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Das Spukhaus 2023 in Wilhelmshaven

Das Spukhaus 2023 in Wilhelmshaven – Ein verlassenes Lost Place Gebäude Mitten in Wilhelmshaven und wir haben es besucht. 

 

Das Spukhaus 2023 in Wilhelmshaven

Es ist Halloween, Halloween ist ein Fest, das am 31. Oktober gefeiert wird. Es hat seine Wurzeln in keltischen und christlichen Traditionen. An diesem Tag verkleiden sich Menschen in gruselige oder lustige Kostüme, gehen von Tür zu Tür und sammeln Süßigkeiten. Kürbislaternen mit geschnitzten gruseligen Gesichtern und gruselige Dekorationen sind weit verbreitet. Die Feierlichkeiten sollen ursprünglich vor bösen Geistern schützen und haben sich zu einem unterhaltsamen Fest entwickelt, das in vielen Ländern gefeiert wird. Halloween-Partys, Horrorfilme und das Teilen von Süßigkeiten sind typische Aktivitäten. Es ist eine Zeit des gemeinsamen Spaßes und der Kreativität, bei der die Menschen die Möglichkeit haben, sich zu verkleiden und eine gruselige Atmosphäre zu genießen.

Eine gruselige Atmosphäre gibt es in diesem Jahr in Wilhelmshaven, meinem Wohnort seit einem Jahr, das Spukhaus. Ich muss zugeben, dass ich eigentlich ein Halloween-Muffel bin. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es mich zu gruseln, ich bin ein Horrorfilm-Fan seit meiner frühen Jugend und gerade was die Kreativität in dem Genre angeht, bin ich stark begeistert und seit vielen Jahren ein Fan dieser Kunst, wie z.B. auch ein Fan von Tom Savini, sagt vielleicht dem ein oder anderen noch was. Aber Halloween ansich hat mir noch nie etwas gegeben. Ein „Brauch“ der oft kommerzialisiert wird, bei dem wenig Spielraum für Kreativität bleibt, Hauptsache es wird viel Merch von irgendetwas gruseligem verkauft und Kinder bekommen viele Süßigkeiten. Aber eine Sache hat mich in diesem Jahr gecatcht, das Spukhaus in Wilhelmshaven. Aus Zufall habe ich das bei Instagram entdeckt, die Masken, die Kreativität, ein Handwerk, das mich eben schon immer begeistert hat, hatte mich direkt in den Bann gezogen und ich musste mir das einfach selbst mal ansehen.

Die Atmosphäre im Außenbereich war äußerst gelungen und zeichnete sich durch eine akribische Liebe zum Detail aus. Als jemand, der besonderen Wert auf die handwerkliche Qualität und die Technik legt, konnte ich normalerweise den Moment nur selten genießen. Doch hier übertraf das Team um Vanessa Minjets meine Erwartungen, und ich konnte mich vollkommen entspannen, um die Situation auf mich wirken zu lassen. Selbst die Warteschlange war ein kleines Erlebnis, da zahlreiche „Kreaturen“ in ihren Rollen aufgingen. Es gab jemanden, der eine Kette hinter sich herzog, sie auf den Boden klatschte und fauchte, einen Clown mit einer Tröte, der beängstigend böse wirkte, und ein über 2 Meter großes, mageres Wesen, dem man lieber nicht begegnen wollte. Jeder dieser Charaktere blieb in seiner Rolle und sorgte für eine hervorragende Atmosphäre. Selbst hinter den Kulissen, wenn die Darsteller unbeobachtet waren, blieben sie in ihren Rollen, was für mich zu den besonderen Höhepunkten zählte.

Unsere Einreihung in die Aktivitäten bot eine aufeinanderfolgende Abfolge beeindruckender Höhepunkte. Der erste Raum war von völliger Dunkelheit erfüllt, und wir mussten uns tastend fortbewegen. Ich war beeindruckt, wie von der ersten Sekunde an eine beklemmende Atmosphäre geschaffen wurde. In diesem Raum wurden wir von einer Darstellerin empfangen, die in ihrer Rolle als Fleischerin aufging und verworrene Monologe hielt. Ihre überzeugende Darstellung trug erheblich zur Intensität des Erlebnisses bei. Die aufwändigen Kulissen versetzten mich nach wie vor in Erstaunen, und meine Begeisterung fällt schwer in Worte zu fassen.

Im weiteren Verlauf des Erlebnisses führte uns der Parcours durch mehrere Themenräume, in denen wir uns mehr oder weniger tastend und schleichend bewegen mussten. Die Räume waren gezielt düster gestaltet, oft wurde Nebel eingesetzt, und nahezu jeder Raum beinhaltete sogenannte „Jumpscares“ – Momente, in denen Darsteller plötzlich auf uns zusprangen. Normalerweise bin ich kein großer Fan dieser „Jumpscares“, da sie als die einfachste Form des Horrors gelten. Doch die Atmosphäre in den einzelnen Räumen ermöglichte und ergänzte diese Effekte auf bemerkenswerte Weise. Oftmals waren in den Räumen auch mehrere Puppen aufgestellt, und wir verweilten, um sie zu betrachten. Dabei konnte ich die Handwerkskunst hinter diesen Kreationen bewundern, ehe plötzlich eine Kreatur neben mir auftauchte. Diese unerwarteten Momente führten zu mehreren Schreckreaktionen meinerseits. In jedem Raum wechselte ich zwischen Faszination, Erschrecken und Belustigung über die Reaktionen meiner Gruppenmitglieder, die die Räume gemeinsam mit mir erkundeten.

Die Führung durch die Räume war äußerst durchdacht. Auf den Böden waren kleine Pfeile angebracht, und die Räume erstreckten sich über mehrere Etagen, wobei der Weg sogar in den Keller führte. Besonders beeindruckend war eine Darstellerin im Hausflur, die die Aufgabe hatte, die Besucher zu koordinieren, die Richtungen anzuweisen und sicherzustellen, dass nicht zu viele gleichzeitig in den Etagen unterwegs waren. Ihre herausragende Darstellung überzeugte mich so sehr, dass ich zwischenzeitlich ihre mentale Stabilität anzweifelte. Ihre schroffe Art erweckte den Eindruck, dass sie die Rolle vollkommen auslebte. Doch auch die anderen Darsteller erbrachten großartige Leistungen. Einige Räume erzeugten bei mir wirklich Gänsehaut, insbesondere Interaktionen mit langsamen Darstellern, wie etwa einer jungen Frau, die als eine Art „sexy Nonne“ erschien, wirkten äußerst beklemmend. Ein Gefühl der Erleichterung überkam mich, als ich diesen Raum verlassen konnte.

Um nochmal auf den Anfang zurückzukommen. Ich bin kein Halloween-Fan, aber das Spukhaus in Wilhelmshaven hat mich schwer begeistert. Einen einzigen Kritikpunkt habe ich. Im Keller gab es ein, mit Schaumstoff müsste das gewesen sein, abgedecktes Rohr vor einem Durchgang, in Hüfthöhe über das man drüber musste um weiter zu gelangen. Wenn man da etwas steif in der Hüfte ist, weil man vielleicht älter ist, dann könnte das schwierig werden drüber zu klettern. Das ist vielleicht etwas unglücklich gelöst. Vielleicht wäre da eine Information gut gewesen, denn ich könnte mir vorstellen, das Besucher, die das vielleicht nicht drüber schaffen etwas peinlich berührt sein könnten. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

Das Spukhaus in Wilhelmshaven hat es insgesamt geschafft mich zu begeistern und das ist wirklich schwer zu Halloween. Meine Frau, die ebenfalls mit dabei war, ist leichter empfänglich für diese Art von „Horror“ und hat in jedem Raum furchtbar gelitten, was ich klasse fand, das hat bei mir nochmal für eine Portion mehr Spaß gesorgt.

Zu Beginn unserer Auseinandersetzung mit dem Spukhaus waren wir ehrlich gesagt ziemlich überrascht. Die Internetangaben, die auf eine Dauer von etwa 25 Minuten und einen Eintrittspreis von 25 EUR pro Person hinwiesen, erschienen zunächst recht hoch. Mein erster Gedanke war, dass es übertrieben sei, 25 EUR für eine Art Geisterbahn zu zahlen, besonders wenn alles aus Plastik besteht. Doch dieser Gedanke erwies sich als unzutreffend. Es ist schwer zu sagen, wie lange wir tatsächlich drinnen verbracht haben, aber es dürfte sich wohl in etwa einer halben Stunde bewegt haben. Das Erlebnis ist jedoch in keiner Weise mit einer gewöhnlichen Geisterbahn vom Jahrmarkt vergleichbar. Es handelt sich um sorgfältig gestaltete Themenräume von hoher Qualität mit zahlreichen Darstellern, die ihre Rollen auf beeindruckende Weise verkörpern.

Für mich war das Spukhaus in Wilhelmshaven ein riesiges Highlight, das leider am heutigen Tag den letzten Termin für 2023 hatte. Mir wurde aber von Vanessa Minjets mitgeteilt, dass man im nächsten Jahr wieder vorhat ein Spukhaus zu organisieren und ich kann euch dann empfehlen hinzugehen und das einfach schon mal für 2024 im Hinterkopf zu haben. Scheut euch nicht von dem zunächst hoch wirkendem Eintrittsgeld, es lohnt sich wirklich sehr. Selten hatte ich so einen spaßigen und gruseligen Abend wie heute und bin einfach immer noch schwer begeistert.

Hier gehts zum Spukhaus.

 

Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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