Blick zurück: DDR-Wirklichkeit und Fotografie 1967-1997 ist ein Buch aus dem Mitteldeutscher Verlag vom 31. Januar 2022.
Blick zurück: DDR-Wirklichkeit und Fotografie 1967-1997
Miniaturgeschichten aus dem Leben der DDR // Das fotografisches Werk Nagels bündelt sich zu einer Bestandsaufnahme des Lebens bis zum »letzten Tag der DDR«: Einen Tag vor der offiziellen Wiedervereinigung Deutschlands zog er mit der Kamera durch Ost-Berlin. Er dokumentierte, wie sich das Ende der DDR und die bevorstehende Wiedervereinigung im Stadtbild bemerkbar machten. Seine Aufnahmen von maroden Hauswänden mit politischen Botschaften, zerstörten Wahlplakaten und verblichenen DDR-Symbolen spiegeln die Ambivalenz dieses epochalen Umbruchs. Was diese Fotografien zu einzigartigen Dokumenten macht, ist der Blick des Fotografen für das Absurde, für komische Details und Widersprüche. In seinen Miniaturgeschichten erzählt er von sich und dem Alltag in der DDR bis zur Friedlichen Revolution.
Ich als Westdeutscher habe immer das Gefühl gehabt die Bürger der ehemaligen DDR wären meistens ahnungslos gewesen, was eine mögliche Wiedervereinigung angeht. Ich dachte auch, dass die Bürger schon grundsätzlich mehr oder weniger zufrieden waren. Naja, was heißt zufrieden, ich hätte halt nicht gedacht, dass die Bürger doch so gegen die ehemalige DDR protestiert haben. Diese Bilder zeigen das eindrucksvoll, was viele Dokumentationen vorher nicht geschafft haben, zu zeigen wie sich die Menschen vor der Wiedervereinigung gefühlt haben müssen. Das war schon beeindruckend zu sehen und wie sagt man so schön? „Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“ und das stimmt hier wie selten woanders. Ein sehr eindrucksvolles Buch, das ich euch mehr als nur empfehlen kann.