Laurent Benaïm

Laurent Benaïm ist ein Buch mit erotischer Kunst aus dem TASCHEN Verlag vom 19. März 2019.

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Laurent Benaïm: Die sogenannte erotische Fotografie ist mehrheitlich ein Schlafmittel und eine Frechheit; sie beleidigt die Fantasie, die Intelligenz und die niederen Instinkte gleichermaßen. Ihre Posen sind aus der Mottenkiste und die Modelle aus dem Katalog normativer Schönheitsideale, jung, sportlich und zumeist weiß. Bei Laurent Benjamin ist das anders: „Ich war schon immer von Sex fasziniert, der Vielfältigkeit der Praktiken und dem unbedingten Willen der Menschen, ihre Fantasien zu verwirklichen“, sagt der Pariser Fotograf. „Diese Augenblicke der Lust fesseln mich in all ihren Formen: den schönen, den hässlichen. Ich habe keine Kriterien für eine ästhetische Auswahl, mich interessiert nur der Ausdruck menschlichen Verlangens.“ Benaïm pfeift auf die Körpernorm, auf die geschlechtliche Identität, auf die sexuellen Ausrichtungen und Präferenzen. Wer in seinem Atelier vorbeischaut, darf aussehen, wie er will, und zeigen, was er möchte – Benaim selbst agiert nur als Zeuge und Beobachter, als kreativer Berater mit unvoreingenommener Kamera.

Der Fotograf lichtet ausschließlich Amateure ab, die jung und alt sein dürfen, hetero-, homo-, bi-, inter- oder transsexuell, gerade, schief, dick und dünn. Seit 1999 strömen sie in Benaims großes Gewerbeatelier im Pariser Vorort Montreuil, seit sich herumgesprochen hat, dass ihre Neigungen, Schrullen und Obsessionen hier nicht nur akzeptiert, sondern durch eine spezielle Drucktechnik aus dem 19. Jahrhundert sogar zu Kunst verarbeitet werden.

Die Technik des Gummibichromatverfahrens dämpft den Extremismus seiner Thematik und erlaubte ihm Ausstellungen in Paris, Berlin, Mailand, Luxemburg, Zürich und – passenderweise – im Kinsey-Institut für Sexualforschung in Bloomington (Indiana, USA).Laurent Benaïm zeigt 300 der über 1000 Aufnahmen des Fotografen in einem Buch, das sicherlich zu TASCHENs gewagtesten – und meistdiskutierten – Bildbänden gehören wird.

Ich muss gestehen, dass ich den Künstler bisher nicht kannte, ihm aber recht geben muss, dass im Vergleich zu seinen Bildern die erotische Kunst, die man sonst so kennt langweilig wirkt. Er fängt gewissen Momente ein und ich kann seine Faszination dazu sehr gut verstehen, wobei viele Bilder auf den ersten Blick, ohne nachzudenken, auch pervers oder ekelig wirken könnten, bis man sich das einmal bewusst macht welche Momente da eingefangen werden. Dies Buch wird viele Meinungen haben, da bin ich mir sicher, mir hat es aber gefallen, schon alleine weil es einfach mal etwas anderes im Bereich erotischer Kunst ist und anders ist immer gut, von daher meine Empfehlung einfach mal selbst reinzuschauen.

9,0 von 10 ganz besonderen Momenten

Mediennerd
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