindrucksvoll darzustellen. Die Balance zwischen Cellinis künstlerischer Genialität und seinen gewalttätigen, oft unkontrollierbaren Ausbrüchen wird auf jeder Seite spürbar. Es ist eine Biografie, die mehr als nur Fakten präsentiert; sie taucht tief in die Psyche eines Mannes ein, der keine Grenzen kannte – weder in seiner Kunst noch in seinem Leben.

Der Autor Andreas Beyer

Beyer, Professor für Kunstgeschichte und Experte für die Renaissance, bringt in diesem Buch seine ganze Erfahrung und sein tiefes Verständnis für diese Epoche mit ein. Als Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte und Professor an der Universität Basel hat er zahlreiche Werke zur Kunst und Kultur des 16. Jahrhunderts veröffentlicht. Seine wissenschaftliche Expertise ist in Cellini – Ein Leben im Furor deutlich spürbar, ohne dass die Lektüre trocken oder akademisch wirkt. Vielmehr schafft er es, die Intensität und Dramatik von Cellinis Leben in einem lebendigen Erzählstil einzufangen.

Ein Blick auf Cellinis Vita

Cellinis Leben basiert nicht nur auf den Erzählungen anderer, sondern auf seinem eigenen Werk, der Vita. Diese autobiografische Schrift hat in der Geschichte für viel Aufsehen gesorgt. Sie enthält Episoden, die später oft als übertrieben oder rein fiktiv betrachtet wurden. Beyer zeigt jedoch, dass diese Passagen weniger als Übertreibungen denn als authentische Zeugnisse von Cellinis unverhohlenem Lebenshunger betrachtet werden sollten. Der Künstler war ein Mensch, der das Leben in all seinen Extremen erlebte – und genau das macht ihn heute noch so faszinierend.

Die Abgründe und Höhen eines Genies

Die Darstellung Cellinis in dieser Biografie beschränkt sich nicht auf seine künstlerischen Leistungen. Vielmehr wird der Mensch hinter den Kunstwerken beleuchtet. Cellini war nicht nur ein Schöpfer, sondern auch ein Zerstörer. Seine Fähigkeit, sich über Konventionen hinwegzusetzen, zeigt sich sowohl in seinen Werken als auch in seinen Taten. Die Biografie ist gespickt mit Anekdoten aus seinem Leben, die gleichermaßen faszinieren wie abschrecken. Es ist ein Porträt eines Mannes, der sich immer wieder in extreme Situationen begab und dabei den Bogen oft überspannte.

Ein Leben zwischen Genie und Wahnsinn

Andreas Beyer gelingt es, die Komplexität von Cellinis Charakter zu erfassen. Cellini war ein Mann der Extreme: Als Künstler schuf er Werke, die bis heute beeindrucken, als Mensch lebte er in einem ständigen Furor, einem Zustand zwischen Raserei und Leidenschaft. Beyers Biografie zeigt, wie eng Genie und Wahnsinn beieinander liegen können. Dies macht das Buch zu einer spannenden Lektüre, die weit über die bloße Aufzählung von Lebensdaten hinausgeht.

Fazit

Cellini – Ein Leben im Furor ist ein intensives, packendes Buch, das sowohl Kunstliebhaber als auch Geschichtsinteressierte in seinen Bann ziehen wird. Andreas Beyer zeigt nicht nur das außergewöhnliche Talent des Renaissance-Künstlers, sondern auch die dunklen Seiten seines Charakters. Es ist ein Buch, das Cellini als das zeigt, was er war: ein Mann, der sich nie an die Regeln hielt und dessen Leben eine untrennbare Verbindung von Schöpfung und Zerstörung darstellte. Die knapp 224 Seiten sind dabei mit über 60 Abbildungen versehen, die Cellinis Werke in den Vordergrund rücken und das Leseerlebnis bereichern.

Ein Muss für alle, die sich für die Renaissance, ihre Kunst und ihre oft widersprüchlichen Figuren interessieren.

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