Perspektiven auf das Mittelalter ist ein Buch aus dem UTB Verlag und erschien am 12. August 2024.
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Perspektiven auf das Mittelalter
Ein neuer Blick auf die Geschichte des Mittelalters Der Band bietet wesentliche fachliche und fachdidaktische Grundlagen zur Epoche des Mittelalters und greift dabei neue Forschungstrends und Fragestellungen auf. Vermeintlich klassische Themen wie etwa die Stadt im Mittelalter werden für den Geschichtsunterricht „gegen den Strich gebürstet“: Beispiele sind Córdoba, Venedig und Aleppo. Der Band biete eine umfassende Einführung in die historische Epoche Mittelalter. Er erschließt die gesellschaftliche Relevanz des Themas und zeigt neue Wege zur Behandlung des Themas im Geschichtsunterricht. utb+: Leser:innen erhalten zusätzlich zum Buch noch einen interaktiven Zeitstrahl, um den Stoff zu wiederholen und sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Erhältlich über utb.de
„Perspektiven auf das Mittelalter“ ist ein äußerst spannendes und lehrreiches Werk aus dem UTB-Verlag, das einen frischen Blick auf eine der faszinierendsten Epochen der europäischen Geschichte wirft. Mit diesem Buch schaffen es die Herausgeber Monika Fenn und Peter Riedel, sowohl Fachwissenschaftlern als auch Geschichtsinteressierten neue Ansätze und Perspektiven auf das Mittelalter nahezubringen. Besonders gefällt mir der Mix aus fundierten wissenschaftlichen Analysen und praxisorientierten Vorschlägen für den Geschichtsunterricht. Das Buch ist in der UTB-Reihe „Starter Geschichte“ erschienen, was bereits darauf hinweist, dass es sich um ein Einstiegswerk für Studierende und Lehrende handelt. Dennoch ist es kein oberflächlicher Überblick, sondern bietet tiefergehende Einblicke in die mittelalterliche Gesellschaft und ihre Strukturen. So wird der Leser beispielsweise mit Themen wie der mittelalterlichen Stadtentwicklung in Córdoba, Venedig und Aleppo konfrontiert – drei Städte, die auf den ersten Blick nicht unbedingt als „klassische“ mittelalterliche Städte bekannt sind, aber im Kontext der damaligen Handels- und Machtverhältnisse eine herausragende Rolle spielten. Dieser Ansatz, traditionelle Sichtweisen zu hinterfragen und neue, weniger bekannte Perspektiven auf das Mittelalter zu eröffnen, macht das Buch besonders wertvoll.
Was mich persönlich am meisten beeindruckt hat, ist die Vielseitigkeit des Werkes. Es ist in drei große Abschnitte unterteilt, die jeweils unterschiedliche Zugänge zur Thematik bieten: die Fachwissenschaft, die Geschichtskultur und die Unterrichtspraxis. Diese klare Struktur hilft dabei, sich schnell in den verschiedenen Themenfeldern zurechtzufinden. Der wissenschaftliche Teil liefert fundierte Einblicke in die Gesellschaftsstrukturen des Mittelalters, beispielsweise in Bezug auf Herrschaft und Partizipation, wie Bea Lundt es in ihrem Beitrag detailliert beschreibt. Diese Kapitel sind durchweg auf hohem Niveau geschrieben und eignen sich hervorragend für Studierende der Geschichtswissenschaften. Ein weiterer Aspekt, der für mich besonders wertvoll ist, ist der Abschnitt zur Geschichtskultur. Hier gehen die Autoren auf die Rezeption des Mittelalters in der modernen Populärkultur ein, ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es wird beispielsweise beleuchtet, wie Mittelaltermärkte und Reenactment-Veranstaltungen im Schulunterricht sinnvoll genutzt werden können, um historische Inhalte lebendig zu machen. Gerade für Lehrer und Lehramtsstudierende, die innovative Methoden im Geschichtsunterricht suchen, bietet dieser Abschnitt viele wertvolle Impulse. Christina Sachs’ Kapitel über das Mittelalter in den sozialen Medien hat mich besonders interessiert, da es aufzeigt, welche Potenziale digitale Medien für das historische Lernen bieten.
Neben den fachlich fundierten Inhalten gefällt mir auch die didaktische Aufbereitung des Werkes. Die Leser haben nicht nur Zugang zu den Inhalten im Buch, sondern können auch auf digitale Zusatzmaterialien wie interaktive Zeitstrahlen zugreifen. Diese multimedialen Ergänzungen machen es einfacher, die behandelten Themen zu vertiefen und zu wiederholen – ein klarer Pluspunkt für den Unterricht oder das Selbststudium. Die Herausgeber Monika Fenn und Peter Riedel bringen beide langjährige Erfahrung in der Geschichtsdidaktik mit. Monika Fenn ist Professorin für Didaktik der Geschichte an der Universität Potsdam, während Peter Riedel als Lehrkraft für besondere Aufgaben ebenfalls in der Geschichtsdidaktik tätig ist. Diese fachliche Expertise spiegelt sich in der präzisen und gut strukturierten Art und Weise wider, in der die verschiedenen Themen des Mittelalters aufgearbeitet werden.
Was mir besonders gut an diesem Buch gefällt, ist, dass es weit über die reine Faktenvermittlung hinausgeht. Es regt dazu an, die eigene Wahrnehmung des Mittelalters zu hinterfragen und sich mit neuen, oft kontroversen Ansätzen auseinanderzusetzen. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich die gängigen Klischees des „dunklen Mittelalters“ selbst hinterfrage und auf einmal ganz neue Facetten dieser Epoche entdecke. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Perspektiven auf das Mittelalter“ ein äußerst lesenswertes Buch für alle ist, die sich mit dem Mittelalter beschäftigen – sei es aus wissenschaftlichem Interesse oder für den schulischen Unterricht. Es bietet neue Ansätze und zeigt auf, wie vielfältig und vielschichtig diese Epoche wirklich war. Wer also einen fundierten, aber gleichzeitig innovativen Zugang zum Mittelalter sucht, wird hier definitiv fündig.
Perspektiven auf das Mittelalter
Hat mir besonders gefallen
- Das Buch behandelt eine breite Palette von Aspekten des Mittelalters, von Stadtentwicklung über Geschlechterkonstruktionen bis hin zur modernen Geschichtskultur.
- Es bietet praxisnahe Impulse für den Geschichtsunterricht, z. B. durch die Nutzung von Reenactment und Social Media im Unterricht.
- Beiträge von Experten wie Bea Lundt und Claudia Märtl liefern tiefe Einblicke in mittelalterliche Gesellschaftsstrukturen.
- Interaktive Zeitstrahlen und andere multimediale Hilfsmittel machen das Buch besonders nützlich für Lehrende und Studierende.
- Klassische Themen wie die mittelalterliche Stadt werden durch die Betrachtung weniger bekannter Orte wie Córdoba und Aleppo auf innovative Weise dargestellt.