Planet B ist ein Brettspiel aus dem Hans im Glück Verlag und erschien am 17. Oktober 2022.
Planet B
In einer nicht allzu fernen Zukunft haben selbst die dickköpfigsten Menschen erkennen müssen, dass der Mars oder der Mond nicht die besten Orte sind, um sich niederzulassen. Glücklicherweise tauchte ein echter Planet B auf (wie es von Zeit zu Zeit eben passiert) und die Menschheit bekam eine zweite Chance. Es wurde jedoch bald klar, dass ein Planetenwechsel nicht gleichbedeutend ist mit einer Änderung der menschlichen Gewohnheiten.
Im komplexen Eurogame Planet B übernehmt ihr die Rollen von korrupten Gouverneuren, die Staatsgelder zur Erreichung ihrer persönlichen Ziele missbrauchen. Ihr sammelt Ressourcen, baut besondere Gebäude, steigt in der Gunst der politischen Fraktionen auf und erlasst Gesetze, die euren Zwecken dienen. Aber natürlich hat alles seinen Preis – spätestens, wenn ihr bei der Präsidentschaftswahl gegeneinander antretet, wollt ihr vermeiden, dass eure Bürger unzufrieden mit euch sind. Am Ende läuft es auf die übliche Frage hinaus: Wer von euch hat es geschafft, das meiste Geld auf einem geheimen Bankkonto zu horten?
Ich habe das Spiel eher per Zufall gefunden und es hat mich von der Beschreibung her sofort begeistert. Ein Profi-Spiel, das man nicht sofort lernt, für das man Zeit braucht, bei dem man durchaus einige Zeit vorsitzt, klasse dachte ich mir. Bis ich die Anleitung gesehen habe, denn die hat mich schon ein Stück weit geschockt. Sehr umfangreich und eher schlecht formuliert, dass man immer wieder mit einem Fragezeichen da sitzt in der munteren Runde. Bei uns wurde das schnell etwas frustrierend, weil eben nicht jeder sofort alles verstanden hat. Glücklicherweise sind auch immer Beispiele mit dabei, ohne die, hätten wir es wohl nie kapiert. Die vielen kleinen Sonderfälle machen das Spiel auch nicht gerade einfacher. Wir haben uns dann einfach drangesetzt und es probiert. Die erste Runde scheiterte schnell. Planet B ist also eher zum Anfang frustrierend, weil die Detailabläufe viel zu kompliziert sind, selbst für hartgesottene Brettspiele-Fans. Man braucht also einige Anläufe, bis man es in der Gesamtheit verstanden hat.
Damit eignet es sich weniger für wechselnde Spielpartner, eher für eine eingespielte Gruppe an Brettspielern, denn wenn man es erst einmal verstanden hat, hat es viel Potenzial und macht auch durchaus großen Spaß, nur der Weg dahin ist viel zu schwierig, eigentlich müsste das Spiel deutlich abspecken. Am Ende ist Planet B ein durchaus gutes Spiel, vor dem man aber leider auch etwas Angst hat es wieder auszupacken, was schade ist, denn sonst passt alles. Gerade auch die Qualität ist sagenhaft. Ich will es ja auch nicht schlecht reden, ich bin überzeugt, in der richtigen Spielrunde mit 4 Spielern, die es öfter spielen wird das sicherlich ein Highlight jedes Spieleabends, aber der Weg dahin ist eben ein sehr steiniger. Ich kann euch empfehlen es einfach mal zu probieren und euch ein eigenes Bild davon zu machen.